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Zehnkämpfer Leo Neugebauer hat bei den Olympischen Spielen die Silbermedaille gewonnen. Der 24-Jährige musste sich im Stade de France im Kampf um Gold dem Norweger Markus Rooth geschlagen geben. Rooth siegte in Saint-Denis nördlich von Paris mit 8.796 Punkten vor Neugebauer, der an den beiden Wettkampftagen 8.748 Punkte sammelte. Bronze ging an den WM-Dritten Lindon Victor aus Grenada mit 8.711 Punkten.
Mit seiner Weltjahresbestleistung aus dem Juni von 8.961 Punkten, als er seinen eigenen deutschen Rekord verbesserte, wäre Neugebauer Olympiasieger geworden. Der Deutsche Leichtathletik-Verband kann sich aber auch ohne Gold über die erste Zehnkampfmedaille seit Silber durch Frank Busemann im Jahr 1996 freuen.
Rooths Sieg ist eine große Überraschung. Der U-23-Europameister von 2023 steht in der Weltrangliste nur auf Platz zehn. In Paris stellte er in acht von zehn Disziplinen persönliche Bestleistungen oder persönliche Jahres-Bestleistung aus.
Der frühere Welt- und Europameister Niklas Kaul hatte mit dem Kampf um die Medaillen nicht wie erhofft etwas zu tun. Er belegte mit 8.445 Punkten nach dem abschließenden 1.500-Meter-Lauf Platz acht. Der nachnominierte Till Steinforth belegte mit 8.170 Punkten den 15. Platz beim überraschenden Olympia-Debüt.
Neugebauer gilt als Anwärter für die 9000-Punkte-Marke
Neugebauer setzt auch ohne Olympia-Gold seinen rasanten Aufstieg eindrucksvoll fort. Der 1,98-Meter-Mann war im vergangenen Jahr erstmals in das große Rampenlicht gerückt, als er den 39 Jahre alten deutschen Rekord von Zehnkampf-Legende Jürgen Hingsen geknackt hatte. Diesen verbesserte er in diesem Jahr weiter – es war die sechstbeste Leistung, die jemals ein Zehnkämpfer vollbracht hatte.
„LeotheGerman“, wie der selbst gewählte Markenname von Neugebauer lautet, gilt als ein Anwärter für die 9000-Punkte-Marke. In Abwesenheit des französischen Weltrekordlers Kevin Mayer glückte ihm das in Saint-Denis nicht.
Wie Kaul, der 2021 in Tokio nach seinem Verletzungs-Aus in einem Rollstuhl davon geschoben wurde und auch in Paris nicht das Olympia-Glück fand, nimmt auch Neugebauer Los Angeles 2028 ins Visier. Mit der Olympia-Erfahrung aus dem Stade de France gibt es eine neue Chance, als dritter Deutscher nach Christian Schenk (1988) und Willi Holdorf (1964) Olympiasieger im Zehnkampf zu werden.
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