Tischtennis bei Olympia
Fan Zhendong gewinnt Gold, Wunderkind Lebrun holt Bronze
In einem packenden Tischtennis-Finale hat der Chinese Fan Zhendong am Sonntag Olympia-Gold gewonnen. Mit 4:1 schlug er den ebenfalls sehr starken Schweden Truls Moregardh. Zuvor gewann der erst 17-jährige Felix Lebrun umjubelt Bronze für Frankreich.
Von Beginn an lieferten sich Truls Moregardh und Fan Zhendong am Sonntag ein Finale auf unglaublich hohem Niveau. Der schwedische Vizeweltmeister von 2021 und der zweifache sowie amtierende Weltmeister aus China spielten variabel und druckvoll. Stück für Stück zog Moregardh die Kontrolle über den ersten Satz an sich und gewann diesen schließlich recht klar mit 11:7.
Lange Ballwechsel mit spektakulären Schlägen
In den Sätzen zwei und drei hoben die Spieler ihr Niveau und somit das des gesamten Spiels noch einmal an. In oft langen Ballwechseln boten sie dem Publikum in der Halle Paris Sud die gesamte Bandbreite an Angriffsschlägen und -variationen. Mit zwei starken Schlägen zum Ende zweier starker Ballwechsel sicherte sich Favorit Fan Zhendong mit einem 11:9 den zweiten Satz und somit das 1:1.
Im nicht minder spektakulären dritten Satz drehte Moregardh zwischenzeitlich einen 4:7-Rückstand noch, konnte den 11:8-Satzgewinn von Fan Zhendong allerdings nicht verhindern. Mit 2:1 lag der aktuelle Weltranglistenvierte nach dem dritten Satz in Führung. Im vierten Satz, der von vielen Emotionen, weiteren langen Ballwechsel und viel Risiko auf beiden Seiten geprägt war, erhöhte Fan Zhendong mit einem 11:8 auf ein richtungsweisendes 3:1 nach Sätzen.
Moregardh wehrt sich vergebens
Auch im fünften Satz wehrte sich der tapfer kämpfende und über weite Strecken sehr gut spielende Truls Moregardh nach Kräften. Dabei wehrte er nach schwerem Start gleich fünf Matchbälle seines Gegners ab – und musste am Ende dennoch anerkennen, dass der enorm druckvoll spielende Fan Zhendong am Sonntag nicht zu schlagen war.
Mit 11:8 gewann der Chinese den fünften Satz und somit auch seine erste olympische Goldmedaille im Einzel. Es ist der fünfte Olympiasieg in Folge für die seit 2008 im Einzel der Männer stets siegreichen Chinesen.
Wunderkind Lebrun gewinnt Bronze
Kurz zuvor hatte der Franzose Felix Lebrun sich mit einem überzeugenden und umjubelten 4:0-Sieg nach Sätzen gegen den Australier Hugo Calderano die Bronzemedaille gesichert. Der erst 17-jährige Lebrun sorgte dabei, wie schon das gesamte Turnier über, für Begeisterung in der Halle und behielt auch in engen Phasen die Nerven.
Der Fünfte der Weltrangliste legte im Duell mit dem auf Rang sechs liegenden Brasilianer gut vor, ging im ersten Satz schnell mit 8:4 in Führung. Während Calderano allen voran seine sonst starke Rückhand nur selten anbringen konnte, zeigte Lebrun einmal mehr sein druckvolles Spiel. Mit 11:6 sicherte er sich den ersten Satz.
Die Sätze zwei und drei waren dann knapper. Im zweiten Abschnitt gab Lebrun eine vermeintlich komfortable Führung beinahe noch an Calderano ab, schlug allerdings rechtzeitig zurück und ging dank eines 12:10 mit 2:0 Sätzen in Führung. Auch den dritten Satz konnte der nun stärkere Brasilianer enger gestalten – und verlor ihn dennoch.
Mit einer 3:0-Satzführung ging Lebrun, der im Achtelfinale auch die deutsche Medaillenhoffnung Dimitri Ovtcharov ausgeschaltet hatte, in den vierten Satz. Einmal mehr wurde Lebrun nach jedem Punkt vom Publikum frenetisch gefeiert. Calderano bot ihm nur noch wenig Gegenwehr. Fünf Matchbälle erspielte sich der 17-jährige Lebrun, und nutzte dann den zweiten zum Gewinn der Bronzemedaille.