Flüssiges Wasser auf dem Mars entdeckt – Forscher vermutet „bewohnbare Umgebung“

Startseite Wissen Flüssiges Wasser auf dem Mars entdeckt – Forscher vermutet „bewohnbare Umgebung“ Stand: 21.08.2024, 09:30 Uhr Von: Tanja Banner Kommentare Drucken Teilen Der Nasa-Lander „InSight“ hat mithilfe eines Seismometers unter die Oberfläche des Mars „geschaut“. (Künstlerische Darstellung) © IMAGO/ingimage Neue Erkenntnisse über den Mars liefern der Forschung Hinweise auf das frühere Klima des roten Planeten.
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Flüssiges Wasser auf dem Mars entdeckt – Forscher vermutet „bewohnbare Umgebung“

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Der Nasa-Lander „InSight“ hat mithilfe eines Seismometers unter die Oberfläche des Mars „geschaut“. (Künstlerische Darstellung)
Der Nasa-Lander „InSight“ hat mithilfe eines Seismometers unter die Oberfläche des Mars „geschaut“. (Künstlerische Darstellung) © IMAGO/ingimage

Neue Erkenntnisse über den Mars liefern der Forschung Hinweise auf das frühere Klima des roten Planeten. Wurde eine „bewohnbare Umgebung“ entdeckt?

Berkeley – Ein Forschungsteam hat ein großes unterirdisches Wasservorkommen auf dem Mars entdeckt. Der Fund könnte die künftige Mars-Forschung verändern und auch die Suche nach Leben auf dem Mars beeinflussen, denn das Wasserreservoir im Inneren des roten Planeten könnte auch auf potenziell bewohnbare Umgebungen auf dem Mars hinweisen.

Bei dieser Entdeckung spielt die Nasa-Raumsonde „InSight“, die 2018 auf dem Mars landete, eine entscheidende Rolle. Das Landegerät untersuchte unter anderem mithilfe eines Seismometers das Innere des roten Planeten. Es zeichnete dazu zahlreiche Marsbeben bis zu einer Stärke von Magnitude 5 auf. Obwohl die Mission bereits seit 2022 beendet ist, liefern die gesammelten Daten weiterhin wertvolle Informationen über das Innere des Mars.

Nasa-Landegerät „InSight“ zeigt Hinweise auf Wasser im Inneren des Mars

In den Daten fand das Forschungsteam um Vashan Wright (UC Berkeley und Scripps Institution of Oceanography) Hinweise darauf, dass sich in der mittleren Kruste des Mars ein großes Wasservorkommen befinden muss. Dazu nutzte das Team ein mathematisches Modell, das auf der Erde zur Kartierung von unterirdischen Ölfeldern genutzt wird. Die Studie wurde im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.

Die Daten des Nasa-Landers deuten darauf hin, dass sich das Wasser in winzigen Rissen und Poren im Mars-Gestein befindet – und zwar in einer Tiefe von 11,5 bis 20 Kilometern. Das heißt: Das Wasser ist für die Forschung erst einmal nicht direkt zugänglich – dazu müsste man in sehr große Tiefen bohren können, was bisher selbst auf der Erde kaum möglich ist. Trotzdem ist die neue Erkenntnis für die Forschung wichtig, die unter anderem herausfinden will, wie der Mars vor drei Milliarden Jahren sein Wasser verloren hat und wohin das Wasser verschwunden ist.

Flüssiges Wasser auf dem Mars: Verständnis des Wasserkreislaufs ist wichtig

„Das Verständnis des Wasserkreislaufs auf dem Mars ist entscheidend für das Verständnis der Entwicklung des Klimas, der Oberfläche und des Inneren des Planeten“, betont Wright in einer Mitteilung. Sein Kollege Michael Manga (UC Berkeley) ergänzt: „Die Feststellung, dass es ein großes Reservoir an flüssigem Wasser gibt, gibt Aufschluss darüber, wie das Klima war oder sein könnte.“ Der Professor für Erd- und Planetenwissenschaften fügt hinzu: „Wasser ist für das Leben, wie wir es kennen, notwendig.“

Die Daten des Nasa-Landers „InSight“ deuten darauf hin, dass es auf dem Mars in 11,5 bis 20 Kilometern Tiefe ein Wasserreservoir gibt.
Die Daten des Nasa-Landers „InSight“ deuten darauf hin, dass es auf dem Mars in 11,5 bis 20 Kilometern Tiefe ein Wasserreservoir gibt. © James Tuttle Keane and Aaron Rodriquez/Scripps Institution of Oceanography

Im Inneren des Mars gibt es dem Forschungsteam zufolge so viel Wasser, dass es den gesamten roten Planeten mit einem ein bis zwei Kilometer tiefen Ozean bedecken könnte. Als Quelle für künftige Mars-Siedler:innen steht es jedoch aufgrund seiner Tiefe eher nicht zur Verfügung.

Unterirdisches Wasserreservoir auf dem Mars könnte „bewohnbare Umgebung“ sein

Der Wissenschaftler Manga hat jedoch eine interessante Idee: „Ich wüsste nicht, warum [das unterirdische Reservoir] keine bewohnbare Umgebung sein sollte. Auf der Erde ist das mit Sicherheit der Fall – tiefe, tiefe Minen beherbergen Leben, der Grund des Ozeans beherbergt Leben“, so der Wissenschaftler. Er fährt fort: „Wir haben keine Beweise für Leben auf dem Mars gefunden, aber zumindest haben wir einen Ort identifiziert, der prinzipiell in der Lage sein sollte, Leben zu erhalten.“ (tab)

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