Beachvolleyballer im Viertelfinale
Ehlers/Wickler lassen Brasiliens Favoritenduo keine Chance
Die deutschen Beachvolleyballer Nils Ehlers und Clemens Wickler haben in Paris souverän das Viertelfinale erreicht. Gegen die hochgehandelten Brasilianer George und Andre siegten sie am Sonntagmorgen beeindruckend locker mit 2:0.
Am Mittwoch (Uhrzeit noch offen) spielen Ehlers und Wickler nun im dritten der vier Viertelfinals um den Einzug ins Halbfinale. Wen es dabei zu schlagen gilt, erfährt das deutsche Duo bereits am Mittag. Dann ermitteln die Tschechen Perusic/Schweiner und das niederländische Duo Boermanns/de Groot den zweiten Viertelfinalisten. Warum Ehlers und Wickler so oder so als Favoriten ins Spiel gehen werden, bewiesen sie am Sonntag erneut.
Schnelle Ausrufezeichen gegen hochgehandelte Brasilianer
Bei noch frischen 19 Grad eröffnete das deutsche Duo da das olympische Achtelfinale der Männer. Trotz noch früher Stunde waren Ehlers und Wickler dabei sehr wach, erwischten den besseren Start. Allen voran Ehlers setzte mit seinen 2,10 Metern Körpergröße direkt ein Ausrufezeichen, blockte den ersten brasilianischen Angriffsschlag wuchtig.
Kurz darauf beförderte Wickler den Ball mit einer reaktionsschnellen Rettungsaktion direkt über das Netz, ehe Ehlers erneut einen Block setzte. Eine schnelle 6:2-Führung war das Ergebnis.
Aber auch die beiden Brasilianer, mit vollen und lautmalerischen Namen George Souto Maior Wanderley und Andre Loyola Stein, fanden Stück für Stück besser ins Spiel. Allen voran mit ihren kurzen Aufschlägen und zweiten Bällen bereiteten sie dem deutschen Duo ein paar Probleme. Mitte des ersten Satzes hatten George und Andre zum 10:10 ausgeglichen.
Neue Sicherheit im deutschen Spiel
Aber das deutsche Duo bewies, was es spätestens in dieser Saison endgültig entwickelt hat: Nehmerqualitäten. Wickler erhechtete einen Ball nach dem anderen, Ehlers blockte stark und war sicher in der Annahme. Drei gute, perfekt platzierte Angriffsschläge von Wickler in Serie und einen Block durch Ehlers ließen Deutschland wieder auf 18:13 davon ziehen. Kurz darauf sicherte sich das Duo mit 21:16 den ersten Satz.
Das Bild des ersten Satzes verfestigte sich im anschließend im zweiten: Das brasilianische Duo – immerhin die Nummer zwei der Weltrangliste und in vier Spielen gegen Ehlers/Wickler mit vier Siegen – spielte gut. Einziges Problem aus ihrer Sicht: Ihre deutschen Gegner spielten noch besser, agierten kontrolliert, überlegt und dennoch mit Überzeugung.
Ehlers, statistisch der bis dato beste Blockspieler und einer der besten Scorer des olympischen Turniers, bewies seine über die vergangenen Jahre gewachsene Qualität. Auch Wickler überzeugte nicht nur in der Annahme mit Engagement und Intuition, sondern wurde auch seinem Ruf als flexiblem Angriffsspieler gerecht. Das deutsche Duo erspielte sich im zweiten Satz erst eine Führung und baute diese dann Stück für Stück aus.
“Wir haben alles im Griff”
Beim 13:8 nahmen die Brasilianer eine Auszeit und wirkten in dieser regelrecht ratlos. Aber Andre und George bewiesen in der Folge, warum sie im Vorfeld als Mitfavorit auf den Olympiasieg galten. Das Duo erspielte sich neuen Mut und neue Hoffnung. Beim Stand von 15:13 waren es die Deutschen, die eine Auszeit nahmen. “Wir haben alles im Griff, wir haben alles im Griff. Wir sind voll da”, beschwor Clemens Wickler sich selbst und Nils Ehlers.
Und tatsächlich hatte das Duo alles im Griff. Es zeigte sich gefestigt und selbstbewusst, blieb dabei aber gleichermaßen überlegt. Ehlers und Wickler brachten die Brasilianer weiter in die Bredouille. Letztlich war es Ehlers, der den zweiten deutschen Matchball zum 21:17 und zum Viertelfinale verwandelte. Im fünften Spiel gegen die starken Brasilianer war es der erste Sieg für das deutsche Duo. Das Timing hätte besser nicht sein können.