Berlin. Frankreich meldet einen Angriff auf sein Schienennetz. Auch der deutsche Zugverkehr ist betroffen. Diese Rechte haben jetzt Reisende.
Am Tag der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris haben Anschläge auf das französische Schienennetz den Zugverkehr in Frankreich weitgehend lahmgelegt. Betroffen waren rund 800.000 Fahrgäste, darunter auch Frankreich-Reisende aus Deutschland. „Es gibt Einschränkungen im grenzüberschreitenden Verkehr“, teilte die Deutsche Bahn auf Anfrage mit. „Die Züge verspäten sich und es kann vereinzelt zu Halt- und Zugausfällen kommen.“ Auf der Strecke Frankfurt – Paris mussten sich die Fahrgäste auf bis zu 120 Minuten Verspätung einrichten, da die Züge umgeleitet wurden. Die Behinderungen dauern laut französischem Verkehrsministerium mindestens noch am Wochenende an.
Die Anschläge werden als mutwillige Sabotage eingeschätzt, die Staatsanwaltschaft ermittelt. Betroffen ist laut Deutscher Bahn die französische Hochgeschwindigkeitsstrecke „LGV Est“ – und damit die Strecke von Paris über Straßburg Richtung Saarbrücken und Mannheim. Über die Strecke verkehren sowohl der deutsche ICE als auch der französische TGV zwischen Deutschland und Paris. Eine weitere Frankreich-Verbindung geht von Paris über Lille, Brüssel nach Köln mit dem Eurostar.
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Die Deutsche Bahn bittet alle Fahrgäste, sich auch in den nächsten Tagen vor Reiseantritt noch mal über ihre Verbindung zu informieren. Dies geht über bahn.de, über den DB Navigator oder die telefonische Reiseauskunft unter 030-2970.
Deutsche Bahn: Zugbindung für Frankreich-Reisen aufgehoben
Zudem können alle Fahrgäste, die für den 26. Juli 2024 ein Ticket für eine Reise von oder nach Frankreich gekauft haben, ihre Reise wegen der Vandalismusschäden verschieben und ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. „Die Zugbindung ist aufgehoben“, sagte eine Bahnsprecherin dieser Redaktion. Weiterer Vorzug: „Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort auch mit einer geänderten Streckenführung.“
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Für reservierungspflichtige Züge wie den TGV müssen jedoch neue Reservierungen gebucht werden. Diese neue Reservierung ist kostenfrei und wird nach Verfügbarkeit ausgegeben. „Fahrgäste wenden sich hierfür bitte an ihre DB Verkaufsstelle/ein DB-Reisezentrum“, so die Sprecherin. Daneben gelten weiterhin die Fahrgastrechte. So ist beispielsweise auch eine Ticketerstattung unter entsprechenden Voraussetzungen möglich.
Pro Bahn: „Schienennetz lässt sich nicht komplett absichern“
Die Deutsche Bahn und auch der Fahrgastverband Pro Bahn erwartet „keine großen Auswirkungen auf den Bahnverkehr in Deutschland“, sagte der Ehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann dieser Redaktion. „Nur Reisende von und nach Frankreich müssen mit Problemen rechnen.“ Zwischen Frankreich und Deutschland fahren täglich etwa 40 bis 50 Züge.
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Kann ein solcher Anschlag auch Deutschland treffen? „Dies ist nicht auszuschließen“, meint Naumann. „Grundsätzlich lässt sich ein Schienennetz mit 33.000 Kilometer Länge nicht komplett absichern.“ Viele Gleise und Kabelkanäle seien leicht zugänglich. Und selbst ein Zaun wäre kein effektiver Schutz, da auch dieser von Attentätern überwunden werden könnte.
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Allerdings gebe es ein gutes Schutzsystem für die Züge und Fahrgäste. „Wenn ein Kabel durchtrennt wird, was auch durch Tiere geschehen kann, springen alle Signale auf Rot“, so Naumann. „Alle Züge im Umkreis werden dann gestoppt. Weiterfahrten sind in diesen Fällen nur auf Befehl möglich. Dadurch können Unfälle zum Schutz der Passagiere verhindert werden.“
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