Berlin: Verletzte und Festnahmen bei propalästinensischer Demo

Berlin. Wöchentlich wird in Berlin im Kontext des Gaza-Kriegs demonstriert – dieses Mal in Steglitz und Schöneberg. Ruhig bleibt es dort nicht. Bei einer propalästinensischen Demo ist es in Berlin zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Teilnehmern der Versammlung gekommen. Dabei wurden nach Angaben der Polizei sieben Demonstranten und 17 Polizisten verletzt. „Insgesamt kam es
Berlin: Verletzte und Festnahmen bei propalästinensischer Demo

Berlin. Wöchentlich wird in Berlin im Kontext des Gaza-Kriegs demonstriert – dieses Mal in Steglitz und Schöneberg. Ruhig bleibt es dort nicht.

Bei einer propalästinensischen Demo ist es in Berlin zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Teilnehmern der Versammlung gekommen. Dabei wurden nach Angaben der Polizei sieben Demonstranten und 17 Polizisten verletzt. „Insgesamt kam es zu Freiheitsbeschränkungen beziehungsweise Freiheitsentziehungen gegen 26 Versammlungsteilnehmende“, teilte die Polizei am Sonntag mit. 

Demnach wurden bei der Demo am Samstag 28 Strafanzeigen aufgenommen – unter anderem wegen Beleidigung, Körperverletzung, versuchter Gefangenbefreiung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Volksverhetzung. Zudem wurden laut Polizei fünf Strafanzeigen wegen Körperverletzung im Amt gegen eingesetzte Polizisten aufgenommen. 

Polizei berichtet von Flaschenwürfen auf Einsatzkräfte

Nach Angaben der Polizei nahmen etwa 600 Menschen an der Demo teil, die am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr am U-Bahnhof Rathaus Steglitz startete und zum U-Bahnhof Kleistpark in Schöneberg ziehen sollte. 

Rettungskräfte sind nach einer propalästinensischen Demonstration im Einsatz.
Rettungskräfte sind nach einer propalästinensischen Demonstration im Einsatz. © dpa | Manuel Genolet

Im Verlauf der Versammlung hätten sich mehrere Teilnehmer „nach strafrechtlich relevanten Ausrufen mit Palästinenserschals“ maskiert. Zudem seien „strafrechtliche relevante Parolen“ skandiert und Flaschen auf Polizisten geworfen worden, teilte die Polizei mit. Darüber hinaus wurde von gezielten Fußtritten gegen Polizisten berichtet. „Diese reagierten mit dem Einsatz von Zwang in Form von Schieben und Drücken sowie Faustschlägen“, hieß es. 

Auch Pressevertreter gerieten ins Visier der Demonstrierenden. Ein Video auf der Plattform X zeigt, wie ein „Bild“-Reporter von der Polizei abgeschirmt werden musste, weil er von aufgebrachten Demonstrierenden angepöbelt wurde. Auch ein Gegenstand flog in seine Richtung. „Ja, das stimmt. Ich hatte Angst, als ihr Gegenstände geworfen habt“, schreibt der Journalist zu dem Video, das er selbst geteilt hat. „Aber in solchen Momenten ist das normal.“

Die Zeitung steht seit längerer Zeit im Fokus der pro-palästinensischen Demonstrantinnen und Demonstranten. Sie werfen dem Axel-Springer-Verlag vor, die Protestbewegung zu diffamieren und Hetze zu verbreiten. Anfang des Jahres brachten sie ihren Protest vor das neue Axel-Springer-Haus, wo die „Welt Conference with Jerusalem Post“ stattfand.

Einige Demonstranten hätten die Polizei daran gehindert, Freiheitsentziehungen durchzuführen. Die Polizei habe letztlich eine Auflösung der Demo angedroht. 

Frauen demonstrieren lärmend, während viele palästinensische Flaggen in der Luft wehen.
Frauen demonstrieren lärmend, während viele palästinensische Flaggen in der Luft wehen. © dpa | Annette Riedl

Einsatz eines Rettungshubschraubers

Gegen 18.40 Uhr habe die Versammlungsleitung die Demo für beendet erklärt. Etwa 250 Menschen seien aber vor Ort geblieben und hätten weiter „verbotene und polizeifeindliche Parolen“ gerufen und Flaschen auf die Einsatzkräfte geworfen. 

„Daraufhin räumten die Einsatzkräfte den Ort durch Schieben und Drücken, wobei sieben Versammlungsteilnehmende verletzt wurden“, hieß es. Vier von ihnen seien in Krankenhäuser gebracht worden. Auch ein Rettungshubschrauber sei dabei im Einsatz gewesen. Der Einsatz endete der Polizei zufolge um 20.45 Uhr. 

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gibt es in Berlin wöchentlich Demonstrationen im Kontext des Gaza-Kriegs.

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