- Foto: imago/AFLOSPORT
- 4.08.2024 / 11:38
Biles turnt zu drittem Gold – und sendet starke Botschaft an Donald Trump
Sie ist einfach nicht zu stoppen! Simone Biles lauschte mit der rechten Hand auf dem Herzen andächtig der US-amerikanischen Hymne, dann präsentierte die Turn-Königin von Paris stolz ihre nächste Goldmedaille und winkte immer wieder freudestrahlend ins Publikum: Biles hat mit einer fulminanten Flugshow auch beim Sprung olympisches Gold gewonnen, ihre Festspiele in der französischen Hauptstadt gehen mit ihrem dritten Triumph unvermindert weiter. Der Superstar sendete zudem noch eine Botschaft an Donald Trump.
Nach ihren vier Olympiasiegen in Rio 2016 ersprang die 27-Jährige am Samstag in ihrer Paradedisziplin 15,300 Punkte und schraubte ihre olympische Goldbilanz auf sieben. Silber gewann die brasilianische Weltmeisterin und Tokio-Olympiasiegerin Rebeca Andrade (14,966), auf dem Bronzerang landete Jade Carey aus den USA (14,466). Deutsche Athletinnen hatten sich für den Final-Wettkampf der besten acht Turnerinnen nicht qualifiziert.
Olympia: Simone Biles triumphierte mit „Biles II“
Biles, die 2021 in Tokio wegen mentaler Probleme im Mannschaftswettbewerb ausgestiegen war, zeigte den 15.000 Zuschauern in der vollbesetzten Bercy-Arena eine weitere makellose Vorstellung. Gleich im ersten Versuch packte die nur 1,42 Meter große Athletin ihren atemberaubenden Sprung „Biles II“ aus – und riss die Fans damit von den Sitzen.
Auch im zweiten Versuch unterstrich Biles ihre Weltklasse. Die Endnote war nicht mal bekannt, da entlud sich all die Anspannung bei der Jahrhundertturnerin. Biles tanzte in ihrem knallroten Glitzeroutfit euphorisiert durch die Halle, selbst die Konkurrentinnen applaudierten anerkennend.
Dabei war Biles, die in Paris schon in beiden Mehrkampfwettbewerben (Mannschaft und Einzel) triumphiert hatte, gewarnt: Noch bei der WM im Oktober 2023 hatte ihr Andrade die Schau gestohlen und den Titel vor der Nase weggeschnappt. Biles war seinerzeit beim „Biles II“ gestürzt, dies kostete sie so viele Punkte, dass sie am Ende nur auf Platz zwei landete. Ein solches Missgeschick passierte ihr diesmal nicht.
Biles schießt gegen Donald Trump
Bei ihrem Jubel über den erneuten Erfolg schoss Biles auch gegen Donald Trump. Unter einem Beitrag auf X schrieb die Sportlerin: „Ich liebe meinen schwarzen Job“. Der amerikanische Präsidentschaftskandidat hatte jüngst in einer Rede davon gesprochen, dass Migranten „die Jobs der Schwarzen“ wegnehmen würden. Auf eine Rückfrage, was das sei, antwortete er: „Jeder, der einen Job hat.“ Trumps Aussage sorgte für jede Menge Kritik.
Die Biles-Festtage von Paris dürften mit ihrer dritten Goldmedaille noch immer nicht vorbei sein. Die amerikanische Nationalheldin könnte sich in den kommenden Tagen zur erfolgreichsten Sportlerin dieser Sommerspiele krönen. In den Einzel-Finals Schwebebalken und Boden winken ihr am Montag schließlich zwei weitere (Gold-)Medaillen. Mit fünf Mal Gold in der französischen Hauptstadt würde Biles sogar ihre fabelhaften Sommerspiele von Rio übertrumpfen, 2016 hatte sie in Summe vier Olympiasiege erturnt.
Helen Kevric und Lukas Dauser starten am Sonntag und Montag
Einen historischen Erfolg durfte das Publikum in Bercy schon am Samstagnachmittag beim Bodenwettkampf der Männer bejubeln. Das Gold des zweimaligen Weltmeisters Carlos Eldriel Yulo war die erste Olympia-Medaille eines philippinischen Kunstturners überhaupt, kein Wunder, dass ihm hinterher die Tränen über die Wangen liefen. Silber holte der israelische Weltmeister Artem Dolgopyat, Bronze ging an den Briten Jake Jarman. Am Pauschenpferd siegte der Ire Rhys McClenaghan knapp vor Nariman Kurbanow (Kasachstan) und Stephen Nedoroscik aus den USA.
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Spannend wird es aus deutscher Sicht am Sonntag, wenn die deutsche Mehrkampfmeisterin Helen Kevric im Stufenbarrenfinale antritt. Die erst 16 Jahre alte Stuttgarterin, die in der Qualifikation Biles aus dem Starterfeld verdrängt hatte, schürte mit ihrem starken achten Platz im Mehrkampf leise Hoffnungen. Weltmeister Lukas Dauser turnt dann am Montag an seinem Paradegerät Barren um eine Medaille. (aw/sid)
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Sie ist einfach nicht zu stoppen! Simone Biles lauschte mit der rechten Hand auf dem Herzen andächtig der US-amerikanischen Hymne, dann präsentierte die Turn-Königin von Paris stolz ihre nächste Goldmedaille und winkte immer wieder freudestrahlend ins Publikum: Biles hat mit einer fulminanten Flugshow auch beim Sprung olympisches Gold gewonnen, ihre Festspiele in der französischen Hauptstadt gehen mit ihrem dritten Triumph unvermindert weiter. Der Superstar sendete zudem noch eine Botschaft an Donald Trump.
Nach ihren vier Olympiasiegen in Rio 2016 ersprang die 27-Jährige am Samstag in ihrer Paradedisziplin 15,300 Punkte und schraubte ihre olympische Goldbilanz auf sieben. Silber gewann die brasilianische Weltmeisterin und Tokio-Olympiasiegerin Rebeca Andrade (14,966), auf dem Bronzerang landete Jade Carey aus den USA (14,466). Deutsche Athletinnen hatten sich für den Final-Wettkampf der besten acht Turnerinnen nicht qualifiziert.
Olympia: Simone Biles triumphierte mit „Biles II“
Biles, die 2021 in Tokio wegen mentaler Probleme im Mannschaftswettbewerb ausgestiegen war, zeigte den 15.000 Zuschauern in der vollbesetzten Bercy-Arena eine weitere makellose Vorstellung. Gleich im ersten Versuch packte die nur 1,42 Meter große Athletin ihren atemberaubenden Sprung „Biles II“ aus – und riss die Fans damit von den Sitzen.
Auch im zweiten Versuch unterstrich Biles ihre Weltklasse. Die Endnote war nicht mal bekannt, da entlud sich all die Anspannung bei der Jahrhundertturnerin. Biles tanzte in ihrem knallroten Glitzeroutfit euphorisiert durch die Halle, selbst die Konkurrentinnen applaudierten anerkennend.
Dabei war Biles, die in Paris schon in beiden Mehrkampfwettbewerben (Mannschaft und Einzel) triumphiert hatte, gewarnt: Noch bei der WM im Oktober 2023 hatte ihr Andrade die Schau gestohlen und den Titel vor der Nase weggeschnappt. Biles war seinerzeit beim „Biles II“ gestürzt, dies kostete sie so viele Punkte, dass sie am Ende nur auf Platz zwei landete. Ein solches Missgeschick passierte ihr diesmal nicht.
Biles schießt gegen Donald Trump
Bei ihrem Jubel über den erneuten Erfolg schoss Biles auch gegen Donald Trump. Unter einem Beitrag auf X schrieb die Sportlerin: „Ich liebe meinen schwarzen Job“. Der amerikanische Präsidentschaftskandidat hatte jüngst in einer Rede davon gesprochen, dass Migranten „die Jobs der Schwarzen“ wegnehmen würden. Auf eine Rückfrage, was das sei, antwortete er: „Jeder, der einen Job hat.“ Trumps Aussage sorgte für jede Menge Kritik.
Die Biles-Festtage von Paris dürften mit ihrer dritten Goldmedaille noch immer nicht vorbei sein. Die amerikanische Nationalheldin könnte sich in den kommenden Tagen zur erfolgreichsten Sportlerin dieser Sommerspiele krönen. In den Einzel-Finals Schwebebalken und Boden winken ihr am Montag schließlich zwei weitere (Gold-)Medaillen. Mit fünf Mal Gold in der französischen Hauptstadt würde Biles sogar ihre fabelhaften Sommerspiele von Rio übertrumpfen, 2016 hatte sie in Summe vier Olympiasiege erturnt.
Helen Kevric und Lukas Dauser starten am Sonntag und Montag
Einen historischen Erfolg durfte das Publikum in Bercy schon am Samstagnachmittag beim Bodenwettkampf der Männer bejubeln. Das Gold des zweimaligen Weltmeisters Carlos Eldriel Yulo war die erste Olympia-Medaille eines philippinischen Kunstturners überhaupt, kein Wunder, dass ihm hinterher die Tränen über die Wangen liefen. Silber holte der israelische Weltmeister Artem Dolgopyat, Bronze ging an den Briten Jake Jarman. Am Pauschenpferd siegte der Ire Rhys McClenaghan knapp vor Nariman Kurbanow (Kasachstan) und Stephen Nedoroscik aus den USA.
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Spannend wird es aus deutscher Sicht am Sonntag, wenn die deutsche Mehrkampfmeisterin Helen Kevric im Stufenbarrenfinale antritt. Die erst 16 Jahre alte Stuttgarterin, die in der Qualifikation Biles aus dem Starterfeld verdrängt hatte, schürte mit ihrem starken achten Platz im Mehrkampf leise Hoffnungen. Weltmeister Lukas Dauser turnt dann am Montag an seinem Paradegerät Barren um eine Medaille. (aw/sid)