Deutschlands Fußball-Heldin besiegte zwei Mal den Krebs – jetzt schreibt sie ihr Olympia-Märchen
Deutschlands Fußball-Frauen stehen im Olympia-Halbfinale. Eine Person nahm dabei eine Hauptrolle ein – eine Gewinnerin war sie aber schon vor dem Sieg gegen Kanada.
Marseille – Gut, wenn man mehrere Talente hat. Bei Ann-Katrin Berger ist es in erster Linie das Abwehren von Bällen – macht Sinn, schließlich ist sie Deutschlands Fußball-Nationaltorhüterin. Im Olympia-Viertelfinale gegen Kanada kam ihr genau diese Qualität zugute, hielt sie doch im Elfmeterschießen zwei Strafstöße.
Dank Ann-Katrin Berger: Deutschlands Fußball-Frauen stehen im Olympia-Halbfinale
Aber: Berger kann auch selbst vollstrecken – und genau das tat sie im Elfmeter-Krimi gegen die Kanadierinnen. Berger verwandelte den entscheidenden Strafstoß und führte Deutschland so ins Halbfinale des olympischen Frauenfußball-Turniers. Ein echtes Märchen.
Denn eigentlich war es nicht wirklich absehbar, dass Berger bei den Spielen überhaupt zwischen den Pfosten steht. Bundestrainer Horst Hrubesch hatte sie erst zum Olympia-Turnier zur Nummer eins gemacht. Sie verdrängte die langjährige Stammkeeperin Merle Frohms.
Deutschlands Fußball-Heldin besiegte zwei Mal den Krebs – jetzt schreibt sie ihr Olympia-Märchen
Für Berger ist es ein weiterer Höhepunkt einer bemerkenswerten Karriere. Wobei sie die zwei wichtigsten Siege schon längst hinter sich hat: Im November 2017 wurde bei ihr Schilddrüsenkrebs diagnostiziert – sie besiegte ihn, feierte schon im Februar 2018 ihr Comeback.
Während der EM, im Juli 2022, gab es einen erneuten Krebsverdacht. Damals schrieb sie: „Nach vier Jahren krebsfreien Lebens wurde leider ein Rückfall in meiner Schilddrüse festgestellt. Ich habe bereits gesagt, dass man als Sportler jeden Tag kämpfen muss, um das Beste aus sich herauszuholen, und das werde ich auch weiterhin tun, und ich hoffe, dass ich anderen helfen kann, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, indem ich meine Reise teile.“
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Ann-Katrin Berger als deutsche Olympia-Heldin – „Wir haben eine Maschine im Tor“
Berger behielt wieder die Oberhand, stand schon im September 2022 wieder im Tor. Und jetzt, zwei Jahre später, schreibt sie ihre ganz persönliche Olympia-Story. Nach dem Sieg gegen Kanada wurde sie von ihren Kolleginnen im DFB-Team natürlich gefeiert. „Flapsig gesagt ist sie eine ziemlich coole Socke“, sagte DFB-Sportdirektorin Nia Künzer über die 33-jährige Torhüterin. Kapitänin Alexandra Popp ergänzte: „Wir haben eine Maschine im Tor. Und dass sie dann eiskalt den selber noch reinmacht – Chapeau, da ziehe ich meinen Hut vor, dass man dann da noch so kaltschnäuzig ist.“ (akl)