1. Ruhephase vor dem Einschlafen
Schnell noch mal das Gespräch für morgen vorbereiten und einmal noch den E-Mail-Posteingang kontrollieren. Das Homeoffice hat dazu geführt, dass noch mehr Menschen am späten Abend arbeiten. Wenn die Kinder im Bett sind, bleibt oft noch etwas Zeit für liegen gebliebene Aufgaben.
Doch fürs Einschlafen sind solche späten Schichten schlecht. Probleme aus der Arbeit hindern Sie daran, zur Ruhe zu kommen. Auch anstrengender Sport macht erst einmal wach, selbst wenn das Fitnessstudio um 23 Uhr so verlockend leer ist.
Besser ist eine Ruhephase. Das bedeutet nicht zwangsläufig, sich auf das Sofa zu legen. Ein Spaziergang oder ein Gespräch können ebenso zur Ruhephase gehören wie das Lesen eines Buches.
2. Blaues Licht vermeiden
Beim Lesen sollten Sie eher nicht zum Tablet oder Smartphone greifen. Denn das blaue Licht der Bildschirme signalisiert Ihrem Körper, dass jetzt Tag ist. Besser ist ein klassisches Buch oder eine Zeitschrift.
Auch E-Reader wie der Tolino oder der Kindle sind eine gute Alternative, denn sie verwenden eine “elektronische Tinte” und keinen klassischen Bildschirm.
Dabei werden Bildpunkte, die auf einer Seite schwarz und auf einer weiß sind, so gedreht, dass sich das Schriftbild ergibt. Die Technik kommt nicht nur ohne blaue Hintergrundbeleuchtung aus, sondern auch ohne Flimmern. Muss es das Smartphone oder das Tablet sein, lässt sich mit dem Blaulichtfilter oft der Anteil des blauen Lichts reduzieren.
3. Einschlafrituale helfen
Das Lesen sollte Teil eines Einschlafrituals sein, das jeden Abend gleich abläuft. Das kann so aussehen, dass Sie zuerst einen kleinen Spaziergang machen, nach Zähneputzen und Körperpflege noch etwas liest und schließlich den Tag mit kurzen Innehalten beenden. Beispielsweise können Sie überlegen, wofür Sie dankbar sind. Dann schlafen Sie garantiert schneller und besser, als wenn Sie im Bett über die Ärgernisse des Tages nachdenken.
Dass dieser Ablauf jeden Tag gleich ist, scheint zunächst langweilig und irgendwie altbacken. Doch genau in dieser immer gleichen Abfolge liegt der Sinn des Rituals. Der Körper weiß dann intuitiv, dass es jetzt Zeit ist, zur Ruhe zu kommen.
4. Fester Schlaf-Rhythmus
In eine ähnliche Richtung geht auch der Tipp, möglichst jeden Tag zu einer ähnlichen Schlafenszeit ins Bett zu gehen. Apps fürs Smartphone oder die Smartwatch erinnern Sie auf Wunsch daran, dass die Schlafenszeit bevorsteht. Wer Schicht arbeitet, ob als Pflegekraft oder in der Fabrik, kann diesen Ratschlag natürlich nur schwer umsetzen.
Eine Untersuchung aus den USA zeigt, dass es in diesem Fall am besten ist, vor und nach der Nachtschicht besonders lang zu schlafen. Natürlich kann im Einzelfall eine andere Strategie die bessere sein. Bei einer Untersuchung von Studentinnen der Evangelischen Hochschule in Nürnberg fühlten sich vor allem jene Pflegekräfte in der Nachtschicht besonders konzentriert, die am Nachmittag zuvor einige Stunden geschlafen hatten.
Lesen Sie auch:
- Die “4-7-8-Atemtechnik”: So sollen Sie in 60 Sekunden einschlafen
- Es gibt viele gute Gründe: Deshalb sollten Sie Ihr Smartphone nachts ausschalten
5. Kein Alkohol vor dem Schlafen
Von einem Schlafritual ist abzuraten, nämlich vom Schlummertrunk. Wer Alkohol getrunken hat, schläft zwar oft schneller ein, dafür aber schlechter. Im schlimmsten Fall wachen Sie nach einer Stunde wieder auf und liegen die halbe Nacht wach.
Besser sind warme Getränke, etwa ein Kräutertee oder eine warme Milch mit Honig – die Wärme macht nämlich müde. Natürlich darf der Tee nicht aufputschend sein, also besser keinen schwarzen Tee trinken. Wer eine schwache Blase hat, sollte es mit dem Trinken vor dem Schlafen nicht übertreiben.
6. Versuchen Sie es mit Atemübungen
Wenn es mit dem Einschlafen – trotz Ruhepause und Einschlafritual – nicht funktioniert, können Atemübungen eine weitere Möglichkeit sein. Die müssen gar nicht kompliziert sein. Einfach tief einatmen und dabei auf den Körper achten. Dazu kann es sinnvoll sein, eine Hand auf den Bauch zu legen und zu beobachten, wie sich die Bauchdecke beim Einatmen hebt.
Dann langsam wieder ausatmen und wahrnehmen, wie sich der Bauch jetzt wieder senkt. Es reicht, diesen Vorgang ein oder zwei Minuten lang zu wiederholen.
7. . Richtige Schlafzimmer-Ausstattung
Rechtzeitig vor dem Schlafen sollte das Zimmer gut durchgelüftet werden. Außerdem sollte der Raum ausreichend dunkel sein, also am besten über einen Rollladen verfügen oder zumindest dicke Vorhänge haben.
Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, wie wichtig eine gute Matratze ist. Gute Exemplare gibt es schon zu bezahlbaren Preisen. Auch wenn das Internet oft die günstigste Möglichkeit ist, spricht einiges für den Weg ins Fachgeschäft. Denn erst beim Probeliegen zeigt sich, wie gut die Matratze zum Körper und den eigenen Ansprüchen passt.
Diese Tipps können Ihnen beim Einschlafen helfen. Ganz normal ist es, wenn Sie hin und wieder trotzdem schlecht einschlafen, etwa wegen Sorgen oder Ängsten. Klappt es dagegen trotz dieser Ratschläge fast täglich mit dem Schlafen nicht so recht, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
Das interessiert unsere Leserschaft ebenfalls
Dieser Artikel wurde verfasst von Tilman Weigel. Er ist Dozent für empirische Sozialforschung und freier Autor.
Der Artikel erschien auch bei unserem Content-Partner FitForfun.de.