„Hat großartigen Deal gemacht“: Trump überrascht mit Glückwünschen an Putin
Das dürfte wohl als vergiftetes Kompliment zu verstehen sein: Ex-US-Präsident Trump gratuliert nicht den USA, sondern der Gegenseite Russland.
Washington/Atlanta – Bei einem großangelegten Gefangenenaustausch sind mehrere Amerikaner aus russischer Haft freigekommen – und wie reagiert Donald Trump? Er beglückwünscht Kremlmachthaber Wladimir Putin. Russlands Präsident habe „wieder einmal einen großartigen Deal gemacht“, sagte der republikanische Präsidentschaftskandidat bei einem Wahlkampfauftritt in Atlanta.
Trump wirft Biden-Regierung nach Gefangenenaustausch „schreckliche“ Deals vor
Für die Vereinbarung seien einige der übelsten Killer auf der Welt freigelassen worden. „Wir haben unsere Leute zurückbekommen“, sagte Trump, beklagte aber zugleich, die USA machten „schreckliche“ Deals. Die Einigung schaffe einen schlechten Präzedenzfall. Auch während seiner Amtszeit seien im Ausland inhaftierte Amerikaner freigekommen, sagte Trump weiter und betonte: „Ich habe nie etwas bezahlt.“
Gefangenenaustausch mit Russland – auch mit „Tiergartenmörder“ Krassikow
Der Republikaner hatte den jüngsten Deal mit Russland bereits zuvor schlechtgeredet und ohne jeden Beleg impliziert, für den Austausch der Gefangenen sei Geld geflossen. Am Donnerstag (1. August) hatten Russland und Belarus 16 Menschen freigelassen, die unter anderem wegen ihrer Tätigkeiten als Journalisten, Künstler, Oppositionelle oder Aktivisten in Gefangenschaft geraten waren. Im Gegenzug wurden zehn Personen aus der Haft in verschiedenen Ländern an Moskau übergeben – darunter der verurteilte „Tiergartenmörder“ Wadim Krassikow, der in Deutschland in Haft war.
Donald Trump soll eine gewisse Nähe zu Wladimir Putin haben
Trump wird einige Nähe zu Putin nachgesagt. Während seiner Amtszeit war der Republikaner immer wieder dem Vorwurf ausgesetzt, den Kremlchef zu hofieren. Unter anderem hatte Trump hatte bei einem Gipfel mit Putin in Helsinki 2018 Erkenntnisse amerikanischer Geheimdienste über Einmischungen Russlands in die US-Wahl infrage gestellt. Das löste damals große Empörung in den USA aus. (frs/dpa)