Feuerwehr-Großprojekt
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Perleberg soll eine neue Wache bekommen – in die auch die Löschfahrzeuge passen
Feuerwehrfahrzeuge müssen vor der Halle stehen bleiben, Sicherheitsvorschriften werden nicht eingehalten, Umkleiden für die Retter fehlen – die Perleberger Feuerwehr braucht eine neue Wache. Nun rückt der Neubau näher. Von Björn Haase-Wendt
Die riesigen Feuerwehrautos müssen teilweise vor der Halle stehen bleiben, weil die Tore zu niedrig sind, getrennte Umkleiden und eine Absauganlage für die Fahrzeugabgase gibt es nicht. Die Feuerwache in der Perleberger Feldstraße ist sichtbar in die Jahre gekommen.
Die 54 aktiven Feuerwehrfrauen und -männer wünschen sich deshalb seit längerem einen Neubau und der muss auch kommen, sagt Stadtbrandmeister Maik Müller: “Die Unfallkasse kam 2020 und hat festgestellt, dass die Wache nicht mehr den Sicherheitsstandards entspricht.” Auch wenn das Herz der Freiwilligen Feuerwehrleute an der Wache in der ehemaligen Panzer- und Artilleriewerkstatt hängt, wird klar: Es braucht eine moderne Wache. Seit vier Jahren plant Perleberg (Prignitz) nun das Vorhaben, das für die Kreisstadt eine enorme Herausforderung ist. Immerhin wird derzeit mit Kosten von zwölf Millionen Euro kalkuliert. “Da müssen wir gucken wie wir damit umgehen, ob eine Kreditaufnahme notwendig ist – das wird eine Herkulesaufgabe“, sagt Vize-Bürgermeister und Bauamtsleiter Hagen Boddin.
Ehrenamtliche gehen auf Fördergeldsuche
Die Ehrenamtlichen der Feuerwehr haben selbst nach Fördergeldern gesucht, erklärt Stadtbrandmeister Maik Müller. So hätten sie versucht, jede noch so verfügbare Quelle anzuzapfen. Immer ohne Erfolg. Jetzt gibt es zumindest vom Land Brandenburg etwas Unterstützung. Das Innenministerium hat eine Förderzusage von einer Million Euro übergeben. “Das ist immens wichtig und eine Voraussetzung für die Umsetzung des Baus”, sagt Vize-Bürgermeister Hagen Boddin.
Die neue Wache bekommt einen Übungsturm und weitere Extras
Die neue Wache mit zehn Stellplätzen für die Einsatzfahrzeuge, Übungsflächen und einem Übungsturm soll noch zentraler als bisher am alten Festplatz in Perleberg entstehen. Mit dem Bau wird nicht nur in Perleberg der Brandschutz gestärkt, sondern in der gesamten Prignitz – da sind sich die Verantwortlichen sicher, denn schließlich rückt die Perleberger Feuerwehr oftmals auch zu Einsätzen in umliegenden Orten aus – etwa mit ihrer Drehleiter oder dem besonders großen Tanklöschfahrzeug, das 9.000 Liter Wasser fasst.
“Wir sind auch Mitglied der Brandschutz- und Gefahrguteinheit im Landkreis. Auch haben wir in der Prignitz die einzige Drohneneinheit”, erläutert der Stadtbrandmeister. Allein in diesem Jahr musste die Perleberger Feuerwehr bereits zu über 100 Einsätzen ausrücken. Mit der neuen modernen Wache verbinden die Einsatzkräfte auch die Hoffnung, dass ihr Ehrenamt für andere noch attraktiver wird.
Im September soll der Bau starten und in zweieinhalb Jahren dann die neue Wache in Betrieb gehen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 25.07.2024, 7:40 Uhr
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