Cyber-Angriff auf Schweizer Bauernhof: Eine Kuh kam dadurch ums Leben!
Kriminelle wollten einen Viehwirt im Kanton Zug erpressen, indem sie seinen Melk-Roboter blockierten. Sie forderten 10 000 Franken Lösegeld (etwa 10 700 Euro), der Bauer weigerte sich jedoch zu zahlen.
Die Folgen waren fatal: Eine Kuh verlor ihr Leben, weil der Viehwirt den Geburtstermin ihres Kalbes nicht kannte. Der Vorfall ereignete sich vor einigen Monaten und wurde erst jetzt öffentlich bekannt.
Der Melk-Roboter lieferte auch Informationen darüber, wann Kühe befruchtet wurden. Durch den Ausfall der Daten wusste der Bauer nicht, wann die Kuh schwanger geworden war – und so war der mögliche Geburtstermin unbekannt. Das Kalb starb im Muttertier, die Kuh musste eingeschläfert werden, berichtet die „Luzerner Zeitung“. Die „Neue Zürcher Zeitung“ zitiert den Bauern, der davon überzeugt ist, dass das Tier ohne den Angriff hätte gerettet werden können.
Kein Einzelfall
Der Schweizer Bauernverband kennt ähnliche Fälle von gehackten Melk-Robotern. Sprecherin Sandra Helfenstein sagte dem Portal „nau.ch“: „Wenn man ein paar Tage die Milchmenge nicht ablesen kann, ist das wahrscheinlich keine 10 000 Franken wert.“ Ganz anders sehe die Not natürlich aus, wenn man auf einmal nicht mehr melken könne.
Der betroffene Bauer konnte zwar seine Kühe weiter melken. Dennoch kostete ihn der Erpressungsversuch viel Geld: etwa 6300 Euro für einen neuen Melk-Computer, dazu die Kosten für den Tierarzt.
Laut dem Schweizer Bundesamt für Cybersicherheit handelte es sich um einen Ransomware-Angriff. Bei solchen Angriffen verschlüsseln Hacker einen Computer und geben erst nach Zahlung des Lösegelds ein Passwort zum Entschlüsseln.