Berlin. Statt konventionellem Fleisch kommt immer öfter Bio-Rind oder veganes Schnitzel auf den Grillrost – doch der Kosten-Check überrascht.
Egal ob Rostbratwurst, Schweinenacken oder Entrecôte: Die Deutschen lieben das Grillen. Doch in den vergangenen Jahren wurden die Fleischklassiker immer häufiger durch vegetarische oder vegane Varianten verdrängt. Zudem legen Verbraucher immer mehr Wert auf die Herkunft des Fleisches – Bio-Produkte boomen. Und mit ihnen steigen auch die Einkaufskosten. Aber wie viel mehr muss man tatsächlich für ein Bio-Würstchen bezahlen? Der große Preisvergleich.
Der Fleischkonsum in Deutschland ist rückläufig: Wurden 2018 noch satte 61 Kilogramm Fleisch hierzulande im Durchschnitt verspeist, waren es 2023 noch 52 Kilo. Gleichzeitig ernähren sich Umfragen zufolge sechs bis neun Prozent der Deutschen vegetarisch und zwei bis drei Prozent vegan. Trotzdem: Laut Zahlen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln will die Mehrheit der Deutschen (81 Prozent) nach wie vor Fleisch auf den Grill legen. Dabei ist besonders wichtig, dass das Fleisch aus der Region kommt (das gaben 53 Prozent der Befragten an). Bio-Qualität ist hingegen nur jedem Vierten wichtig.
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Die Experten des IW haben nun ausgerechnet, wie groß der Preisunterschied zwischen Bio-, konventionellen und vegetarisch/veganen Produkten ist. In der Beispielrechnung werden Kosten eines typischen Grillwarenkorbs für vier Personen in drei verschiedenen Varianten analysiert: konventionell hergestellte Grillzutaten mit Fleisch- und Milchprodukten, Grillgemüse, Salat, Beilagen und Saucen sowie der Aufpreis für diese Waren in Bio-Qualität. Ergänzend wird auch ein veganer Grillwarenkorb durchgerechnet.
Preisvergleich: Veggie-Wurst und Co. deutlich teurer als Fleisch
Das Ergebnis: Der Bio-Grillwarenkorb ist mit durchschnittlich mehr als 48 Euro etwa 80 Prozent teurer als der Grillwarenkorb mit konventionell produzierten Lebensmitteln (26,86 Euro). In erster Linie beeinflusst das Bio-Fleisch den Gesamtpreis – insbesondere bei den Bratwürstchen (+5,32 Euro) und bei Rindersteak (+5,98 Euro). Doch auch die Kosten für die Grillbeilagen, vor allem Gemüse wie Paprika (+2,28 Euro), Tomaten (+2,03 Euro) und Salat (+1,37 Euro) sind in Bio-Qualität deutlich höher.
Mit durchschnittlich knapp 33 Euro ist ein veganer Grillwarenkorb (keine Bio-Qualität) aufgrund der teuren Ersatzprodukte zwar etwas teurer (+22 Prozent) als ein fleischhaltiger konventioneller, aber deutlich günstiger als einer mit ausschließlich Bio-Produkten. Der Beispiel-Grillkorb rechnet mit vier hungrigen Mäulern. Pro Person, so rechnen die IW-Experten vor, zahlt man für die konventionelle Variante etwa 6,70 Euro, für Grillprodukte in Bio-Qualität etwa das doppelte – 12 Euro – und für die vegane Option rund 8,20 Euro.
So viel mehr müssen Veganer für Ersatzprodukte bezahlen
Der Grillkorb der IW-Experten setzt sich neben Grillfleisch noch aus Gemüse, Salat und Beilagen zusammen. Für konventionelles Grillfleisch bezahlen vier Personen demnach insgesamt 16,29 Euro, in Bio-Qualität kommt ein Preisaufschlag von gut 12 Euro dazu. Vegane Grillfleischersatzprodukte schlagen mit gut 20 Euro zu Buche.
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Grillgemüse für Vier kostet knapp 4,50 Euro, in Bio-Qualität muss man im Schnitt 3,30 Euro draufzahlen. Ein bunter Salat kostet demnach drei Euro, in Bio-Qualität 3,80 Euro mehr. Beilagen wie Kartoffeln, Brot oder Senf und Ketchup kosten ohne Bio-Siegel drei Euro und mit Siegel nochmal 2,30 Euro mehr. Vegane Beilagen kosten demnach etwa fünf Euro.
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