Karbach (Bayern) – In diesem Fall hatte die Polizei leichtes Spiel: Als ein Zigarettenautomat in Krabach aus der Verankerung gerissen wurde, fanden die Beamten schnell einen Hinweis. Die mutmaßlichen Diebe hinterließen eine 5000 Meter lange Schleifspur auf der Straße. Sie endete auf einem Hof, von dem laute Flex-Geräusche kamen!
BILD sprach mit einem der Beschuldigten. Tim, (46, Name geändert) ist Familienvater von zwei Kindern (3 Monate und 5 Jahre) und möchte unerkannt bleiben. Er behauptet: „Ich habe den Zigarettenautomaten nicht geklaut, ich habe ihn gefunden! Am Sonntagmorgen, gegen 4 Uhr, war ich auf dem Nachhauseweg von einem Bekannten. Da fand ich ihn zwischen Karbach und Urspringen (Bayern) am Parkplatz.“
Tim rief seinen Kollegen (62) an und fragte, ob er ihm helfen würde, den Automaten zu sich nach Hause zu bringen. „Wir haben von unserer Baustelle ein Rollbrett genommen, sind zum Parkplatz gefahren, haben den Automaten draufgelegt. Das Rollbrett wurde ans Auto festgebunden und wir sind damit zu meiner Frau aufs Grundstück gefahren“, erzählt Tim weiter.
Zu Hause merkten die beiden Freunde, dass das Rollbrett unterwegs verloren gegangen ist. Gefunden wurde es nicht mehr.
Täter beim Öffnen des Automaten erwischt
Noch frühmorgens um fünf Uhr fingen sie an, den Automaten mit der Flex zu öffnen. Doch auch um 9 Uhr war er noch immer nicht offen. Kurz darauf standen zwei Polizisten vor dem Grundstück.
„Der eine Polizist ist über das verschlossene Tor geklettert. Ich fragte nach einem Durchsuchungsbefehl, den hatten sie aber nicht. Mein Kumpel und ich wurden auf die Polizeiwache gebracht“. Nach zwei Stunden Verhör wurden wir wieder entlassen.
„Ja, wir haben versucht, den Automaten zu öffnen. Aber einen Beweis, dass wir ihn aus der Wand gerissen haben, gibt es nicht. Und wenn wir das Rollbrett nicht verloren hätten, wäre das Ganze nicht passiert“, so Tim.
Ob die beiden Freunde tatsächlich den Zigarettenautomaten nur gefunden haben, das muss nun die Polizei klären.