Fußball-Trainer in Restaurant erschossen
Seit langer Zeit leidet Guatemala unter einer hohen Kriminalitätsrate. Jetzt wurde ein früherer Nationalspieler und Fußballcoach getötet.
La Democracia – Der Fußball in Guatemala trauert. Nach dem kürzlichen Tod einer venezolanischen Olympia-Ikone erlebt auch das kleine, aber dennoch fußballverrückte Land in Mittelamerika eine Tragödie. Der frühere Nationalspieler und Zweitligacoach Julio Ariz Leiva des Klubs Deportivo San Pedro wurde erschossen. Das teilte der Zweitligaverband Primera División del Futbol de Guatemala mit.
Hintergründe unklar: Fußballtrainer wird im Restaurant erschossen
Julio Ariz „Loco“ Leiva wurde am Sonntag (18. August) vor einer Zweitligapartie seiner Mannschaft, die am Nachmittag stattfinden sollte, getötet. Der Coach und sein Team haben sich in der Provinz Huehuetenango, etwa 300 Kilometer nordwestlich von der Hauptstadt Guatemala-Stadt, aufgehalten.
Dort wurde der 47-Jährige mit einer Schusswaffe angegriffen, wie es in dem Statement des Verbandes weiter heißt. Lokale Medien berichten darüber hinaus, dass der Angriff in einem Restaurant in der Gemeinde La Democracia stattgefunden haben soll. Das Spiel wurde umgehend abgesagt. Weitere Hintergründe zu der Tat sind bislang nicht bekannt. Sein Verein veröffentlichte auf Instagram eine emotionale Abschiedsbotschaft, in der Leiva unter anderem entsprechend seines Spitznamens „Loco“ als fußballverrückt bezeichnet wird.
Gefährliches Guatemala: Fußballer und Musiker unter Mordopfern
Ariz Leiva ist in seinem Heimatland ein bekannter Fußballfunktionär. Während seiner Karriere spielte der Guatemalteke unter anderem für die Erstligaklubs Xelajú und Zacapa. Außerdem absolvierte der frühere Stürmer 2001 sein erstes und einziges Länderspiel beim 1:1 gegen El Salvador. Die Anteilnahme in Guatemala an „El Locos“ Tod ist groß. Leiva ist in dem zentralamerikanischen Land tragischerweise jedoch nicht das einzige prominente Opfer der jüngeren Vergangenheit.
Der erst 18-jährige indigene Sänger, Comedian und Social-Media-Star Farruko Rap wurde im Mai getötet. Die Leiche des jungen Mannes, der kurz zuvor noch in einer mexikanischen Talente-Show zu sehen war, wurde in einem Grab in einem verlassenen Haus gefunden. Mutmaßlich wurde er von einer Straßengang ermordet. Guatemala hat eine der höchsten Mordraten weltweit. 2023 erhöhte sich die Rate dennoch um weitere zwei Prozent. (jsk)