„Bedrohliche Situationen“: DHL liefert an Hochhaus nicht aus

Der „Weiße Riese” in Duisburg – an dieses Hochhaus liefert DHL keine Pakete mehr. Foto: dpa Duisburg 28.07.2024 / 22:01 „Bedrohliche Situationen“: DHL liefert an Hochhaus nicht aus 320 Wohnungen auf 20 Stockwerken – in einem Duisburger Stadtteil steht ein riesiges Hochhaus. Der Paketdienst DHL hat dort so schlechte Erfahrungen mit Bewohnern gemacht, dass er die Notbremse zieht.
„Bedrohliche Situationen“: DHL liefert an Hochhaus nicht aus

  • Der „Weiße Riese” in Duisburg – an dieses Hochhaus liefert DHL keine Pakete mehr.
  • Foto: dpa

„Bedrohliche Situationen“: DHL liefert an Hochhaus nicht aus

320 Wohnungen auf 20 Stockwerken – in einem Duisburger Stadtteil steht ein riesiges Hochhaus. Der Paketdienst DHL hat dort so schlechte Erfahrungen mit Bewohnern gemacht, dass er die Notbremse zieht.

Aus Sorge um die Sicherheit seiner Beschäftigten stellt der Paketdienst DHL keine Sendungen mehr an einem Duisburger Hochhaus zu. Die Zustellung sei den Beschäftigten „nicht zumutbar”, sagt eine DHL-Sprecherin. „Wiederholt kommt es dort zu bedrohlichen Zustellsituationen.” Details nennt sie nicht. Zuvor berichteten die „WAZ” und der WDR darüber. Das Hochhaus, als „Weißer Riese” bekannt, hat 320 Wohnungen auf 20 Stockwerken.

Laut Duisburger Polizei war die Zahl der Anzeigen an der Adresse im bisherigen Jahresverlauf aber in Relation zu der hohen Bevölkerungsdichte an der Adresse niedrig. Es gebe kein Sicherheitsproblem, sagt eine Polizeisprecherin. „Die Zahlen, Daten und Fakten geben das nicht her.” Sie räumt aber ein, dass es allgemein „ein Dunkelfeld” gebe – also mögliche Straftaten, bei denen Opfer keine Anzeige machen.

Bundesweit wohl einmalig

Der örtlich begrenzte Zustellstopp von DHL ist ungewöhnlich. Der Konzernsprecherin ist aktuell bundesweit kein anderer Fall bekannt, bei dem DHL eine Adresse in Deutschland meidet, um die Sicherheit der Beschäftigten zu gewährleisten. Wer in dem Duisburger Hochhaus wohnt und ein Paket von DHL bekommen soll, dem soll eine Benachrichtigungskarte in seinen Briefkasten geworfen werden – mit der Karte kann er das Paket dann bei einer Postfiliale abholen.

DHL-Konkurrenten liefern aus

Die Wettbewerber liefern hingegen weiter aus. Man biete an dem Hochhaus weiterhin die Haustürzustellung an, sagt ein DPD-Sprecher. Ein GLS-Sprecher sagt, dass es in Teilgebieten Duisburgs „Herausforderungen” gebe. Dort würden nur besonders geschulte Fahrer eingesetzt, die mit den Gegebenheiten umgehen könnten.

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Der DPD-Sprecher wiederum berichtet davon, dass es bundesweit „immer wieder zu Beschimpfungen und Anfeindungen bis hin zu Gewaltandrohungen gegen Zustellerinnen und Zusteller” komme.

Reaktionen vor Ort

Vor Ort fallen die Meinungen über den Zustellstopp von DHL unterschiedlich aus. Eine Bewohnerin äußert gegenüber der dpa Verständnis, schließlich seien die Zustände vor Ort schwierig. Ein anderer Bewohner sagt, der Bonner Konzern übertreibe maßlos. „DHL macht aus einer Mücke einen Elefanten.” Es könne zwar durchaus sein, dass es gegenüber Paketboten mal etwas lauter werde – „das kann mal passiert sein, aber das ist nicht alltäglich”. Angesichts der mitunter schlechten Zustellqualität gebe es Frust. (dpa)

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320 Wohnungen auf 20 Stockwerken – in einem Duisburger Stadtteil steht ein riesiges Hochhaus. Der Paketdienst DHL hat dort so schlechte Erfahrungen mit Bewohnern gemacht, dass er die Notbremse zieht.

Aus Sorge um die Sicherheit seiner Beschäftigten stellt der Paketdienst DHL keine Sendungen mehr an einem Duisburger Hochhaus zu. Die Zustellung sei den Beschäftigten „nicht zumutbar”, sagt eine DHL-Sprecherin. „Wiederholt kommt es dort zu bedrohlichen Zustellsituationen.” Details nennt sie nicht. Zuvor berichteten die „WAZ” und der WDR darüber. Das Hochhaus, als „Weißer Riese” bekannt, hat 320 Wohnungen auf 20 Stockwerken.

Laut Duisburger Polizei war die Zahl der Anzeigen an der Adresse im bisherigen Jahresverlauf aber in Relation zu der hohen Bevölkerungsdichte an der Adresse niedrig. Es gebe kein Sicherheitsproblem, sagt eine Polizeisprecherin. „Die Zahlen, Daten und Fakten geben das nicht her.” Sie räumt aber ein, dass es allgemein „ein Dunkelfeld” gebe – also mögliche Straftaten, bei denen Opfer keine Anzeige machen.

Bundesweit wohl einmalig

Der örtlich begrenzte Zustellstopp von DHL ist ungewöhnlich. Der Konzernsprecherin ist aktuell bundesweit kein anderer Fall bekannt, bei dem DHL eine Adresse in Deutschland meidet, um die Sicherheit der Beschäftigten zu gewährleisten. Wer in dem Duisburger Hochhaus wohnt und ein Paket von DHL bekommen soll, dem soll eine Benachrichtigungskarte in seinen Briefkasten geworfen werden – mit der Karte kann er das Paket dann bei einer Postfiliale abholen.

DHL-Konkurrenten liefern aus

Die Wettbewerber liefern hingegen weiter aus. Man biete an dem Hochhaus weiterhin die Haustürzustellung an, sagt ein DPD-Sprecher. Ein GLS-Sprecher sagt, dass es in Teilgebieten Duisburgs „Herausforderungen” gebe. Dort würden nur besonders geschulte Fahrer eingesetzt, die mit den Gegebenheiten umgehen könnten.

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Der DPD-Sprecher wiederum berichtet davon, dass es bundesweit „immer wieder zu Beschimpfungen und Anfeindungen bis hin zu Gewaltandrohungen gegen Zustellerinnen und Zusteller” komme.

Reaktionen vor Ort

Vor Ort fallen die Meinungen über den Zustellstopp von DHL unterschiedlich aus. Eine Bewohnerin äußert gegenüber der dpa Verständnis, schließlich seien die Zustände vor Ort schwierig. Ein anderer Bewohner sagt, der Bonner Konzern übertreibe maßlos. „DHL macht aus einer Mücke einen Elefanten.” Es könne zwar durchaus sein, dass es gegenüber Paketboten mal etwas lauter werde – „das kann mal passiert sein, aber das ist nicht alltäglich”. Angesichts der mitunter schlechten Zustellqualität gebe es Frust. (dpa)

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