Nur Spott für Trump: US-Coach stichelt gegen Ex-Präsidenten – „Night, night“
Wahlkampf in den USA ist besonders. Vor der US-Wahl 2024 schaltet sich nun eine Basketball-Ikone ein und lässt Donald Trump mit einem Jubel alt aussehen.
Chicago – Donald Trump kann nach der US-Wahl 2024 „gute Nacht“ sagen. Das meint der Basketball-Trainer der amerikanischen Nationalmannschaft und des NBA-Teams Golden State Warriors, Steve Kerr. Am vergangenen Montagabend (19. August) hielt Kerr auf Einladung der demokratischen Partei beim viertägigen Parteitag eine Rede.
Vor US-Wahl 2024: Basketball-Ikone „korbt“ Donald Trump auf demokratischem Parteitag
Der Gold-Coach von Team USA bei Olympia blickte auf den Tag der US-Wahl 2024 im November voraus und sagte: „Nachdem die Ergebnisse an diesem Abend ausgezählt sind, können wir, um es mit den Worten des großen Steph Curry auszudrücken, Donald Trump sagen: ‚Night, night‘ (Gute Nacht, Anm. d. Red.).“ Dabei legte Kerr seinen Kopf seitlich auf seine zusammengefalteten Hände.
Eine Imitation seines Schützlings Stephen Curry. Er zählt zu den besten Basketball-Spielern der Welt und spielt sowohl im Verein als auch im Nationaldress unter den Fittichen von Kerr. Die von Kerr getätigte Geste ist ein Markenzeichen von Curry, sein ikonischer Jubel, wenn er in der sogenannten Crunchtime eines Spiels unwiderstehlich seine Drei-Punkt-Würfe einnetzt. So auch kürzlich gesehen im Olympia-Finale von Paris.
Trotz Kritik und Hass: US-Basketball-Trainer gibt vor US-Wahl 2024 klare Wahlempfehlung ab
Kerr ist ein bekennender Gegner vom republikanischen Ex-Präsidenten Trump. Wie nur wenige renommierte Persönlichkeiten aus der Sportwelt bringt er das auch öffentlich zum Ausdruck. Dabei gerät er wohl oder übel natürlich auch in die Schusslinie von Kritikerinnen und Kritikern. „Ich weiß sehr wohl, dass es heutzutage mit Risiken verbunden ist, sich politisch zu äußern. Ich sehe, wie in diesem Moment Tweets abgefeuert werden, in denen es heißt, man solle den Mund halten und pfeifen“, sagte Kerr bei seiner Rede.
Für ihn sei aber klar gewesen, dass er darüber stehen müsse, sich nicht aus der Verantwortung stehlen dürfe. Seine Meinung bei wichtigen Themen wie der US-Wahl 2024 will er sich von keinem nehmen lassen. Die US-Wahl 2024 sei zu wichtig für das amerikanische Volk, dass auch er als Bürger darüber sprechen könne und das als seine Pflicht ansehe, unterstrich Kerr.
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Er unterstütze das demokratische Präsidentschaftsduo Kamala Harris/Tim Walz. Denn die beiden unterscheiden sich in Kerrs Augen in einem eminent wichtigen Punkt von Trump und dessen „Running mate“ J.D. Vance: „Sie haben ihr Leben dem Dienst an anderen Menschen gewidmet.“
Kerr setzte weiter zu einem Werte-Kanon für eine Präsidentin oder einen Präsidenten, für jede Art von Führungspersönlichkeiten, an: „Ich glaube, dass Führungskräfte Würde zeigen, die Wahrheit sagen müsse und in der Lage sein sollten, über sich selbst zu lachen. Ich glaube, dass Führungskräfte diejenigen, die sie führen, umsorgen und lieben sollten.“ Diese Beschreibung passe bei Harris/Walz wie die Faust aufs Auge.
Barack Obama gefällt spöttische Aussage – Basketball-Legende bezeichnet Donald Trump als „Arsch“
Zustimmung für seinen Auftritt hat Kerr derweil nicht nur vom Publikum erfahren. Auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama zeigte sich auf X ob des kreativen Seitenhiebs gegen Trump angetan. Obama teilte das Video der Rede von Kerr mit den Worten: „Danke, dass Sie Gold für Team USA nach Hause gebracht haben und für Ihre Führung in einem entscheidenden Moment für unser Land.“
Curry dürfte derweil mit dem Benutzen seines Jubels dafür, um Trump zu verspotten, mehr als einverstanden sein. Der wohl beste Basketball-Distanzschütze der Welt entgegnete einem Kommentar vom Geschäftsführer der Sportmode-Marke Under Armour, Kevin Plank, Trump sei ein „asset“ (englisch für „Vermögen“) für die Vereinigten Staaten mit den Worten: „Ich stimme dieser Beschreibung zu, wenn man das ‚et‘ weglässt.“ Trump ist für Curry also ein „ass“ (ein Arsch, Anm. d. Red.).
Donald Trump sah sich erst kürzlich mit dem Vorwurf konfrontiert, nicht in der Lage zu sein, einen „McFlurry“ machen zu können. (pls)