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Der Grund für die Anhörung vor dem Präsidium des Sächsischen Landtags ist schwerwiegend. Der Abgeordnete Jörg Dornau von der AfD soll in grober Weise gegen Transparenzpflichten verstoßen haben. Im Oktober 2020 gründete er in Belarus mit einem Partner einen Agrarbetrieb namens Zybulka-Bel. Die Firma in Form einer GmbH wurde dann von staatlichen Behörden mit riesigen Ländereien ausgestattet. Seit November 2023 weist das belarussische Handelsregister Dornau neben seiner Rolle als Anteilseigner auch noch als alleinigen Geschäftsleiter des Unternehmens aus.
Anders als das Abgeordnetengesetz es jedoch zwingend vorschreibt, meldete Dornau dem Landtagspräsidenten weder die Beteiligung noch die Managementfunktion. Gleichzeitig hielt er flammende Landtagsreden, in denen er die Zustände im Reich von Diktator Alexander Lukaschenko schönredete – obwohl nur die wenigsten gewusst haben dürften, dass Dornau im großen Stil unternehmerisch in Belarus tätig und damit in hohem Maße von dem Minsker Regime wirtschaftlich abhängig ist.
Im April dieses Jahres enthüllte WELT AM SONNTAG die heimlichen Geschäfte und Dornaus Gesetzesverstoß. Dessen Verhalten legt den Verdacht nahe, dass er sich im Gegenzug für seine wohlwollende Behandlung als Unternehmer für die Interessen des Minsker Regimes hierzulande einsetzt.
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