Konflikt in Nahost: Blinken will Geiseldeal „über Ziellinie bringen“ – Hamas macht USA Vorwurf
Die USA wollen bald eine Vereinbarung im Nahen Osten zur Freilassung der Geiseln und Waffenruhe in Gaza sehen. Doch die Hamas ist skeptisch. Der News-Ticker.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- USA wollen endlich Geiseldeal zwischen Israel und Hamas – Joe Bidens Außenminister Blinken setzt seine Bemühungen in Ägypten fort.
- Hamas will keine neuen Bedingungen im Deal – Der Hamas zufolge beugen sich die USA den Forderungen von Israel.
- News zum Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Israel-Krieg – Entwicklungen, aktuelle Lage und Konfliktherde im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen.
Tel Aviv/Kairo – Begleitet von wachsender Skepsis setzt US-Außenminister Antony Blinken seine intensiven Bemühungen um eine Waffenruhe in Gaza fort. Nach Gesprächen in Israel reiste er nach Ägypten und Katar, die gemeinsam mit den USA bei indirekten Gesprächen über eine Einigung zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas vermitteln. Einem Medienbericht zufolge droht ein Abkommen indes ohne unmittelbare Alternative zu scheitern.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
USA wollen endlich Geiseldeal zwischen Israel und Hamas
Bei seiner Ankunft in Doha sagte Blinken vor Journalisten: „Wir müssen die Vereinbarung einer Waffenruhe und Geisel-Freilassung über die Ziellinie bringen.“ Die Zeit dränge, weil das Leben der Hamas-Geiseln mit jedem Tag stärker in Gefahr sei. Außerdem litten die Menschen in Gaza jeden Tag, sagte der US-Außenminister.
Alle Vermittler setzten sich dafür ein, eine weitere Eskalation in der Region zu verhindern. Katar und Ägypten seien in direktem Kontakt mit der Hamas, um eine Einigung zu erzielen. „In den nächsten Tagen werden wir alles Mögliche unternehmen, um die Hamas mit dem Überbrückungsvorschlag an Bord zu bekommen“, sagte er. Danach müssten sich die beiden Seiten auf weitere Details einigen.
USA bemühen sich um Geiseldeal und Waffenruhe: Diskussion um Überbrückungsplan
Blinken hatte am Montag in Israel gesagt, Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe bei einem „sehr konstruktiven Treffen“ den jüngsten von den USA unterstützten Vorschlag über eine Waffenruhe in Gaza akzeptiert. Es handele sich um einen „Überbrückungsvorschlag“, der auf einem im Mai von US-Präsident Joe Biden vorgestellten Plan basiere. Nun sei es an der Hamas, dem Vorschlag zuzustimmen.
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Hamas will keine neuen Bedingungen im Deal
Die Hamas warf den USA jedoch vor, sich mit dem jüngsten Überbrückungsvorschlag Israels Bedingungen gebeugt zu haben. Washington dulde damit neue Forderungen Netanjahus. Die Hamas werde keine neuen Bedingungen aushandeln, sagte ihr Sprecher Osama Hamdan der Deutschen Presse-Agentur. Es dürfe nur um die Umsetzung des von Biden im Mai vorgestellten Plans gehen. Blinken erklärte dagegen, der „Überbrückungsplan“ enthalte lediglich „Klarstellungen und Details“ mit Blick auf den ursprünglichen Plan.
Bidens Plan in drei Phasen sieht zunächst eine Waffenruhe von sechs Wochen vor. In diesem Zeitraum würde eine bestimmte Gruppe von Geiseln freigelassen. Im Gegenzug würden Palästinenser freikommen, die in Israel inhaftiert sind. In der nächsten Phase würden die Kämpfe dann dauerhaft eingestellt und die verbliebenen Geiseln freigelassen. In einer letzten Phase soll dem Entwurf zufolge der Wiederaufbau des Gazastreifens beginnen.
News zum Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Israel-Krieg
Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (bb/dpa)