Nach Tod von Hamas-Chef: Iran-Revolutionsgarden mit neuer These zu Todesursache
Die aktuelle Lage im Nahen Osten und Israel im News-Ticker: Der Iran hat nach dem Tod eines Hamas-Chefs Rache geschworen. Eine Eskalation ist jederzeit möglich.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Lage im Nahen Osten bleibt wegen Tod von Hamas-Chef angespannt – USA verlegen Kriegsschiffe in die Region – Irans Rache wohl nur Zeitfrage
- News zum Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Israel-Krieg – Entwicklungen, aktuelle Lage und Konfliktherde im Krieg zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen.
Tel Aviv/Teheran – Im Nahen Osten bleibt die Lage nach der Tötung des Hamas-Anführers in Teheran weiter angespannt. Der Iran hat inzwischen mehrfach auf die jüngsten Entwicklungen reagiert und Israel im Krieg mit Vergeltung gedroht. Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) droht Israel mit einem breiten Gegenschlag verbündeter Milizen in der Region. „Das kriminelle und terroristische zionistische Regime (Israel) und seine Unterstützer müssen mit dem heiligen Zorn der Widerstandsgruppen rechnen“, sagte General Hussein Salami nach Angaben des Webportals der Revolutionsgarden.
Jetzt kommen immer mehr Details zu der Tötung im Iran ans Licht. Offenbar beauftrage der Mossad Sicherheitskräfte aus dem Iran bereits im Mai, Sprengstoff zu platzieren, der Haniyeh tötete. Die Berichte sind gegenwärtig noch nicht bestätigt worden. Doch die iranischen Revolutionsgarden stellen nun eine Gegenthese auf. Der Hamas-Führer Ismail Haniyeh sei demnach in Teheran durch ein Kurzstreckengeschoss getötet worden, heißt es in einer Erklärung.
Lage in Israel und Nahost angespannt: Neue Details zu Tod von Hamas-Chef im Iran aufgetaucht
Dieses sei Untersuchungen zufolge „mit einem Sprengkopf von etwa sieben Kilogramm von außerhalb der Gästeunterkunft abgefeuert“ worden, hieß es am Samstag in einer von der amtlichen Nachrichtenagentur Irna veröffentlichten Erklärung. Dadurch sei eine „starke Explosion“ verursacht worden. Zuvor hatte der Kommandeur der Revolutionsgarden bereits deutlich gemacht, dass der Iran harte und blutige Rache für den Tod des Hamas-Anführers nehmen werde.
Wegen Hanijas Tod schwor auch Irans Armeechef Mohammed Bagheri „Blutrache“ gegen Israel. Die Streitkräfte prüfen demnach nur noch Zeitpunkt und Ausführung eines Vergeltungsschlags. „Sicher ist nur, dass die Zionisten (Israel) diese Tat bitter bereuen werden“, so der General.
Lage im Nahen Osten bleibt wegen Tod von Hamas-Chef angespannt
Derweil gehen die gegenseitigen Angriffe im Nahen Osten weiter. Bei einem israelischen Angriff im Südlibanon ist nach libanesischen Angaben ein Mensch getötet worden. Die Nachrichtenagentur NNA berichtete unter Berufung auf das Gesundheitsministerium, dass bei dem Angriff auf ein Auto nahe dem Ort Basurieh auch zwei Personen verletzt worden seien. Das israelische Militär teilte mit, dass es einen Hisbollah-Kämpfer ausgeschaltet habe. Der Mann habe bei der Planung und Ausführung von Angriffen auf Israel eine wichtige Rolle gespielt.
In der Nacht zu Samstag war bekannt geworden, dass die USA aufgrund der aktuellen Lage im Nahen Osten zusätzliche Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge verlegen. Das ordnete US-Verteidigungsminister Lloyd Austin an, wie das Pentagon mitteilte. Es gehe darum, den Schutz der eigenen Streitkräfte in der Region zu verbessern, die Unterstützung für die Verteidigung Israels zu erhöhen und sicherzustellen, dass die USA auf verschiedene Eventualitäten vorbereitet seien, hieß es. Hintergrund sind die Drohungen aus dem Iran nach der gezielten Tötung des politischen Anführers der Hamas, Ismail Hanija.
News zum Nahost-Konflikt: Interaktive Karten zum Israel-Krieg
Unsere interaktiven Karten zum Krieg in Israel zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturen)