Speyer (Rheinland-Pfalz) – Sie nerven, sie rauben einem nachts den Schlaf, sie stechen! Was die wenigsten wissen: Letzteres trifft nur auf weibliche Mücken zu.
Denn: Stechmücken-Weibchen müssen nach der Befruchtung Blut trinken. Nur so können sie Eier legen. Die Männchen sind an ihren buschigen Fühlern zu erkennen und völlig harmlos. Da Mücken-Männer früher als ihre weiblichen Artgenossen sterben, ließen sie in den vergangenen Wochen viele der bestechenden Weibchen als Witwen zurück. Doch es gibt eine gute Nachricht: Die sterben jetzt auch!
Mücken-Plage lässt nach
In weiten Teilen Deutschlands hat die Stechmücken-Plage schon nachgelassen, wie etwa entlang des Rheins, wie die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) in Speyer ( Rheinland-Pfalz) jetzt mitteilt.
„Die Weibchen der Auwaldstechmücken erreichen nun das Ende ihrer natürlichen Lebensspanne, diese beträgt um die sechs bis acht Wochen“, so eine Kabs-Sprecherin.
„In den August hinein werden die letzten Weibchen aus diesem Schlupfereignis sterben. (…) Da seitdem keine neue, große Hochwasserwelle unsere Maßnahmen verhindert hat, ist nicht mit einer neuen Belästigung durch Auwaldstechmücken zu rechnen.“
Bakterien töten Larven der Stechmücke
Der gemeinnützige Verein aus mehr als 90 Kommunen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen setzt sich für die Eindämmung der Stechmücken-Plage ein, u.a. mit dem Versprühen des Larven tötenden Bakteriums Bti (Bacillus thuringiensis israelensis) etwa aus Helikoptern.
Das Gift zerstört die Darmwand der Larven, ist aber nicht ganz unbedenklich, weil es offenbar auch andere, nicht stechende Mücken tötet („Zuckmücken“), die etwa Libellen als Nahrung dienen.
„Das Wetter ist momentan sehr freundlich, und die Gewitter führen nicht zu relevanten, großen Überschwemmungen“, sagt die Kabs-Sprecherin.
Das bedeutet, dass kaum neue stechende Weibchen entstehen.