Cottbus/Berlin. Adeline Abimnwi Awemo kandidiert für die CDU bei den Wahlen in Brandenburg. Nun wurde die Politikerin beim Plakatieren angegriffen.
Die CDU-Landtagskandidatin in Cottbus, Adeline Abimnwi Awemo ist gestern tätlich angegriffen worden. Die Deutsche mit Wurzeln in Kamerun, die für ihre Partei bei der Brandenburger Landtagswahl am 22. September kandidiert, wurde beim Aufhängen von Wahlplakaten von einer Frau attackiert. Diese beleidigte sie rassistisch mit den Worten „Ihr seid keine Menschen“. Awemo, die in Cottbus im Beirat für Integration und Migration sitzt, wurde bei dem Angriff leicht verletzt.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Sie selbst sagte nach dem Angriff, dass sie sich nicht eingeschüchtert fühle: „Ich habe Respekt vor Menschen, keine Angst“, äußerte sie sich in einer Mitteilung und bedankte sich bei den Polizisten und Ersthelfern, die sie nach der Attacke unterstützt hätten. Der CDU-Landesvorsitzende Jan Redmann zeigte sich erschüttert und sagte: „Das zunehmende Risiko für Menschen, die sich für unser Land politisch engagieren, ist unerträglich.“
Carsten Linnemann: CDU-Generalsekretär verurteilt Gewaltakt
Auch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann verurteilte den rassistischen Angriff auf die CDU-Landtagskandidatin scharf und warnte vor schwerwiegenden Folgen für die Demokratie. „Der unsägliche Angriff auf Adeline Abimnwi Awemo zeigt exemplarisch auf, was in unserem Land aus dem Ruder läuft“, sagte er unserer Redaktion. „Hass und Gewalt nehmen zu, die Polarisierungsspirale dreht sich immer weiter.“
Daher werde es immer schwieriger, gute Leute für ein politisches Mandat zu begeistern. „Und diejenigen, die bereits aktiv sind, stellen sich immer öfter die Frage, warum sie sich das überhaupt noch antun sollen, zumal sie in ihren ursprünglichen Berufen oftmals erfolgreich waren und es wieder sein könnten“, sagte Linnemann. „Ich fürchte jedenfalls, dass irgendwann nur noch Politiker da sind, die es wegen des Geldes machen und nicht mehr aus Leidenschaft und Überzeugung.“
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Immer mehr Attacken gegen Politiker in Ostdeutschland
Schon seit Monaten häufen sich in Ostdeutschland die Attacken auf Politikerinnen und Politiker im Wahlkampf. Bundesweit für Entsetzen sorgte etwa der Angriff auf den SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke, der Anfang Mai beim Plakatieren in Dresden attackiert wurde und eine Fraktur der Augenhöhle erlitt.
Der aus dem Senegal stammende SPD-Bundestagsabgeordnete Karamba Diaby kündigte angesichts der zunehmenden Attacken gegen ihn an, bei der kommenden Wahl nicht mehr zu kandidieren.
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jst/dpa