Gefährliche RS-Viren: Stiko empfiehlt Impfung für Ältere

Berlin. Sie bedrohen nicht nur Babys und Kleinkinder: Respiratorische Synzytial-Viren. Die Stiko reagiert und rät diesen Menschen zur Impfung. Elf medizinische Fachgesellschaften hatten schon zu Jahresbeginn dazu aufgerufen, nun empfiehlt auch die Ständige Impfkommission (Stiko) älteren Menschen eine Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Dies gelte für Menschen ab 75, wie es in einer Mitteilung
Gefährliche RS-Viren: Stiko empfiehlt Impfung für Ältere

Berlin. Sie bedrohen nicht nur Babys und Kleinkinder: Respiratorische Synzytial-Viren. Die Stiko reagiert und rät diesen Menschen zur Impfung.

Elf medizinische Fachgesellschaften hatten schon zu Jahresbeginn dazu aufgerufen, nun empfiehlt auch die Ständige Impfkommission (Stiko) älteren Menschen eine Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Dies gelte für Menschen ab 75, wie es in einer Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI) heißt.

Auch für Menschen ab 60 Jahren mit Risikofaktoren wird den Angaben zufolge die Impfung gegen die Atemwegserkrankung empfohlen. Die Stiko rät zu einer einmaligen Impfung vor der RSV-Saison als Standardimpfung mit den Wirkstoffen Arexvy und Abrysvo. Die RSV-Saison dauert in der Regel von Oktober bis März. Für einen optimalen Schutz in der RSV-Saison sollte die Impfung im Spätsommer oder Herbst erfolgen.

Menschen ab 75 empfiehlt die Stiko eine Impfung gegen RSV.
Menschen ab 75 empfiehlt die Stiko eine Impfung gegen RSV. © DPA Images | Uwe Zucchi

Impfung gegen RSV: Krankenkassen dürften die Kosten übernehmen

Die RSV-Impfung sei keine jährliche Impfung, heißt es in der Veröffentlichung. Es könne noch keine Aussage zur Notwendigkeit von Wiederholungsimpfungen getroffen werden. Die RSV-Impfung könne gleichzeitig mit der saisonalen Grippe-Impfung verabreicht werden. Impfungen, die von der Stiko empfohlen sind, werden üblicherweise in die Schutzimpfungs-Richtlinie übernommen und somit von den Krankenkassen bezahlt.

Erstmals überhaupt hatte die Europäische Union im vergangenen Herbst zwei Impfstoffe gegen das RS-Virus zugelassen, Arexvy von Glaxo Smith und Abrysvo von Pfizer. „Insbesondere Erwachsene mit deutlich eingeschränkter Immunabwehr oder schweren Lungen- sowie Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen empfehlen wir eine Impfung“, sagte Prof Wolfram Windisch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) im vergangenen Herbst.

Zulassungsstudien zu beiden Proteinimpfstoffen belegen die Wirksamkeit. Sie verursachten bei Menschen über 60 zwar Nebenwirkungen, diese waren aber zumeist innerhalb weniger Tage abgeklungen und in Häufigkeit und Intensität vergleichbar mit Impfungen gegen andere respiratorische Viren. „Darüber hinaus wurden keine Sicherheitsbedenken identifiziert“, heißt es in einem Positionspapier der elf Fachgesellschaften.

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Fachleute raten sogar zu Impfung außerhalb der Empfehlung

Bislang liegen nur Studiendaten für erwachsene Personen über 60 Jahre vor, weshalb die Zulassung des Impfstoffs bei Erwachsenen auf diese Altersgruppe beschränkt ist. „Bei schweren Vorerkrankungen, die mit einem hohen Risiko durch RSV-Infektionen verbunden sind, erscheint eine Schutzimpfung auch außerhalb der Zulassung bei Menschen unter 60 Jahren potenziell sinnvoll“, so die Experten.

RSV-Infektionen gefährden nicht nur Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder, sondern können auch bei älteren und vorerkrankten Erwachsenen schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen von vorbestehenden Erkrankungen auslösen. Ziel der Stiko-Empfehlung zur einmaligen Impfung sei die Verringerung von Atemwegsinfektionen mit RS-Viren bei Menschen ab 75 Jahren sowie bei Menschen ab 60 Jahren, die in Pflegeeinrichtungen sind oder ein deutlich erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben.

Lesen Sie auch: Wer sich gegen Lungenentzündung impfen lassen sollte

Zu den Risikofaktoren zählen schwere Formen chronischer Erkrankungen der Atmungsorgane, Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie bestimmten Tumorerkrankungen. Auch chronische neurologische und neuromuskuläre Erkrankungen, Diabetes mellitus mit Komplikationen oder schweren Immundefiziten gehören laut RKI ebenfalls dazu. 

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