Israelische Soldaten entdecken in der Grenzstadt Rafah einen gut ausgebauten Tunnel. Die Armee geht davon aus, dass die Hamas durch die unterirdische Passage sogar Fahrzeuge schicken konnte. Sie sollen es der Hamas ermöglicht haben, sich ausreichend mit Waffen, Munition und anderen Gütern zu versorgen.
Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge unter der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten einen drei Meter hohen Tunnel entdeckt. Dazu kam es in der Grenzstadt Rafah bei der Suche nach unterirdischen Passagen, wie die Streitkräfte mitteilten. Dabei seien Soldaten vor einigen Tagen auf jenen besonders gut ausgebauten Tunnel gestoßen.
Die islamistische Hamas, die bis zum Kriegsbeginn am 7. Oktober 2023 den gesamten Gazastreifen kontrollierte, habe durch diese unterirdische Passage sogar Fahrzeuge schicken können, hieß es. Das Militär zerstöre diese Anlagen und treffe Vorkehrungen, dass sie nicht wieder neu angelegt werden könnten, erklärte die Armee. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Unterirdische Gänge, die aus dem Küstengebiet nach Ägypten führen, sollen es der Hamas ermöglicht haben, sich ausreichend mit Waffen, Munition und anderen Gütern zu versorgen. Nach fast zehn Monaten Krieg hat Israel es bislang nur vermocht, einen Bruchteil der Tunnel im Gazastreifen zu zerstören. Über die Jahre hat die Hamas den gesamten Gazastreifen mit einem Tunnelnetz mit einer Gesamtlänge von hunderten Kilometern durchzogen.
Nach Angaben von Vertretern Israels und der USA sollen sich zwischen 7000 und 8000 Hamas-Kämpfer in Rafah an der Grenze zu Ägypten verschanzt haben – der letzten bedeutenden Bastion des Widerstands der Gruppe. Der Hamas-Führer Jahia Sinwar, sein Bruder Mohammed seien noch am Leben und würden sich zusammen mit israelischen Geiseln in Tunneln verstecken.
Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen den Süden Israels überfallen. Bei dem beispiellosen Massaker hatten sie rund 1200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln verschleppt. Es war der Auslöser für den Gaza-Krieg, der bis heute andauert.