Berlin. Depot ist pleite. In einem Schutzschirmverfahren soll das Deko-Unternehmen saniert werden. Für einige Mitarbeiter besteht Hoffnung.
Depot hat Insolvenz beantragt und will sich mit Hilfe eines Schutzschirmverfahrens sanieren. Dies teilte das Unternehmen hinter dem Depot-Filialnetz, die Gries Deco Company, mit Sitz im unterfränkischen Niedernberg am Dienstag mit. Beim Schutzschirmverfahren soll ein frühzeitig vorgelegter Insolvenzplan die Sanierung erleichtern, den Sachverwalter für das Insolvenzverfahren kann das Unternehmen dabei selbst benennen. Der Möbel- und Wohnaccessoireshändler kriselt bereits seit einiger Zeit.
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Es gehe darum, „das Unternehmen im Schulterschluss insbesondere mit der Vermieter- und Lieferantenbasis nachhaltig auf die neuen Marktgegebenheiten auszurichten“, erklärte die Gries Deco Company. Mit Sven Tischendorf und Alexander Höpfner seien zwei „marktbekannte und insbesondere auch im Einzelhandelssektor sehr erfahrene Schutzschirmexperten“ in die Geschäftsführung berufen worden. Anfang des Jahres hatte bereits Unternehmensgründer Christian Gries wieder selbst den Chefposten übernommen.
Depot: Mehr als 4000 Mitarbeiter von Pleite betroffen
„Der Weg des Schutzschirmverfahrens wurde sehr gut vorbereitet und bewusst gewählt“, erklärte Gries. „Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner – zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen.“ Das Unternehmen und sein Geschäftsmodell sollen demnach „nachhaltig“ erfolgreich ausgerichtet werden. Das Amtsgericht Aschaffenburg habe das Schutzschirmverfahren bereits genehmigt.
Das Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben mehr als 300 Filialen in Deutschland und ist zudem in Österreich und der Schweiz aktiv. In Deutschland beschäftigte es im vergangenen Jahr im Schnitt 4400 Menschen. Während des Schutzschirmverfahrens werde der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiterlaufen, Lohnzahlungen seien bislang bis September gesichert, erklärte der Konzern. Der Insolvenzplan soll demnach möglichst noch in diesem Jahr vorliegen.
lro/AFP