Berlin. Etwa 300 Polizisten begleiteten zwei Nahost-Demonstrationen in Tempelhof-Schöneberg und in Neukölln. Wo es zu Auseinandersetzungen kam.
Etwa 300 Einsatzkräfte der Polizei haben am Sonnabend zwei Demonstrationen in Tempelhof-Schöneberg und Neukölln mit Bezug zum Nahost-Konflikt begleitet. Dabei kam es zu Flaschenwürfen auf Polizisten und Gegendemonstranten sowie verboten Parolen. Mehrere Personen wurden kurzzeitig festgesetzt.
Ab 16 Uhr hatten sich Demonstranten und Demonstrantinnen auf der Kreuzung Hauptstraße und Grunewaldstraße versammelt. Etwa zwei Stunden später setzte sich der Demonstrationszug mit geschätzt 500 Teilnehmenden Richtung Walther-Schreiber-Platz in Bewegung. Titel der Demonstration: „Solidarität mit Palästina. Stoppte den Krieg. Keine Waffen für Israel“. Wie die Polizei berichtet, wurde bereits auf der Hauptstraße eine Gegendemonstrantin von einer Plastikflasche getroffen. Sie lehnte medizinische Hilfe ab und begleitete den Aufzug unter Schutz der Polizisten bis etwa 19 Uhr.
Berlin-Tempelhof: Demonstranten rufen verbotene Parolen
Gegen 19.15 Uhr mussten die Kräfte erneut eingreifen. Aus dem Demozug heraus wurden verbotene Parolen gerufen und die Versammlungsleitung wurde aufgefordert, dem entgegenzuwirken. Im Zuge dieser Maßnahmen nahm die Polizei einen Mann vorläufig fest und leitete ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Vereinsgesetz ein.
Polizei nimmt 21 Personen vorübergehend fest
Wenig später wurden auf der Schöneberger Straße Einsatzkräfte mit Flaschen beworfen. Dadurch wurde ein Polizist verletzt. Zwei verdächtige Männer und eine Frau wurden kurzzeitig festgenommen, um ihre Personalien zu überprüfen. Nach der Beendigung der Demonstration auf dem Walther-Schreiber-Platz gegen 20.30 Uhr sammelten sich etwa 60 Personen auf der Schöneberger Straße. Aus der Gruppe heraus kam es laut Polizei zu Sachbeschädigungen, Beleidigungen und tätlichen Angriffen.
Die Bilanz: 21 Personen wurden vorübergehend festgenommen und die Polizei leitete 18 Strafermittlungs- und Ordnungswidrigkeitenverfahren unter anderem wegen des Verdachts des besonders schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Sachbeschädigung, Beleidigung und Verstoßes gegen das Vereinsgesetz ein.
Stiller Trauerzug friedlich beendet
Eine weitere Versammlung mit dem Thema Nahost-Konflikt am Sonnabend gegen 19 Uhr verlief hingegen störungsfrei. Unter dem Motto „Stiller Trauerzug in Solidarität mit den Menschen in Gaza mit Initiative Grieving Doves“ liefen etwa 120 Personen vom Karl-Marx-Platz zur Kottbusser Brücke. Die Versammlung wurde gegen 22.30 Uhr auf der Brücke von der Versammlungsleitung beendet. Nach Schätzungen der Polizei hatten sich etwa 150 Personen auf der Brücke versammelt.