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Mit 72 Jahren
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Der Komponist Wolfgang Rihm ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb der 72-Jährige in der Nacht zum Samstag im baden-württembergische Ettlingen. Der gebürtige Karlsruher zählte zu den meistgespielten zeitgenössischen Komponisten Europas. Er hinterlässt weit mehr als 500 Werke, darunter Opern wie “Die Eroberung von Mexiko” und “Proserpina” sowie große Orchesterwerke, Kammermusik, Musiktheater und Vokalstücke.
Zu seinen zahlreichen Ehrungen gehörte unter anderem die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin. Die Berliner Philharmoniker wollten Rihm und seinen Werken in der kommenden Saison mit einer sogenannten Composer-in-Residence ehren. Rihm lebte deshalb zuletzt auch teilweise in Berlin. Beim “Musikfest” im September spielen die Philharmoniker Rihms Werk “In-Schrift” unter der Leitung von Kirill Petrenko.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth sagte, Rihm habe von Widerständen und Kritik unbeeindruckt eine eigene Ästhetik entwickelt und über Jahrzehnte hinweg ein ebenso umfangreiches wie vielseitiges Werk geschaffen. “Wir verlieren eine wahre Institution der Musikwelt”, so die Grünen-Politikerin.
Rihm war zudem bekannt für sein kulturpolitisches Engagement. Er war Präsidiumsmitglied des Deutschen Komponistenverbands, des Deutschen Musikrats, Kuratoriumsmitglied der Heinrich-Strobel-Stiftung und Mitglied des Gema-Aufsichtsrates.
Sendung: rbb24 Inforadio, 27.07.2024, 13:30
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