Berlin. Bei einem Raketenangriff auf die von Israel besetzten Golanhöhen sollen mindestens zehn Menschen getötet worden sein – darunter auch Kinder.
Bei einem Raketenangriff auf die von Israel völkerrechtswidrig annektierten Golanhöhen sind am Samstag nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes zehn Menschen getötet worden. Sie seien bei einem direkten Treffer in dem arabischen Ort Madschdal Schams gestorben, gaben die Einsatzkräfte in einer aktualisierten Bilanz an. 19 weitere Menschen seien verletzt worden. Der Angriff soll vom Libanon aus erfolgt sein.
Hauptstadt Inside von Jörg Quoos, Chefredakteur der FUNKE Zentralredaktion
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„Die Terrororganisation Hisbollah steckt hinter dem Raketenbeschuss eines Fußballfeldes in Madschdal Schams“, erklärte die israelische Armee. Die Hisbollah-Miliz wies indes zurück, für den Raketenbeschuss auf die Golanhöhen verantwortlich zu sein. „Der Islamische Widerstand hat keine Verbindung zu diesem Vorfall“, gab die Hisbollah in Bezug auf ihren militärischen Flügel an.
Ständige Hisbollah-Angriffe auf Israel seit Beginn des Gaza-Krieges
Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen, der durch den beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden war, feuert die mit der Hamas verbündete Hisbollah aus dem Libanon fast täglich Raketen auf den Norden Israels ab.
Die israelische Armee erklärte, dass Hubschrauber, Krankenwagen und mobile Intensivstationen vor Ort im Einsatz seien. Wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, brachten Sanitäter Verletzte auf Tragen fort von der Einschlagsstelle der Rakete. Die Botschaft Israels in Berlin sprach in einem Beitrag im Onlinedienst X zunächst davon, dass neun „Kinder und Jugendliche“ getötet worden seien. Nach Angaben der israelischen Polizei und der Armee wurden neben Madschal Schams weitere Orte auf den Golanhöhen getroffen.
Israel hält die strategisch wichtigen, im Grenzgebiet zwischen Israel und Syrien liegenden Golanhöhen seit dem Ende des Sechstagekriegs im Jahr 1967 besetzt und annektierte sie 1981. Die internationale Staatengemeinschaft erkennt die Annexion bis heute nicht an.
fmg/afp