Das Testspiel gegen einen Viertligisten bringt dem FC Bayern München zuletzt viel Ärger ein, nun läuft es besser: Auf seiner Asienreise schlägt der Fußball-Bundesligist die Tottenham Hotspur. Statt Sorgen gibt es eine Menge Rückkehrer.
Vincent Kompany hat seinen ersten Härtetest als Trainer von Bayern München bestanden. Im einzigen Spiel seiner sechstägigen Südkorea-Reise bezwang der deutsche Rekordmeister den englischen Premier-League-Klub Tottenham Hotspur in Seoul verdient mit 2:1 (1:0). Für die Bayern-Tore bei Temperaturen um 30 Grad sorgten Gabriel Vidovic (4.) und Leon Goretzka (56.).
Kompany setzte knapp eine Woche nach dem dürftigen 1:1 gegen den Regionalligisten 1. FC Düren wieder auf fast alle deutschen Nationalspieler: Manuel Neuer, Joshua Kimmich und Thomas Müller standen nur drei Tage nach der Rückkehr ins Training in der Startelf, Jamal Musiala und der zuletzt angeschlagene Leroy Sane wurden noch geschont.
Die Führung vor 63.496 Fans schoss aber ein 20-Jähriger: Der zuletzt an Dinamo Zagreb ausgeliehene Vidovic war im Nachsetzen zur Stelle, nachdem Serge Gnabry einen verpatzten Pass von Tottenham-Keeper Guglielmo Vicario abgefangen hatte. Wie Gnabry presste die gesamte Mannschaft von Beginn an hoch und brachte die Spurs immer wieder in Schwierigkeiten. Die Führung zur Pause hätte deutlich höher ausfallen müssen.
Diesmal gibt’s keinen Ärger
Zur zweiten Halbzeit wechselte Kompany kräftig durch, unter anderem kamen Millionen-Zugang Joao Palhinha und Goretzka ins Spiel. Und es war Goretzka, dessen Zukunft bei den Bayern offen ist, der nach schönem Pass von Mathys Tel im zweiten Versuch erhöhte. Pedro Porro (66.) gelang der Anschluss. “Das Wichtigste heute war, der gesamte Kader war bereit zu leiden unter den schwierigen Bedingungen”, kommentierte Kompany. Die Arbeitseinstellung aller Spieler gefiel dem Nachfolger von Thomas Tuchel.
Nach dem Test beim 1. FC Düren war die Stimmung noch eine ganz andere: Nicht nur verletzte sich Neuzugang Hiroki Ito schwer und wird länger ausfallen, dazu war Sportvorstand Max Eberl mit der Leistung seiner Mannschaft gar nicht zufrieden: “Du erwartest schon, dass du so ein Spiel anders annimmst, die Bereitschaft anders da ist. Die zweite Halbzeit war deutlich besser als die erste. Spieler wollen sich beweisen, wollen sich, wenn die Nationalspieler nicht dabei sind, in den Fokus spielen, das ist heute nicht gelungen”, sagte Eberl. Der Sportvorstand ließ vor allem Kritik an den namhaften Profis anklingen. “Die Jungen machen es gut. Man erwartet natürlich von den Führungsspielern mehr”, sagte Eberl.