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Ernte-Rückgang
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Die Erdbeer- und Spargelernte dürfte 2024 in Deutschland auf langjährige Tiefstände schrumpfen. Die Landwirtschaftsbetriebe hierzulande erwarten die niedrigste Freiland-Erdbeerernte seit 1995, teilte das Statistische Bundesamt in einer ersten vorläufigen Schätzung am Freitag mit.
Auch beim Spargel rechnet die Behörde mit einem kräftigen Rückgang: Die Erntemenge dürfte sechs Prozent geringer als im Vorjahr liegen und damit auf den niedrigsten Wert seit 2013 fallen. Ursache seien eine deutlich gesunkene Anbaufläche und Ernteausfälle wegen “starkem und teils langanhaltenden Regen” in Anbauregionen.
Nur noch 800 Tonnen Erdbeeren aus Brandenburg
In Brandenburg ist die Erdbeerernte im Freiland laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel geschrumpft – von 994 auf 800 Tonnen. Vor zehn Jahren fiel die Erdbeerernte noch viermal so groß aus.
Beim Spargel ist der Rückgang kleiner: In diesem Jahr wurden etwa 20.100 Tonnen Spargel in Brandenburg geerntet, etwa zehn Prozent weniger als im Jahr 2023.
Fast kein Baumobst wegen Spätfrost
Hauptgrund für den Rückgang der Erdbeerernte in Brandenburg seien nicht die Frostschäden, von denen einige Betriebe betroffen waren, sondern vor allem der Flächenverlust, sagte Thomas Bröcker, stellvertretender Präsident des Gartenbauverbands Berlin-Brandenburg, dem rbb. So wird aktuell etwa 50 Prozent weniger Fläche für den Erdbeeranbau verwendet als noch vor zehn Jahren. “Es wird im Freiland kaum noch Erdbeere angebaut, weil das nicht mehr die Kosten deckt”, so Bröcker.
Deutlich schlechter sei aber die Lage bei dem Baumobst, das unter dem späten Frost gelitten hatte. Süßkirschen und Pflaumen habe es fast keine gegeben, so Bröcker. “Es ist der schlimmste Schaden, den ich in meiner 48-jährigen Praxis je gesehen habe.” Mit den vom Land versprochenen Entschädigungen rechnet er erst gegen Jahresende.
Sendung: Antenne Brandenburg, 20.07.2024, 8:30 Uhr