Hollerbach nach Hansa-Einstand: Warten auf einen Stürmer
Die Stimmung im Ostseestadion beeindruckt Trainer Bernd Hollerbach bei seinem Pflichtspieldebüt bei Hansa Rostock. Zu einem gelungenen Tag fehlt nur ein Sieg zum Drittliga-Auftakt.
Rostock – In seiner langen Profi-Karriere als Spieler und Trainer hat Bernd Hollerbach schon einige Erfahrungen gemacht. Dennoch gibt es noch immer Fußball-Momente, die den 54-Jährigen beeindrucken. Für so einen Moment sorgten die Fans des FC Hansa bei seinem Pflichtspieleinstand in Rostock zum Drittliga-Auftakt.
„Das war schon Wahnsinn“, sagte Hollerbach nach dem 1:1 seiner Mannschaft gegen VfB Stuttgart II zur Unterstützung durch die Zuschauer und die Choreographie vor der Partie. „Ich habe ja schon viel erlebt. Das war aber heute wieder ein Highlight und ein klasse Moment. Kompliment an die Fans.“
Umso mehr bedauerte er, dass er den Hansa-Anhängern keinen Sieg zurückgeben konnte. Dabei hatte seine nach dem Zweitliga-Abstieg beinahe komplett neu formierte Mannschaft genügend Möglichkeiten gehabt. Besonders in der ersten Halbzeit hatten die Rostocker sich mehr als nur mit dem Treffer von Adrien Lebeau (36.) per Foulelfmeter belohnen können.
„Ich denke, die erste Halbzeit war hervorragend von uns“, sagte Hollerbach. Nach der Pause blieben die Gastgeber vor 23.200 Zuschauer zu passiv und kassierten auch prompt den Ausgleich durch Benjamin Boakye (70.). Der starke Schlussspurt brachte dann nicht mehr den Erfolg.
„Das Einzige, was ich meiner Mannschaft heute vorwerfen kann, ist die Chancenverwertung“, sagte Hollerbach. Diese lag zum einen an einer starken Vorstellung von VfB-Torwart Dennis Seimen. Zum anderen am Fehlen eines erfahrenen Drittliga-tauglichen Stürmers. Torschütze Lebeau war eher aus der Not heraus nach vorn gerückt und machte auf ungewohnter Position seine Sache sehr gut. Dennoch sagte Hollerbach: „Wir müssen im vorderen Bereich noch etwas machen.“ Vor dem Spiel hatte der Trainer noch eine wichtige Entscheidung getroffen. Er ernannte Franz Pfanne zum neuen Hansa-Kapitän. Der 29 Jahre alte Abwehrspieler war erst vor der Saison von Borussia Dortmund II an die Ostseeküste gekommen. Schon in Dortmund hatte er diese Funktion ausgefüllt. dpa