Arbeitslose verschuldet sich für Reisen: “Geld für Urlaub wie Monopoly-Geld”

Nachrichten Reisen Arbeitslose verschuldet sich für Reisen: “Geld für Urlaub wie Monopoly-Geld” Ferien haben Priorität Arbeitslose verschuldet sich für Reisen: “Geld für Urlaub wie Monopoly-Geld” Viele junge Menschen lassen es im Urlaub krachen, obwohl sie es sich eigentlich nicht leisten können. (Symbolbild) Getty Images Natalie Mayer Sonntag , 04.08.2024 , 12:00 Bei Facebook teilen Bei
Arbeitslose verschuldet sich für Reisen: “Geld für Urlaub wie Monopoly-Geld”

Ferien haben Priorität

Arbeitslose verschuldet sich für Reisen: “Geld für Urlaub wie Monopoly-Geld”

Viele junge Menschen lassen es im Urlaub krachen, obwohl sie es sich eigentlich nicht leisten können. (Symbolbild) Getty Images

Immer mehr Menschen verschulden sich, um zu reisen. Dies ist besonders bei jüngeren Generationen ein Trend, der seit der Pandemie an Fahrt gewonnen hat.

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Lisa Fraser, eine 30-jährige Arbeitslose, hat in den letzten zwölf Monaten trotz finanzieller Unsicherheiten Reisen nach Taipei, Budapest und New York unternommen. Laut CNN sieht die Amerikanerin “Geld für Urlaub wie Monopoly-Geld”. 

Aktuell plant Laura nicht, etwas an ihrem Lebensstil zu verändern. Zwar setze sie sich für jede Reise ein “grobes Budget”, doch wenn sie das überschreitet, dann sei das eben so. “Ich werde mich nie davon abhalten lassen, im Urlaub das zu haben, was ich will”, sagt sie CNN. 

Ein Viertel der Amerikaner würde sich für Reise verschulden 

 

Mit ihrer Einstellung ist Laura offenbar nicht alleine. Laut einer 2023 durchgeführten Studie von WalletHub geben 25 Prozent der Amerikaner an, dass es sich lohnt, sich für einen guten Urlaub zu verschulden.

Elizabeth Currid-Halkett, Autorin und Professorin für öffentliche Politik an der University of Southern California, erklärte gegenüber CNN, dass der Trend, Reisen von einer Option zu einer Priorität zu machen, während der Finanzkrise in den 2000er Jahren begann und nach der Pandemie stark anstieg. Sie betonte, dass die Bedeutung von Freundschaften und der Wunsch nach einem guten Leben ständig zunehmen. Das würde wiederum zu einem veränderten Ausgabeverhalten führen: “Die Idee, wie wichtig es ist, ein gutes Leben zu führen, hat zu einer Änderung in der Art und Weise geführt, wie Menschen ihr Geld ausgeben.”

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Hohe Ausgaben für Urlaub, um eigenen Weltschmerz zu bekämpfen 

Alex King, Gründer der Webseite Generation Money, beschreibt das Phänomen gegenüber CNN als “Doom Spending”. Der Trend “Doom Spending” tauchte zuerst in den sozialen Medien auf. Der Begriff bezieht sich laut ” Merkur.de” auf die Praxis, große Summen Geld auszugeben, um persönliche Sorgen und Weltschmerz zu verdrängen. Es handelt sich dabei nicht um gelegentliches Shoppen, sondern um exzessiven Konsum.

King fügt hinzu, dass soziale Medien die Wahrnehmung verstärkt haben, dass Reisen für alle zugänglich ist. CNN berichtet zudem, dass Dienste wie Klarna und Affirm, die “Jetzt kaufen, später zahlen”-Programme anbieten, von vielen Airlines genutzt werden. King warnt jedoch, dass diese Programme “räuberisch” sein können und Menschen in eine Schuldenfalle führen können.

Reisen wird weiterhin teurer

Touristen müssen sich auch in den kommenden Jahren auf steigende Reisekosten einstellen. Die Nachfrage nach Hotelübernachtungen und Kreuzfahrten wächst laut dem Hamburger Kreditversicherer Allianz stärker als je zuvor. Dies verleiht den Unternehmen der Branche eine wesentlich stärkere Preissetzungsmacht. Die Auslastung der Hotels erreichte im Mai mit 68 Prozent den höchsten Stand seit der Pandemie. Auch das Geschäft mit Kreuzfahrten hat sich stark erholt und wird 2023 voraussichtlich um weitere 15 Prozent zunehmen.

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Global werden rund 10 Prozent mehr Menschen mit dem Flugzeug verreisen. Der schwache Euro macht Europa zur wichtigsten Zielregion für Touristen weltweit. “Die realen Sparzinsen sind weiterhin niedrig, sodass viele ihr Geld in eine Fernreise stecken. Die US-Bürger profitieren zudem von einem stärkeren Dollar, der ihnen im Ausland mehr Kaufkraft verleiht”, sagt Allianz-Trade-Chef Milo Bogaerts. Die größten Anbieter erwarten, dass der Sommer 2024 den Sommer 2019 bei Passagierzahlen und Gewinn übertreffen wird.

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