Berlin. Mittes Bürgermeisterin Remlinger hatte am Sonntag zum Begegnungsfest eingeladen und will den Platz nun regelmäßig kulturell nutzen.
Temperaturen von über 30 Grad herrschten am Sonntag in Berlin. Kein Wunder, befand Mittes Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne), dass es die Berlinerinnen und Berliner zunächst nicht gerade in Scharen auf den sonnenbeschienenen Leopoldplatz zog. „Wir sind ja bis 20 Uhr hier. Vielleicht kommen noch Besucher“, sagte Remlinger am frühen Sonntagnachmittag. Auf Initiative der Bürgermeisterin fand auf dem problembehafteten Ort im Wedding das erste Begegnungsfest statt. „Das Fest soll nur der Auftakt sein für die kulturelle Belebung des Leopoldplatzes“, so Remlinger am Sonntag.
Nachbarschaftsfest ist eine der Maßnahmen des Sicherheitsgipfels
Am 8. September 2023 waren beim Berliner Sicherheitsgipfel etliche Maßnahmen für den Leopoldplatz – und den Görlitzer Park – vereinbart worden, die den Platz der Nachbarschaft zurückgibt. Derzeit ist der „Leo“ sehr oft von Elend geprägt. Der Platz, und insbesondere der Teil nördlich der Alten Nazarethkirche, ist beliebt bei der Drogenszene. Dealer und Konsumenten, davon einige in desolatem körperlichen Zustand, halten sich dort in großer Zahl auf.
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Eine stärkere kulturelle Nutzung ändert an der schlimmen Situation der Menschen natürlich nichts, musste auch die Bezirksbürgermeisterin erkennen. Indem der Platz durch ein Fest wie dieses genutzt wird, wolle man jedoch zeigen, dass der Ort nicht allein den Dealern und der Drogenkriminalität überlassen werde. „Ich kann das Problem nicht wegzaubern. Wir wollen aber die Menschen ermutigen, den Platz wieder mehr zu nutzen und den Angstraum Leopoldplatz in einen sicheren Ort der Begegnung zu verwandeln“, so Remlinger.
Das Fest am Sonntag mit einem Bühnenprogramm sowie Essen und Getränken sollte nur ein Beginn sein. Weitere Veranstaltungen seien geplant. „Am liebsten jede Woche“, so die Grünen-Politikerin.
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