Pater Stephan kehrt nach Polen zurück

Startseite Lokales Erding Dorfen Pater Stephan kehrt nach Polen zurück Stand: 03.08.2024, 15:00 Uhr Von: Michaele Heske Kommentare Drucken Teilen Überblick über Dorfen hat Stadtpfarrer Stephan Matula vom Ruprechtsberg aus, wo die Stadtpfarrkirche steht. Weit unten sind St. Veit und das Rathaus zu sehen. © Michaele Heske Nach vier Jahren verlässt der Stadtpfarrer Dorfen, um in
Pater Stephan kehrt nach Polen zurück
  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Erding
  4. Dorfen

Pater Stephan kehrt nach Polen zurück

Kommentare

Überblick über Dorfen hat Stadtpfarrer Stephan Matula vom Ruprechtsberg aus, wo die Stadtpfarrkirche steht. Weit unten sind St. Veit und das Rathaus zu sehen.
Überblick über Dorfen hat Stadtpfarrer Stephan Matula vom Ruprechtsberg aus, wo die Stadtpfarrkirche steht. Weit unten sind St. Veit und das Rathaus zu sehen. © Michaele Heske

Nach vier Jahren verlässt der Stadtpfarrer Dorfen, um in seine polnische Heimat zurückzukehren. Dekan Ringhof übernimmt zunächst.

Dorfen – Vier Jahre stand Pater Stephan an der Spitze des Pfarrverbands Dorfen, jetzt geht er zurück in die polnische Heimat. Seinen letzten Gottesdienst hält er am 18. August zum Ausklang des Volksfestes. Eine große Abschiedszeremonie will er nicht. „Wir sagen einfach Pfiat di und Lebewohl“, sagte der 43-Jährige. Dafür sei die Festhalle genau der richtige Rahmen, meint der katholische Priester, der die bayerische Tradition liebt. „Ich würde mich freuen, wenn so viele Leute kommen wie zum Wiesn-Auftakt und dem Fassanstich.“

Er habe sich sehr wohl in Dorfen gefühlt. Egal wo Pater Stephan hinkam, ob beim Feuerwehrfest oder beim Maibaumaufstellen: „Ich bin immer mit offenen Armen empfangen worden. Das ist heute nicht mehr selbstverständlich, dass ein Vertreter der Kirche herzlich willkommen ist.“

Die Landschaft, die wunderschönen Kirchen – „einmalig“, schwärmt er. Morgens trinke er seinen Kaffee, lese den Dorfener Anzeiger: „Ich will wissen, was in der Stadt und im Umland passiert ist“, erklärt der Seelsorger. Denn nur wer Anteil nehme, werde ein Teil der Gemeinschaft: „Ich mag die Menschen – und Dorfen ist zu einem Stück Heimat geworden.“

Seit September 2020 lebt der polnische Pater vom Orden der Resurrektionisten auf dem Ruprechtsberg, erst zwei Monate später konnte er mit einem feierlichen Gottesdienst ins Amt eingeführt werden. Die Pandemie bremste damals auch das christliche Leben aus. „Gerade zu Corona-Zeiten war die Sehnsucht nach Spiritualität, nach Gebeten und Gesprächen groß“, erinnert er sich.

Dem Seelsorger war es wichtig, die Frohe Botschaft des Evangeliums zu verkünden. „Dass die Leute in Dorfen wieder auf neuen Wegen Gott entdecken“, sagt er. Man müsse tiefer auf das Leben schauen: „Mittlerweile ist Gott am Ende der Schlange.“

Viele kehren der Kirche den Rücken

Immer mehr Christen drehen auch in der Isenstadt der Kirche den Rücken zu. Wenn der 43-jährige Ordensmann an die Missbrauchsskandale denkt, kommen ihm die Tränen: „Das war ein schwarzes Kapitel in der Geschichte der katholischen Kirche.“ Seine Bitte an die Katholiken in Dorfen und Oberdorfen: „Nicht nur reden und beschweren, sondern mitmachen.“

Gerne sitzt der Theologe in der Wallfahrtskirche Maria Dorfen, hier ist ihm die Mutter Gottes nahe: „Das ist ein ganz besonderer Ort.“ Am 15. August, an Maria Himmelfahrt, wird er sich dort offiziell bei einem Gottesdienst verabschieden.

Es fällt ihm schwer zu gehen, lange habe er mit sich gerungen: „Meine Eltern sind alt, sie brauchen meine Hilfe.“ Deshalb bat er im Mai die Ordensleitung um Versetzung in die Nähe seiner Heimatstadt Grybow. „Wir sind Patres, missionarisch eingestellt – da gehören neue Herausforderungen dazu.“

Wer sein Nachfolger wird? Das ist noch nicht bekannt. Zunächst wird Dekan Martin Ringhof, Pfarrer von St. Wolfgang, den Pfarrverband übernehmen. Dann sehe man weiter. „Es ist eine große Gemeinde, in der Stadt gibt es zudem ein Krankenhaus und das Marienstift. Ich habe auch die Vertretung in Algasing übernommen, wenn Pater Augustin im Urlaub ist. Ich glaube schon, dass die Pfarrei Maria Dorfen und St. Georg Oberdorfen wieder einen Pfarrer bekommt“, spekuliert Matula.

Auch interessant

Kommentare

Teilen

Total
0
Shares
Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Verwandte Beiträge
Wien: Porsche-Prahler soll deutsche Schülerin (16) vergewaltigt haben
Mehr lesen

Wien: Porsche-Prahler soll deutsche Schülerin (16) vergewaltigt haben

Wien (Österreich) – Mitten in der EM-Euphorie schockierte die Nachricht von der Vergewaltigung einer 16-jährigen Deutschen beim Public Viewing auf dem Wie­ner Rathausplatz das Land. Nun erfuhr BILD: An jenem Abend, dem 25. Juni, gab es während des Spiels Öster­reich gegen die Niederlande offenbar noch mehr Opfer. Sie gehörten zu einer Schulklasse aus Mecklen­burg-Vorpommern .
Porsche Automobil Holding-Aktie: Dritter Tag in Folge Verluste – Börsenbarometer schlägt Porsche Automobil Holding
Mehr lesen

Porsche Automobil Holding-Aktie: Dritter Tag in Folge Verluste – Börsenbarometer schlägt Porsche Automobil Holding

Börse Aktienkurs Porsche Automobil Holding-Aktie: Dritter Tag in Folge Verluste Stand: 12:00 Uhr Porsche Automobil Holding-Aktie: Dritter Tag in Folge Verluste - Börsenbarometer schlägt Porsche Automobil Holding Quelle: dpa-infocom GmbH Das Papier von der Porsche Automobil Holding schafft es mit einer Abwärtsbewegung von 0,98 Prozent nur in das untere Drittel des Dax. Anzeige , Anzeige Aktuell notiert
Ukraine-Krieg: F-16 im Anflug – Diese Schwachstelle will Russland ausnutzen
Mehr lesen

Ukraine-Krieg: F-16 im Anflug – Diese Schwachstelle will Russland ausnutzen

Kiew. Die Ukraine bekommt F-16-Jets aus Nato-Beständen. Auch in Russland bereitet man sich darauf vor und zielt auf eine Schwachstelle ab. Nach monatelanger Vorbereitung und Pilotenausbildung sollen die ersten F-16-Kampfflugzeuge aus Nato-Mitgliedsstaaten in der Ukraine eintreffen. Für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj seien sie von entscheidender Bedeutung, um den Ukrainern zu helfen, die russische Luftdominanz
Sportklettern bei den Olympischen Spielen
                    Lucia Dörffel als letzte Deutsche ausgeschieden
Mehr lesen

Sportklettern bei den Olympischen Spielen Lucia Dörffel als letzte Deutsche ausgeschieden

Sportklettern bei den Olympischen Spielen Lucia Dörffel als letzte Deutsche ausgeschieden Stand: 08.08.2024 12:03 Uhr Nach Yannick Flohé und Alexander Megos ist am Donnerstag (08.08.2024) mit Lucia Dörffel auch die letzte deutsche Sportkletterin im Halbfinale der Olympischen Spiele ausgeschieden. Beim Seilklettern ("Lead") landete die Chemnitzerin auf Rang 10 und musste sich in der Gesamtwertung der