Trade Republic: IBAN für Girokonto kommt – Insider gibt Einblicke

Berlin. Trade Republic rollt das Girokonto aus. Was erwartet die Kundinnen und Kunden bald? Wir haben darüber mit einem Insider gesprochen. Erste Kunden von Trade Republic haben ihre IBAN bekommen Nach und nach rollt Trade Republic neue Funktionen für das Girokonto aus Was erwartet die Kunden in Zukunft? Wir haben erste Details erfahren Mit über
Trade Republic: IBAN für Girokonto kommt – Insider gibt Einblicke

Berlin. Trade Republic rollt das Girokonto aus. Was erwartet die Kundinnen und Kunden bald? Wir haben darüber mit einem Insider gesprochen.

  • Erste Kunden von Trade Republic haben ihre IBAN bekommen
  • Nach und nach rollt Trade Republic neue Funktionen für das Girokonto aus
  • Was erwartet die Kunden in Zukunft? Wir haben erste Details erfahren

Mit über vier Millionen Kunden weltweit, mehr als 35 Milliarden Euro Vermögenswerten und über einer Million ausgegebener Visa-Kreditkarten seit Jahresbeginn hat sich Trade Republic in der Finanzbranche etabliert. Seit Dezember 2023 besitzt der Neobroker mit Sitz in Berlin eine Vollbanklizenz, was dem Fintech-Unternehmen neue Möglichkeiten bietet. Im ersten Schritt wurde Anfang 2024 die Trade Republic Kreditkarte (Debit) eingeführt, die den Kunden unter anderem ein attraktives Cashback bietet.

Trade Republic nennt Details zum Girokonto: „IBAN im ersten Schritt“

Zudem läuft aktuell eine 3,75-%-Zinskampagne* für das nicht investierte Guthaben, die einem Tagesgeld nahekommt. Die Zinsen werden für das Cashkonto gezahlt. Hier setzt auch das Girokonto von Trade Republic an. „Im ersten Schritt bekommen alle Kunden eine eigene IBAN für ihr Cashkonto“, erklärt ein Sprecher von Trade Republic im Gespräch mit unserer Redaktion. Es soll jedoch keine Warteliste wie bei der Kreditkarte von Trade Republic* geben.

„Sobald die IBAN für das zukünftige Girokonto aktiviert werden kann, bekommt jeder Kunde eine E-Mail und Pushmitteilung.“ Das wird in den nächsten Tagen und Wochen passieren. Zunächst können Kunden entscheiden, ob sie eine eigene IBAN und damit ein Girokonto bei Trade Republic haben möchten. Wer sich dagegen entscheidet, kann seine Ein- und Auszahlungen weiter über eine der Partnerbanken von Trade Republic laufen lassen.

Girokonto von Trade Republic: Ab wann droht Ärger mit der Schufa?

Künftig plant Trade Republic aber, die Transaktionen selbst und nicht mehr über die Partnerbanken laufen zu lassen. Das heißt: Über kurz oder lang werden Kunden nicht um das Girokonto herumkommen, sofern sie Trade Republic weiter nutzen möchten. Das ist insofern zu beachten, wenn man schon mehrere Girokonten besitzt. Denn mit jedem neu angemeldeten Girokonto sinkt der Schufa-Score. Es gibt keine pauschale Anzahl, ab welcher Anzahl von Girokonten dieser schlechter wird.

Weitere Tests zu diversen Produkten und Trends finden Sie auf der Themenseite der Berliner Morgenpost.

Die Schufa schreibt aber in ihrem Themenportal: „Auch mehr als zwei Girokonten sind schlecht für den Score.“ Eine Möglichkeit ist, das Girokonto von Trade Republic als Hauptkonto zu nutzen. Noch ist nicht bekannt, welche Funktionen das Konto bieten wird. Im Gespräch mit unserer Redaktion hat Trade Republic aber ein paar Details verraten. „Es wird möglich sein, kostenlose Echtzeit-Überweisungen und Lastschriften einzurichten.“ Das Trade-Republic-Konto werde alle Standardfunktionen eines Girokontos bieten.

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Alternative zu Trade Republic bietet kostenlose Girokarte zum Konto

Zum Thema Bankkarten ist bekannt, dass zunächst die Kreditkarte (Debit) von Visa als Standardkarte fungieren wird. Ob optional auch eine Girokarte (EC-Karte) angeboten wird, ist unklar. Allerdings arbeiten einige Neo- und Direktbanken mit Debit-Kreditkarten als Standardkarten. Zum Girokonto der ING oder dem Girokonto der DKB gibt es nur eine Debitkarte dazu. Eine Girokarte kostet bei beiden Banken 99 Cent pro Monat zusätzlich.

Generell ist eine Debitkarte nicht schlecht. Es kann aber passieren, dass einzelne Händler bei der Kartenzahlung bloß Girokarten, die an das Girosystem in Deutschland angeschlossen sind, akzeptieren. Das kann primär im lokalen Einzelhandel oder Behörden der Fall sein. Der Hintergrund ist, dass Transaktionen über Mastercard oder Visa für die Händler mit zusätzlichen Gebühren verbunden sind. Eine Alternative zu Trade Republic ist das Girokonto Smart der C24 Bank*, wo eine Girokarte kostenlos inbegriffen ist.

Attraktive Tagesgeldzinsen bei Online-Brokern

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    Girokonto und Tagesgeld: Die Konzepte von Trade Republic und C24

    Ein komplett neues Girokonto wird es bei Trade Republic nicht geben. Vielmehr bekommt das aktuelle Cashkonto eine eigene IBAN und kann zukünftig als Girokonto genutzt werden. Für das Cashkonto gibt es aktuell die 3,75 Prozent Zinsen im Jahr. „Trade Republic gibt den Einlagenzins der Europäischen Zentralbank (EZB) an alle Kunden weiter“, sagt der Sprecher. Das bedeutet aber auch, dass der Zinssatz sinkt, sollte die EZB die Leitzinsen in den kommenden Monaten weiter senken.

    +++ Viele News finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++

    Das Cashkonto mit IBAN von Trade Republic kommt damit dem Girokonto der C24 Bank sehr nahe, welches ebenfalls Zinsen für das Girokonto-Guthaben bietet. Hier müssen Sparer aufpassen, die eine der Zinskampagnen als Tagesgeld nutzen. Möglich ist das, denn das Geld unterliegt der Einlagensicherung. Allerdings werden dadurch zwangsläufig alltägliche Ausgaben und Ersparnisse in einen Topf geworfen. Das Tagesgeld dient vielen Verbrauchern als Notgroschen.

    Die Europäische Einlagensicherung

    Stellen Sie sich vor, Sie haben Geld auf der Bank und hören plötzlich, dass ihre Bank Probleme hat. Was passiert mit Ihren Ersparnissen? Hier kommt die europäische Einlagensicherung ins Spiel – sie ist wie ein Rettungsring für Ihre Bankguthaben.

    Was ist das? Die europäische Einlagensicherung ist ein Versprechen: Sollte Ihre Bank scheitern, ist Ihr Geld bis zu 100.000 Euro sicher. Das gilt für jeden Kunden und jede Bank in der EU.

    Wie funktioniert es? Wenn eine Bank pleitegeht, sorgt das Einlagensicherungssystem dafür, dass Sie Ihr Geld schnell zurückbekommen – normalerweise innerhalb von sieben Arbeitstagen.

    Was müssen Sie tun? Nichts! Dieser Schutz ist automatisch und kostet Sie keinen Cent. Die Banken zahlen in einen Fonds ein, der dieses Sicherheitsnetz finanziert.

    Wichtig zu wissen: Die Einlagensicherung ist national organisiert. Im Falle einer Bankenpleite muss jeder Staat mit seiner eigenen Wirtschaftskraft aufkommen und die Schäden ersetzen. Dazu ist er nach EU-Recht verpflichtet. Ist der finanzielle Schaden aber größer als das, was ein Land aus eigenen Mitteln leisten kann, könnten Sparer im Extremfall leer ausgehen.

    Cashkonto Trade Republic – wie das Geld der Kunden angelegt wird

    Finanzexperte Markus Schmidt-Ott von Finanzfluss.de rät: „Wer hier zu Impulskäufen neigt, sollte dafür sorgen, dass Tagesgeld und Depot voneinander getrennt sind.“ Manche Neobanken wie die C24 oder N26 bieten die Möglichkeit von Unterkonten an. Auf diese Weise lassen sich Alltagsausgaben und Ersparnisse trennen. Ob es diese Möglichkeit auch bei Trade Republic geben wird, ist bislang nicht bekannt.

    Neu ist auch, dass Trade Republic die Geldanlage über das Cashkonto für Kunden transparenter gestalten möchte. Denn der Broker arbeitet bei der Geldanlage mit zwei Strategien:

    1. Der Geldanlage über Partnerbanken, die das Geld bei der EZB einlagern und die Zinsen über Trade Republic eins zu eins an die Kunden zahlen.
    2. Der Geldanlage über Geldmarktfonds (Geldmarkt-ETFs)

    Was sind Geldmarkt-ETFs?

    Geldmarkt-ETFs sind spezielle Vermögenswertbestände (Fonds), die an der Börse gehandelt werden. Diese investieren in kurzfristige Schulden wie Staatsanleihen oder Bank-Einlagen. Viele Anleger sehen sie als sichere Option – besonders in unsicheren Marktzeiten. Geldmarkt-ETFs bieten eine gute Mischung aus Stabilität und Rendite. Aber Achtung: Wie alle Investitionen bringen auch Geldmarkt-ETFs gewisse Risiken mit sich.

    Trade Republic arbeitet mit Partnerbanken sowie mit Geldmarktfonds

    Bis zu einer bestimmten Grenze werden die Ersparnisse der Kunden über die Partnerbanken angelegt. Das sind bei Trade Republic die Solaris Bank, Deutsche Bank, J.P. Morgan und Citibank Europe. Alle Ersparnisse unterliegen der Einlagensicherung von 100.000 Euro pro Kunden und Bank – es ist also ein ganz normales Tagesgeld. „Bei höheren Guthaben fließt das Geld zusätzlich in qualifizierte Geldmarktfonds“, erklärt der Sprecher.

    Ab welchem Betrag das passiert, ist nicht bekannt. Künftig soll jeder Kunde aber über die App einsehen können, wo sein Geld genau liegt und was für Erträge es erwirtschaftet. Geldmarkt-ETFs oder Geldmarktfonds als Alternative zum Tagesgeld sind nicht neu. Verbraucher können über Broker auch selbst in diese Art von Wertpapieren investieren und profitieren von Renditen nahe am Leitzinssatz.

    Einige Banken und Finanzdienstleister bieten nicht nur ein Depot für Wertpapiere an. Sie investieren die Ersparnisse der Kunden in passende Wertpapiere. Das bedeutet: Der Kunden zahlt sein Geld nur ein. Alles Weitere übernimmt dann die Bank. Meist wird dem Kunden ein angepeilter Zinssatz genannt – dieser Service ist aber nicht kostenlos. Die Banken setzen entweder Gebühren an oder sie verdienen an den Wertpapiererträgen mit.

    Trotzdem können solche Anlageformate interessant sein. Etwa für Sparer mit wenig bis keiner Wertpapiererfahrung. Wir haben uns an Markt umgeschaut:

    1. Das CashPlus-Konto von Unitplus*: Es wird als Alternative zum Tagesgeld beworben. Die Anlage erfolgt über den Kapitalmarkt. Über ein Portfolio wird die Wertentwicklung einer Einlage abgebildet.
    2. Das FestPlus von Unitplus* ist als Alternative zum Festgeld einzuordnen. Im Unterschied zu CashPlus erfolgt die Anlage als ETF – dieser bildet die Wertentwicklung von über 260 Unternehmen ab. Das Verlustrisiko ist also gering einzuschätzen
    3. Das Cash-Invest-Portfolio von quirion*: Investiert werden die Ersparnisse in Geldmarkt-ETFs mit einer kurzen Laufzeit. Die Bank verspricht eine Zinsentwicklung nah am Leitzins ung gibt eine Zinsrendite von aktuell 4,08 Prozent an.
    4. Die Guthabenzinsen von Trade Republic* und Scalable Capital* sind einem Tagesgeld am nächsten. Die Ersparnisse der Kunden werden nicht in Wertpapiere investiert. Stattdessen verzinsen die Broker das nicht investierte Guthaben.

    Die Broker ausgenommen, investieren die genannten Alternativen zum Tagesgeld die Ersparnisse der Kunden in den Kapital- oder Geldmarkt – dadurch fallen die Renditen am Ende höher aus. Wegen der Streuung in viele verschiedene Wertpapiere – meist über ETFs – bleibt das Verlustrisiko gering. Theoretisch können Anleger auch selbst in solche Anlagen investieren und die Gebühren der Anbieter umgehen. Grundkenntnisse im Bereich Wertpapiere sind dafür aber Voraussetzung.

    Geldmarktfonds statt Tagesgeld: Wo liegt das Geld bei Trade Republic?

    Zu beachten ist, dass Anlagen in Wertpapieren nicht über die gesetzliche Einlagensicherung geschützt sind. Das betrifft damit auch den Teil der Ersparnisse über Trade Republic, der in Geldmarktfonds angelegt ist. Geldmarkt-ETFs zählen zu den risikoärmsten Fonds am Markt. Trotzdem besteht theoretisch ein Verlustrisiko. Würde Trade Republic pleitegehen, wäre das Geld bei den Partnerbanken sicher.

    Der Teil in Geldmarktfonds ist über ein Sondervermögen geschützt – aber eben nicht über eine Einlagensicherung. Das gilt es, im Hinterkopf zu haben. Steuern können Kunden von Trade Republic die Verteilung nicht. Anzunehmen ist, dass Trade Republic primär Gelder aus höheren Anlagesummen in Geldmarkt-ETFs investiert. Mit der Einführung des Girokontos hatte der Broker die 50.000-Euro-Begrenzung bei der Verzinsung im Cashkonto gekippt.

    +++ Viele News finden Sie in unserem aktuellen Tagesgeld- und Festgeld-Blog +++

    Trade Republic geht neue Wege – ein Fazit

    Mehr Transparenz und mehr Funktionen verspricht Trade Republic – was zunächst viele Vorteile bringt, birgt auch Risiken. Mittel- bis langfristig wird ein Girokonto Pflicht – auch, wenn man es als Kunden nicht zwingend benötigt. Zudem kann der Kunden nicht steuern, wo seine Ersparnisse im Cashkonto landen. Richtig ist: Geldmarktfonds sind die sichersten Wertpapiere und das Risiko von Verlusten ist minimal.

    Zur Wahrheit gehört aber auch: Geldmarktfonds sind keine Tagesgelder und fallen daher auch nicht unter die Einlagensicherung. Bei einem normalen Tagesgeldkonto hat der Anleger die volle Kontrolle. Bei Trade Republic gibt der Kunde diese teilweise aus der Hand und kann nicht mehr komplett selbst entscheiden, bei welcher Bank oder in welchem Geldmarkt-ETF seine Ersparnisse laden. Das muss kein Nachteil sein – Kunden sollten sich dessen aber bewusst sein.

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