Uniper will über 3,4 Milliarden Staatshilfe zurückzahlen

Wirtschaft (DPA) Uniper will über 3,4 Milliarden Staatshilfe zurückzahlen Stand: 15:10 Uhr | Lesedauer: 3 Minuten Der Bund bekommt Milliarden von Uniper zurück. Quelle: David Young/dpa Uniper darf nach der Energiekrise nicht mehr Eigenkapital haben als vorher. Dies hatte die EU zur Auflage für Milliardenhilfen des Bundes gemacht. Anfang 2025 wird der überschießende Betrag fällig. Anzeige
Uniper will über 3,4 Milliarden Staatshilfe zurückzahlen
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Uniper will über 3,4 Milliarden Staatshilfe zurückzahlen

Der Bund bekommt Milliarden von Uniper zurück.

Der Bund bekommt Milliarden von Uniper zurück.
Quelle: David Young/dpa

Uniper darf nach der Energiekrise nicht mehr Eigenkapital haben als vorher. Dies hatte die EU zur Auflage für Milliardenhilfen des Bundes gemacht. Anfang 2025 wird der überschießende Betrag fällig.

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Der während der Energiekrise mit staatlichen Milliardenzahlungen gerettete Energiekonzern Uniper will im kommenden Frühjahr mehr als 3,4 Milliarden Euro an den Bund zurückzahlen. Dies teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit. Uniper gehört seit der Energiekrise 2022 vorübergehend dem deutschen Staat.

Die Summe besteht zum einen aus einer Rückstellung aus dem vergangenen Jahr mit einem Wert von 2,9 Milliarden Euro Ende Juni. Bei den übrigen rund 540 Millionen Euro handelt es sich vor allem um Geld, das Uniper im August 2022 im Zuge des Gasstreits mit dem russischen Gaskonzern Gazprom einbehalten hatte. Nach einem Schiedsgerichtsurteil darf das Unternehmen das Geld nun gegen Schadenersatzansprüche gegen Gazprom aufrechnen und für die Rückzahlung an den Bund bereithalten.

«Die genaue Höhe der Zahlungsverpflichtung wird nach Vorliegen der Geschäftszahlen für 2024 ermittelt», sagte Finanzvorständin Jutta Dönges am Donnerstag in Düsseldorf bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. «Beide Zahlungen sind als Rückzahlungen an den deutschen Steuerzahler zu betrachten.» Mit der Rückzahlung folgt Uniper einer EU-Auflage.

Uniper geriet 2022 in Schieflage, nachdem Russland nach dem Angriff auf die Ukraine seine Gaslieferungen erst verringerte und dann einstellte. Die Ersatzbeschaffungen kosteten Milliarden. Damit Uniper nicht in die Knie ging, zahlte Deutschland Beihilfen von rund 13,5 Milliarden Euro und wurde mit über 99 Prozent Mehrheitseigentümer. Der Bund ist verpflichtet, seine Beteiligung bis spätestens 2028 auf höchstens 25 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren. Die Beihilfen wurden von der EU-Kommission unter Auflagen genehmigt. «Es ist damit zu rechnen, dass der Bund vor allem aus dem Verkauf seiner Anteile an Uniper weitere Erlöse erzielen wird», betonte Dönges.

Uniper-Chef Michael Lewis äußerte sich zufrieden mit der bisherigen Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr und verwies auf Investitionsentscheidungen mit einem Volumen von rund 400 Millionen Euro. «Die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft von Uniper sind gestellt. Wir stehen bereit, unseren Beitrag zur Beschleunigung der Energiewende zu leisten», betonte er.

Im ersten Halbjahr verbuchte der Energiekonzern einen bereinigten Nettogewinn von mehr als 1,1 Milliarden Euro nach 2,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr rechnet Uniper unterm Strich mit einem Gewinn zwischen 1,1 und 1,5 Milliarden Euro.

Uniper zählt zu den größten Energieunternehmen des Landes. Die Firma ist Deutschlands größter Gashändler. Beliefert werden mehr als 1000 Stadtwerke und große Industrieunternehmen. In Deutschland und vier weiteren europäischen Ländern betreibt das Unternehmen außerdem viele Kraftwerke, die Strom aus Gas, Kohle, Wasserkraft, Atomkraft und Öl erzeugen. Investitionen in weitere erneuerbare Energien und wasserstofffähige Gaskraftwerke sind geplant. Uniper ist daneben Deutschlands größter Erdgas-Speicherbetreiber. Investieren will Uniper auch in die Wasserstoffspeicherung. Privatkunden beliefert Uniper außer bei Fernwärme nicht. Weltweit beschäftigt Uniper knapp 7200 Menschen.

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