Berlin. Schon wieder muss ein Bereich im Landschaftspark Klein Glienicke umzäunt werden. Warum Besucher nicht auf den Böttcherberg dürfen
Erneut ist ein Teil des Landschaftsparks Klein Glienicke für Besucher gesperrt. Diesmal trifft es den Böttcherberg in Wannsee. Wie die Senatsverwaltung für Klimaschutz und Umwelt mitteilt, muss der Böttcherberg wegen zunehmender Schäden am Baumbestand bis auf weiteres abgesperrt bleiben. Trockenäste und abgestorbene Bäume würden eine erhebliche Gefahr für Waldbesucher in dem beliebten Erholungsgebiet im Südwesten der Stadt darstellen, heißt es.
Seit 2020 sind immer wieder Bereiche des Parks an der Landesgrenze zu Potsdam und Brandenburg in weiten Teilen mit Zäunen versehen. Der Park hat viele alte Bäume, die stark unter der Trockenheit und Hitze gelitten haben. Sie weisen nicht mehr die erforderliche Verkehrssicherheit auf. Seit April 2023 wurde der Park vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf zumindest in Teilbereichen wieder freigegeben. Besucher des Unesco-Welterbes können seitdem wieder die Schlosswiese, die Wegeverbindung von der Schlosswiese entlang des Schlossteiches zum Schloss und den Uferweg an der Havel von der Königstraße bis zur Moorlake nutzen.
Berliner Forsten sind für den Schutz und die Pflege der Waldflächen zuständig
Der Böttcherberg ist eingebettet in den denkmalgeschützten Landschaftspark und mit der 1869 errichteten Loggia Alexandra Bestandteil des Weltkulturerbes der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft. Die Berliner Forsten sind für den Schutz, die Entwicklung und Pflege der landeseigenen Waldflächen zuständig.
Mit der nun beschlossenen Maßnahme wollen die Berliner Forsten sicher gehen: Die rasante Dynamik des Klimawandels führe zu Vitalitätsverlusten und schwer kalkulierbaren Schäden und Absterbeerscheinungen an Nadel- und Laubbäumen, teilen sie mit. Das Beseitigen toter und brüchiger Äste und das Fällen nicht mehr standsicherer Bäume werde daher immer häufiger erforderlich.
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Das betrifft in besonderem Maße den alten Baumbestand am Böttcherberg. Erforderliche Verkehrssicherungsmaßnahmen würden an Hauptwegen in der Umgebung des Böttcherberges zur Gefahrenabwehr und zum Schutz der Waldbesuchenden durchgeführt werden, so die Forsten. Die Sicherung des Wegenetzes innerhalb des Unesco-Weltkulturerbes sei aus Gründen des Natur- und Artenschutzes und unter Berücksichtigung der Belange des Denkmalschutzes aktuell nicht möglich. Notwendige Arbeiten und das weitere Vorgehen im Gebiet sollen nun in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden und der Gartendenkmalpflege erfolgen.
Damit müssen die Besucher erneut Einschränkungen auf ihren Spaziergängen hinnehmen. Erst vor knapp einem Jahr hatte die Seniorenvertretung von Steglitz-Zehlendorf gegen die Absperrung von Wegen in einigen Bereichen protestiert und vom Grünflächenamt gefordert, den Landschaftpark wieder in Gänze für die Bürger zu öffnen.