Berlin. Die Tochter von Thailands Skandalkönig Rama X. könnte wie eine Märchenprinzessin leben. Doch Sirivannavari geht einen anderen Weg.
Rama X., der Thai-König, ist ein Monarch der Superlative: So reich und so ausgeflippt ist kein anderer Royal auf der Welt. Seine Tochter Sirivannavari kann sich ebenfalls mit einer Bestmarke schmücken. Mit einem Vermögen von 38 Milliarden Euro, so die Schätzung des britischen „Express“, gilt sie als reichste Prinzessin weltweit. Doch im Gegensatz zu ihrem Vater, der als Paradiesvogel rund um den Globus Schlagzeilen machte, ist sie nur wenigen bekannt.
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Mit ihrem verschwendungssüchtigen Herrn Papa hat sie wenig gemein. Wenn auch Maha Vajiralongkorn (71), wie der Thai-König offiziell heißt, beim Thema Herzensangelegenheit am liebsten von seinem weißen Pudel Foo Foo schwärmte: Seine Sirivannavari hatte es ihm von Kind an angetan. Geradezu abgöttisch würde er sie verehren, so schreibt Thailands Presse. Er zahlt für ihre Hobbys wie Pferde und Rassehunde. Und nein, er flippte ausnahmsweise mal nicht aus, als er erfuhr, dass sie sich in einen Bürgerlichen verliebt hatte. Für den Herrscher, der als absoluter Hitzkopf gilt und gern drakonische Strafen verhängt, ein Novum.
Prinzessin Sirivannavari: Diese Pläne hatte Rama X mit ihr
Zwar hat der als höchst autoritär geltende Herrscher Rama X. noch eine weitere Tochter, seine Erstgeborene Prinzessin Bajrakitiyabha. Doch sie liegt seit Jahren im Koma. Der Palast hüllt sich in Schweigen, wie es wirklich um das Kind seiner ersten Frau Soamsawali, eine Cousine von ihm, steht. Royale Kenner sprechen davon, dass die studierte Juristin, die beim Spaziergang mit ihren Hunden zusammengebrochen war, bereits hirntot ist.
All seine Aufmerksamkeit gehört also ihr: Sirivannavari Nariratana Rajakanya, so der volle Name, 35 Jahre alt und Tochter des Protz-Monarchen und seiner zweiten Gattin, der thailändischen Schauspielerin Sujarinee. Nach längerer vorehelicher Beziehung und zwei Jahren Ehe soll Sujarinee die Nase voll gehabt haben von ihrem als tyrannisch verschrienen Gemahl. Sie floh mit ihren Kindern, vier Jungen und dem Mädchen, nach England. Der Palast soll vor Wutausbrüchen des Herrschers geradezu gewackelt haben, schrieben royale Beobachter.
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Dann, im Jahr 1996, holte Rama X seine Tochter zurück an den Hof und machte kurzen Prozess: Mutter Sujarinee wurden alle Titel aberkannt. Im Gegenzug sollte die Palast-Karriere von Sirivannavari ihren steilen Lauf nehmen. 2005 wurde sie vom Großvater persönlich, König Bhumibol, zur „Phra-ong Chao“ ernannt, was dem zweithöchsten Prinzessinnenrang Thailands entspricht. Ganz nach oben ging es dann 2019. Der Vater stieg zum König auf und sie zur „Chao Fa“, zur „himmlischen Prinzessin“.
Vom Palast auf den Laufsteg: Sirivannavari entwirft ihre eigene Mode
Doch Sirivannavari wollte irdisch, nicht himmlisch glänzen. Statt sich mit ihrem Vermögen, das sich durch den väterlichen Reichtum speist, einfach nur ein luxuriöses Leben zu gönnen, studierte sie unter anderem Mode- und Textilwissenschaft und gründete schnell ein eigenes Label. Natürlich ist es bei der Karriereplanung von Vorteil, von Hause aus eine Märchenprinzessin zu sein. Und so gelang ihr mit der Mode-Linie „Sirivannavari Bangkok“ schnell der Durchbruch auf den Laufstegen. Schon 2007 war sie auf der renommierten Paris Fashion Week vertreten. Ihre Roben, so ist zu lesen, finden sich in manchem Schrank von Hollywood.
Schon klar: Sie kreiert nicht gerade recyclte Shirts und Schnäppchen-Jumpsuits. Doch die höhere Tochter gibt sich in Interviews so bodenständig, als fühle sie sich eher in durchschnittlichen Fußgängerzonen heimisch als in Shopping-Malls der Superreichen. Wenn sie über sich erzählt, wirkt sie wie eine von uns, na ja fast. Jedenfalls trägt sie meistens Sportschuhe, so erzählt sie mit Vorliebe. Und auch, dass sie gern mit ihrem Yorkshire Terrier namens Homey im Sofa herum faulenzt und dabei große flauschige Pantoffeln trägt.
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Trotz Flauschpantoffeln gehört sie aber laut britischem „Tatler-Magazin“ zu den bestgekleideten Menschen der Welt. Auch damit unterscheidet sie sich gewaltig von ihrem Vater, dessen Aufzüge auf Straßen am Starnberger See immer wieder für Furore sorgten: In der Nähe seiner Villa wurde er nicht selten nach einer Radtour mit schlecht sitzender Unterhose gesichtet. Kombiniert mit orthopädischen Strümpfen. Zu einer offiziellen Geburtstagsfeier kreuzte er auch nur in Schlabber-Unterwäsche auf und durchs Möbelhaus Segmüller bummelt er schonmal in Bauchfrei-Top.
Auch im Sport kann die Prinzessin punkten
Wer sucht bei solchen väterlichen Fremdschäm-Szenen nicht das Weite? Seine Tochter jedenfalls ist viel unterwegs. Gerade zeigte sie in Frankfurts Leica Galerie Fotos ihrer Reisen aus Kenia, Kairo, Venedig und auch wunderschöne thailändische Landschaften. Auch plauderte sie ein bisschen aus dem Palaststübchen: „Mein Großvater war begeisterter Fotograf“, so schwärmte sie im „Top Magazin Frankfurt“ vom Altkönig Bhumibol. Er hatte tolle Kameras, machte tolle Bilder. Toller Opa Bhumibol.
So ist das nun mal, wenn man den richtigen familiären Background hat: Man erhält die beste Ausbildung auf allen Feldern und kann dann nach Gutdünken glänzen — auch noch mit dem Federballschläger, also Badminton-Racket, in der Hand. 2007 holte die Prinzessin mit dem thailändischen Team die Bronzemedaille bei den Südostasienspielen. Und hoch zu Ross, beim Dressurreiten, holte sie sogar Silber mit der Mannschaft. „Ich setze alles daran, meine Ziele zu erreichen“, erzählt Sirivannavari gern selbstbewusst in Interviews. Leicht gesagt, wenn man nicht tief fallen kann.