- Foto: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld
- 25.07.2024 / 21:07
- Von:
- Christian Burmeister
RKI-Protokolle: Eine Verschwörung hat es nicht gegeben
Die Protokolle des Robert Koch-Instituts (RKI) während der Corona-Zeit sind ungeschwärzt veröffentlicht worden. Eigentlich wollte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) – nach Rücksprache mit Betroffenen und Dritten – genau dies tun. Doch eine Journalistin kam ihm zuvor. Nun ist die Aufregung vor allem in den sozialen Medien groß. Doch für die von vielen vermutete große Verschwörung gibt es noch immer keine Anhaltspunkte.
Vor allem der Begriff „Pandemie der Ungeimpften“ erhitzt noch immer die Gemüter. Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) benutzte diesen Begriff häufiger und rechtfertigte damit u.a. die 2-G- und 3-G-Maßnahmen, die Ungeimpfte für einige Monate von bestimmten sozialen Aktivitäten ausschloss.
„Pandemie der Ungeimpften“ war ein falscher Begriff
Die „Pandemie der Ungeimpften“ war aus fachlicher Sicht nicht korrekt, heißt es in den Protokollen. Die gesamte Bevölkerung hat zum Infektionsgeschehen beigetragen. Trotzdem entschloss sich der Krisenstab, dies nicht öffentlich zu korrigieren. Dabei war es längst bekannt und wurde auch damals öffentlich ausgiebig diskutiert.
Ja, Politik und RKI haben Fehler gemacht
Das war sicherlich ein Fehler des RKI. Aber keine Verschwörung der Politik. Denn es hat jenseits dessen gute Gründe gegeben, Ungeimpfte für eine gewisse Zeit anders zu behandeln als Geimpfte. Denn es waren vor allem die Ungeimpften, die schwere Corona-Verläufe aufwiesen und damit die Krankenhäuser an den Rand der Belastungsgrenze brachten.
Von interessierter Seite wird in den sozialen Medien eine alte Technik angewandt: Zu den tatsächlichen Handlungen der Politik – die in dieser neuen Situation sicher nicht immer perfekt waren – wird oft etwas dazu gedichtet bzw. gelogen und der Eindruck erweckt, als habe man Politiker nun endlich der großen Lüge überführt. Welcher normale Mensch hat schon die Kapazitäten, dies zu überprüfen und zu lesen, was tatsächlich in den Tausenden Seiten der RKI-Protokolle steht?
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Zum Glück hat die große Mehrheit der Bevölkerung die Pandemie inzwischen psychologisch hinter sich gelassen und ihren Frieden damit gemacht. Wer das (noch) nicht geschafft hat, wird sich auch durch Tatsachen nicht von seiner Meinung abbringen lassen.
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Die Protokolle des Robert Koch-Instituts (RKI) während der Corona-Zeit sind ungeschwärzt veröffentlicht worden. Eigentlich wollte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) – nach Rücksprache mit Betroffenen und Dritten – genau dies tun. Doch eine Journalistin kam ihm zuvor. Nun ist die Aufregung vor allem in den sozialen Medien groß. Doch für die von vielen vermutete große Verschwörung gibt es noch immer keine Anhaltspunkte.
Vor allem der Begriff „Pandemie der Ungeimpften“ erhitzt noch immer die Gemüter. Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) benutzte diesen Begriff häufiger und rechtfertigte damit u.a. die 2-G- und 3-G-Maßnahmen, die Ungeimpfte für einige Monate von bestimmten sozialen Aktivitäten ausschloss.
„Pandemie der Ungeimpften“ war ein falscher Begriff
Die „Pandemie der Ungeimpften“ war aus fachlicher Sicht nicht korrekt, heißt es in den Protokollen. Die gesamte Bevölkerung hat zum Infektionsgeschehen beigetragen. Trotzdem entschloss sich der Krisenstab, dies nicht öffentlich zu korrigieren. Dabei war es längst bekannt und wurde auch damals öffentlich ausgiebig diskutiert.
Ja, Politik und RKI haben Fehler gemacht
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Von interessierter Seite wird in den sozialen Medien eine alte Technik angewandt: Zu den tatsächlichen Handlungen der Politik – die in dieser neuen Situation sicher nicht immer perfekt waren – wird oft etwas dazu gedichtet bzw. gelogen und der Eindruck erweckt, als habe man Politiker nun endlich der großen Lüge überführt. Welcher normale Mensch hat schon die Kapazitäten, dies zu überprüfen und zu lesen, was tatsächlich in den Tausenden Seiten der RKI-Protokolle steht?
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