„Angespannter Markt“: Hessische Wohnungsgesellschaft setzt auf eigene Handwerker
Die Frankfurter Wohnungsgesellschaft GWH baut in Frankfurt und Kassel eigene Teams für Sanitär- oder Malerarbeiten auf. Sie begründet das mit „angespannten Handwerkermärkten“.
Frankfurt – Wenn die Heizung nicht mehr warm wird oder Wasser aus der Decke tropft, kann die Wohnungsgesellschaft GWH künftig eigene Handwerker:innen in die Wohnung schicken. Das Unternehmen mit Sitz in Frankfurt, das bundesweit rund 53.000 Wohnungen bewirtschaftet, hat, wie es am Freitag mitteilte, eine Tochter namens GWH Wohnwerk gegründet, die für sie zunächst in den Gewerken Sanitär, Heizung/ Klima tätig sein sowie Elektroinstallationen und Malerarbeiten übernehmen soll.
Zunächst ist laut GWH ein mobiles Team von neun Beschäftigten, das bis Jahresende auf 15 wachsen soll, für das neue Tochterunternehmen im Einsatz. Ziel ist es, bis 2028 auf bis zu 29 Vollzeitbeschäftigte zu kommen. GWH Wohnwerk soll nach einer Anlaufzeit auch Ausbildungsplätze anbieten. Unternehmenssitz ist Frankfurt. Dort und in Kassel entstehen Betriebsstätten.
Frankfurter Wohnungsgesellschaft GWH hofft auf kürzere Wege und sinkende Kosten
Die zur Helaba-Gruppe gehörende Wohnungsgesellschaft begründet diesen Schritt mit Versorgungsengpässen im Handwerk. „Wir benötigen eigenes Handwerkerpersonal, um in angespannten Handwerkermärkten sowohl die Verfügbarkeit von Handwerkerleistungen als auch die Qualität der Dienstleistungen für unsere Mieterinnen und Mieter sicherzustellen und die Instandhaltungsqualität unserer Bestände weiter zu verbessern“, sagen die Wohnwerk-Geschäftsführer Stefan Bürger und Bernd Albrecht. Der Aufbau eigener Kapazitäten führe zudem zu kürzeren Wegen, effizienteren Prozessen, Kosteneinsparungen und einer höheren Kundenzufriedenheit, hofft das Unternehmen.
Auch andere Wohnungsgesellschaften bauen eigene Handwerkerkapazitäten auf. Die Nassauische Heimstätte, der mehr als 60.000 Wohnungen gehören, teilte jüngst mit, ihren Handwerkerservice auszubauen. Im vergangenen Jahr habe man 38 neue Beschäftigte, „vor allem Maler, Schreiner, Elektriker und Fliesenleger“ begrüßen können. Auch erste Ausbildungsverträge seien abgeschlossen worden. (Christoph Manus)