Berlin soll 60 Kilometer Wasserstoff-Pipeline bekommen

Berlin. Die Gasag hat einen entsprechenden Antrag bei der Bundesnetzagentur eingereicht und rechnet mit Genehmigung – noch diesen September. Durch 60 Kilometer Gasleitungen in Berlin soll in naher Zukunft Wasserstoff fließen. Einen entsprechenden Antrag hat die Gasag-Gruppe bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Und der Berliner Energieversorger ist zuversichtlich, was die Genehmigung betrifft: Gutachten von TÜV und
Berlin soll 60 Kilometer Wasserstoff-Pipeline bekommen

Berlin. Die Gasag hat einen entsprechenden Antrag bei der Bundesnetzagentur eingereicht und rechnet mit Genehmigung – noch diesen September.

Durch 60 Kilometer Gasleitungen in Berlin soll in naher Zukunft Wasserstoff fließen. Einen entsprechenden Antrag hat die Gasag-Gruppe bei der Bundesnetzagentur eingereicht. Und der Berliner Energieversorger ist zuversichtlich, was die Genehmigung betrifft: Gutachten von TÜV und der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH hätten die Leitungen für den Transport von Wasserstoff als tauglich befunden. Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg – Betreiberin des 7.000 Kilometer langen Berliner Gasverteilnetzes und ein Unternehmen der Gasag-Gruppe – rechnet damit, dass der Antrag bereits im September dieses Jahres genehmigt wird.

Auch interessant: Berlin verfehlt Klimaziele – „Wird Gerangel geben“

„Durch die Umwidmung vorhandener Gasleitungen ist der Transport von Wasserstoff zu den Berliner Heizkraftwerken kosteneffizient und schnell umsetzbar“, so Maik Wortmeier, Vorsitzender Geschäftsführer der NBB. Die beiden insgesamt 60 Kilometer langen Hochdruckleitungen befinden sich im Osten und Westen der Stadt. An den Übernahmestationen am Stadtrand Berlins sollen sie in Zukunft den Wasserstoff von Ferngasnetzbetreibern übernehmen und diesen zu den fünf großen Heizkraftwerken der BEW Berliner Energie und Wärme transportieren. Die Kraftwerke hätten den möglichen Wasserstoffbedarf bereits in ihren Dekarbonisierungsfahrplänen angemeldet.

Co2-freien Wasserstoff für ein Fünftel der Berliner Wohngebäude

Laut der Gasag sollen mit der teilweisen Umstellung der Heizkraftwerke bis zu einem Fünftel der Berliner Wohngebäude, die Fernwärme beziehen, von dem CO₂-freien Wasserstoff profitieren. 21 Prozent der Wohngebäude in Berlin werden aktuell mit Fernwärme beheizt. Viele davon sind große Blocks. Deswegen liegt der Anteil der an Fernwärme hängenden Wohnungen bei 43 Prozent.

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Noch wird der Großteil der Fernwärmeenergie aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Nur etwa elf Prozent stammen bisher aus erneuerbaren Quellen wie etwa Flusswärmepumpen oder Holz – wobei die Klassifizierung als saubere Energiequelle für diesen Brennstoff umstritten ist. Neben Solar- oder Windenenergie gilt Wasserstoff als Baustein für die Energiewende. Wasserstoff wird mithilfe von Gas oder Strom hergestellt. Als „grün“ bezeichnet werden kann der Wasserstoff, wenn bei der Produktion Ökostrom verwendet wird.

Gasag-Vorstandsvorsitzender: „Die Energie aus dem Sommer in den Winter bringen“

Das Berliner Wasserstoff-Startnetz sei ein erster, großer Schritt in Richtung klimaneutraler Versorgung, so Georg Friedrichs, der Vorstandsvorsitzende der Gasag, „denn etwa 40 Prozent des in Berlin verursachten CO₂-Ausstoßes stammen aus dem Wärmemarkt.“ Laut Friedrichs wird Wasserstoff das wichtigste Speicher- und Importmedium für grüne Energie werden. „Wasserstoffmoleküle, die auch längere Zeit gespeichert werden können, werden uns helfen, die Energie aus dem Sommer in den Winter zu bringen.“

Die 60 Kilometer lange Berliner Pipeline soll Teil des 10.000 Kilometer Wasserstoffkernnetzes werden, das die Bundesregierung beschlossen hat. Derzeit sind 420 Kilometer reine Wasserstoff-Pipelines in Betrieb, in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.

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