Washington. Usha Vance, die Frau des republikanischen Vize-Präsidentschaftskandidaten J.D. Vance, steht erstmals im Rampenlicht. Ob ihr das gefällt, ist nicht ganz klar.
Sollte Joe Biden die Wahl im November gegen Donald Trump verlieren, müsste auch Kamala Harris, seine demokratische Vize-Präsidentin, den Hut nehmen. Die indische Komponente an der Spitze der USA bliebe jedoch erhalten. Wie Harris‘ Mutter Shyamala Gopalan hat Usha Vance, gebürtige Chilukuri, die Ehefrau von James David (JD) Vance, Wurzeln auf dem Subkontinent.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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Am Montag stand die schwarzhaarige Frau, die als medienscheu gilt, zum ersten Mal im nationalen Rampenlicht. Als ihr Mann per Ruf-Akklamation von den rund 2400 Delegierten des Republikaner-Parteitages in Milwaukee zum Vize-Präsidentschaftskandidaten an der Seite Donald Trumps gekürt wurde, huschte ein Lächeln über das Gesicht der hoch dotierten Prozess-Bevollmächtigten einer bekannten Kanzlei in San Francisco. Der Gedanke, „Second Lady“ der Vereinigten Staaten werden zu können, nahm erstmal Form an.
Vor zehn Jahren wählte Usha Vance noch die Demokraten
Aufgewachsen ist die 38-Jährige im südkalifornischen San Diego. Chilukuri und Vance kamen beim Jura-Studium an der Elite-Universität Yale zusammen. Sie sind seit zehn Jahren verheiratet, leben in Cincinnati/Ohio, und haben drei Kinder: Ewan, Vivek und Mirabel.
Usha Vance hatte mit Geschichte, Philosophie und Jura klassische akademische Abschlüsse, die sie zu renommierten Jobs führte. Sie arbeitete für den Vorsitzenden Richter am Supreme Court, John Roberts, wie für dessen Kollegen Brett Kavanaugh, als er noch an einem untergeordneten Berufungsgericht saß. Vor zehn Jahren wählte Usha Vance noch die Demokraten, zuletzt war sie als Republikanerin registriert.
Usha Vance hat die kometenhafte politische Karriere ihres Mannes, die ohne die finanzielle Wahlkampf-Hilfe des Silicon-Valley-Milliardärs Peter Thiel und der Fürsprache Donald Trumps nicht möglich gewesen wäre, bisher stets aus dem Hintergrund unterstützt. Als Vance für den Senat kandidierte, sei das, weil alles ganz neu und anders war, ein „Schock“ für sie gewesen, sagte sie einem Reporter.
Weitere prominente Einwanderer-Biographie
Ab sofort werden die Medien-Scheinwerfer sie erfassen und das Leben einer weiteren prominenten Einwanderer-Biographie unters Mikroskop legen. Dass sie davon nicht unbedingt begeistert ist, wurde kürzlich in einem der ersten Fernseh-Interviews deutlich: „Ich bin nicht bereit, irgendetwas in unserem Leben im Moment zu verändern. Aber ich glaube an J.D. und ich liebe ihn wirklich. Wir werden einfach sehen, was mit unserem Leben passiert.“
Wenn die Wähler es wollen, ist ab Januar 2025 das gediegene Naval Observatory im Nordwestens Washingtons, traditionell die Residenz der Nr. 2 im Staat, ihr Zuhause.
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