Bei dieser Krankheit ist es nicht von Vorteil, dünn zu sein

Startseite Ratgeber Gesundheit Bei dieser Krankheit ist es nicht von Vorteil, dünn zu sein Stand: 21.08.2024, 06:30 Uhr Von: Judith Braun Kommentare Drucken Teilen Übergewicht kann offenbar die Augen vor einer Erkrankung schützen. © xZoranZeremskix/IMAGO Forscher entdecken möglichen Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Grünem Star. Die Ergebnisse könnten die Sicht auf Übergewicht verändern. Neue Forschungsergebnisse zum Glaukom
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Zwei Frauen beim joggen
Übergewicht kann offenbar die Augen vor einer Erkrankung schützen. © xZoranZeremskix/IMAGO

Forscher entdecken möglichen Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Grünem Star. Die Ergebnisse könnten die Sicht auf Übergewicht verändern.

Neue Forschungsergebnisse zum Glaukom, auch bekannt als Grüner Star, liefern überraschende Erkenntnisse. Untersuchungen aus den USA und Australien deuten darauf hin, dass ein leicht erhöhter Body-Mass-Index (BMI) möglicherweise das Risiko einer Erkrankung an diesem Augenleiden senken könnte.

Übergewicht als möglicher Schutz vor Grünem Star

Die Studien zeigen, dass Menschen mit einem niedrigeren BMI häufiger an Grünem Star litten und die Krankheit bei ihnen schneller fortschritt als bei Individuen mit Normalgewicht oder leichtem Übergewicht. Professor Alexander Schuster von der Universitätsmedizin Mainz erläutert: „Zu einem möglichen Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und dem Glaukom-Risiko gab es bisher widersprüchliche Studienergebnisse.“ Er ergänzt: „Die aktuellen Studien verschieben die Bilanz in Richtung einer möglichen Schutzwirkung, die von normalen bis gering erhöhten BMI-Werten ausgehen könnte.“ Es wird allgemein angenommen, dass Untergewicht die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen könnte.

Grüner Star: Eine heimtückische Augenerkrankung – Früherkennung ist entscheidend

In Deutschland leiden mehr als 900.000 Menschen an Grünem Star, medizinisch als Glaukom bekannt. Ohne Behandlung kann diese Krankheit zu irreversiblen Sehverlust und sogar zur Erblindung führen. Die Krankheit ist besonders tückisch, da sie schleichend verläuft. Professor Schuster erläutert: „Es ist nicht mit Schmerzen verbunden, und viele Betroffene merken zunächst auch nicht, dass ihr Gesichtsfeld kleiner wird“.

Die Ursache für Grünen Star ist meist ein erhöhter Augeninnendruck, der entsteht, wenn der Abfluss des Kammerwassers im Auge gestört ist. Der erhöhte Druck kann schließlich den Sehnerv schädigen. Aufgrund des symptomfreien Verlaufs im Frühstadium ist eine frühzeitige Erkennung von entscheidender Bedeutung. Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) empfiehlt regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, unabhängig vom Körpergewicht. Ab dem 40. Lebensjahr sollte jeder ein Screening durchführen lassen. Bei Risikofaktoren wie familiärer Vorbelastung oder starker Kurzsichtigkeit sollten die Untersuchungen früher beginnen.

Kann Übergewicht laut Studienergebnissen ein Segen sein?

Die neuen Erkenntnisse zum Grünen Star werfen ein neues Licht auf das Thema Übergewicht. Obwohl einige zusätzliche Kilos bei dieser Augenerkrankung vorteilhaft sein könnten, bleibt Übergewicht insgesamt ein Gesundheitsrisiko.

Übergewichtige Menschen haben eine durchschnittliche Lebenserwartung, die drei Jahre kürzer ist als die von Normalgewichtigen. Darüber hinaus fördert ein zu hohes Körpergewicht viele Krankheiten, einschließlich Krebs, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dennoch betonen Experten, dass das Körpergewicht allein kein eindeutiger Gesundheitsindikator ist.

Die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft weist darauf hin, dass bei der Entstehung eines Glaukoms viele Faktoren eine Rolle spielen. Neben dem Körpergewicht gibt es weitere Risikofaktoren wie ein Alter über 50 Jahre, Glaukomfälle in der Familie, Diabetes mellitus, Bluthochdruck und schwere Augenentzündungen. Auch eine dünne Hornhaut bei erhöhtem Augendruck, Kortisonbehandlungen und Kurzsichtigkeit können das Risiko erhöhen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.

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