Berlin. Ein Foul im Testspiel bei Energie Cottbus kostet Fabian Reese den Saisonstart. Jetzt meldet sich Herthas Star ausführlich zu Wort.
Fabian Reese hat sich aus dem Krankenbett zu Wort gemeldet. Einen Tag nach seiner Operation am Sprunggelenk postete der Flügelspieler von Hertha BSC am Sonnabend ein emotionales Statement bei Instagram – als Reaktion auf die Vorfälle vom 16. Juli.
Im Testspiel am vergangenen Dienstag gegen Energie Cottbus war der Linksaußen in der ersten Hälfte brutal gefoult worden, musste kurze Zeit später verletzt ausgewechselt werden. Cottbus-Abwehrspieler Filip Kusic hatte den 26-Jährigen so hart am rechten Fußgelenk getroffen, dass Reese am Freitag operiert werden musste und mehrere Wochen ausfallen wird.
Reese sorgt sich um die Fairness im Fußball
„Eine ganz zentrale Rolle nimmt die Fairness ein“, schrieb der Leistungsträger des Berliner Fußball-Zweitligisten bei Instagram. „Es passieren Fehler sowie Fehleinschätzungen. Ganz wichtig in meinen Augen ist einfach, dass der Sport, den wir alle so lieben, diese Werte beibehält und beschützt.“
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Weiter hieß es: „Dazu zählt auch, dass man sich nach einem Foul die Hand gibt, sich entschuldigt und das Thema wieder geklärt ist. Wenn das nicht der Fall ist und auch nach dem Spiel weder in der Kabine noch per Nachricht ein ‚Sorry es tut mir leid‘ kommt, glaube ich, verlieren wir auf lange Sicht das Wertegerüst für unseren Sport aus den Augen.“
Keine Entschuldigung von Filip Kusic
Damit spielt Reese auf die Reaktion von Kusic an, der sich offenbar nicht beim Berliner gemeldet hat. Nicht nach dem Spiel und auch nicht in den Tagen darauf.
„Wenn man diesen Sport, der einem alles bedeutet, für den man seit man laufen kann, alles opfert, vielleicht für Tage, Wochen, Monate nicht mehr ausüben kann und voller Emotionen in Tränen ausbricht, ist es schon mal ein sehr schreckliches Gefühl“, schrieb Reese weiter.
Reese offenbar von Cottbus-Fans beleidigt
Und auch für die Reaktionen der Cottbus-Fans nach seiner Auswechslung hatte Herthas Topvorlagengeber der Vorsaison kein Verständnis. „Wenn man dann gestützt in die Kabine an den gegnerischen Fans vorbeigeht und Dutzende Schreie wie ‚Schwuchtel‘, ‚Hurensohn‘ und noch deutlich schlimmere Beschimpfungen an den Kopf bekommt, entfernen wir uns von diesem Wertegerüst.“
Reese endete mit einem Appell an die Fans: „Bei allen Emotionen: Lasst uns den Hass nicht als Ventil im Fußball nutzen. Lasst uns gemeinsam, und auch gegeneinander die Teams nach vorne peitschen und den Fußball hochleben lassen.“
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Wann er selbst wieder auf dem Platz stehen kann, ist ungewiss. Während sich seine Teamkollegen im Trainingslager in Walchsee/Österreich auf den Saisonstart am 3. August vorbereiten, wird Reese auf sein Comeback hinarbeiten.
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