Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg: Zwielichtiges Marine-Bataillon im Einsatz

Startseite Politik Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg: Zwielichtiges Marine-Bataillon im Einsatz Stand: 21.08.2024, 06:16 Uhr Von: Paul Luka Schneider Kommentare Drucken Teilen Die Ukraine beordert nach dem Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg Marine-Militär an die Front. Dieser Militärverband sorgte zuletzt für negative Schlagzeilen. Kursk – Der Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg hält an. Während Russlands Reaktion auf den Überraschungsangriff langsam sowie
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Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg: Zwielichtiges Marine-Bataillon im Einsatz

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Die Ukraine beordert nach dem Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg Marine-Militär an die Front. Dieser Militärverband sorgte zuletzt für negative Schlagzeilen.

Kursk – Der Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg hält an. Während Russlands Reaktion auf den Überraschungsangriff langsam sowie teils chaotisch ablief und das Abziehen von Truppen aus der Ukraine nach Kursk noch etwas hakt, verstärkt nun auch die ukrainische Armee offenkundig ihre personelle Besetzung auf russischem Gebiet.

Ein offizielles Video des 36. Marine-Bataillons der Ukraine auf YouTube soll den Einsatz von Soldatinnen und Soldaten des 501. Marine-Infanterie-Bataillons aus Saporischschja, das Teil der 36. ukrainischen Militäreinheit ist, in der russischen Region Kursk zeigen.

Hunderte Marine-Militärs verstärken Ukraine nach Kursk-Vorstoß an Front im Ukraine-Krieg

Montage: Ukrainische Soldaten rücken über ein Feld nach vorne. Daneben feuert eine russische Artillerie.
Beim Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg bekommen die ukrainischen Soldatinnen und Soldaten nun Unterstützung von einem bekannten Marine-Militär. © Montage: Andriy Andriyenko/imago-images/Russian Defense Ministry Press Service/dpa

Im Video ist zu sehen, wie ein Soldat auf einen Strommast klettert und eine russische Fahne abreißt. Danach treten mehrere zwei Kämpfer auf diese ein und fluchen offenkundig. Das Bataillon stehe „an vorderster Front bei Kampfeinsätzen in der Region Kursk“, heißt es unter dem Video.

Die englische Zeitschrift Forbes spricht von rund 400 Marine-Soldatinnen und -Soldaten, die für die Ukraine in Kursk operieren. Die Marine-Infanterie ist dabei auf den Nahkampf spezialisiert. Zu ihren eigentlichen Aufgaben zählen sonst etwa Seelandungen, Sicherungsaufgaben auf Kriegs- sowie die Überwachung von Handelsschiffen. Ferner sichern diese Kämpferinnen und Kämpfer sonst vor allem Marinestützpunkte.

Kapitulationen und Überlauf nach Russland im Ukraine-Krieg: Marine-Bataillon auf Wiedergutmachung aus?

Ukraine-Konflikt - Mariupol
Auch in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol war das berüchtigte Militär-Bataillon am Anfang des Ukraine-Krieges im Einsatz, bis es kapitulierte. © Mstyslav Chernov/dpa

Die Spezialistinnen und Spezialisten haben derweil eine bewegte, pro-russische Vergangenheit. Nach der Gründung dieses Militär-Bataillons Ende 2013, kämpfte es erstmals, als Russland die Halbinsel Krim annektierte. Als die ukrainische Armee, die der Streitmacht Russland zahlenmäßig deutlich unterlegen war, das Schlachtfeld räumte, kehrten nur 64 Soldatinnen und Soldaten des Marine-Bataillons mit dieser zurück. Der Rest von den rund 300 lief freiwillig auf die russische Seite über.

In den Folgejahren baute das ukrainische Verteidigungsministerium die Einheit wieder auf. Nach dem russischen Überfall im Februar 2022 auf die Ukraine war der Kampfverband über rund drei Monate in die Verteidigung der von Russland belagerten ukrainischen Hafenstadt Mariupol involviert. Während der Hauptverband der ukrainischen Armee bis Ende Mai mit 2.000 Soldatinnen und Soldaten ausharrte und im Asow-Stahlwerk dem Hungertod trotzte, kapitulierte das Marine-Bataillon früher.

Ohne Abstimmung und auf Befehl eines pro-russischen Offiziers, der unter den 270 Marine-Soldatinnen und -Soldaten offenbar gehörig Gehirnwäsche betrieb. Gefügig gemacht, wanderten sie geschlossen in russische Gefangenschaft. 20 von ihnen kamen bis heute frei.

2023 folgte dann erneut eine Reform des Militärverbands. Das Bataillon kämpfte in der Folge vor allem in der Ostukraine an der Front um Donezk. Aber auch Cherson im Süden und Charkiw im Norden der Ukraine zählten zu ihren Einsatzgebieten. Nun zählt Kursk dazu. Dort treffen sie nach dem Kursk-Vorstoß im Ukraine-Krieg auch auf russische „Space-Truppen“. (pls)

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