Unwetter und Erdrutsche in Tirol: Wichtige Verbindungsstraße lange gesperrt
Ein schweres Unwetter hat die Arlbergstraße zwischen Tirol und Vorarlberg unpassierbar gemacht. Reisende müssen nun weite Umwege in Kauf nehmen.
St. Anton am Arlberg – Die Schäden und Auswirkungen des Unwetters vom Freitagabend (16. August) sind gewaltig. St. Anton, den Tiroler Ort, der auch als „Wiege des alpinen Skilaufs“ bezeichnet wird, traf es dabei gewaltig. Bäche traten über die Ufer, Keller und Garagen liefen voll. Dazu gingen laut Gemeinde auch noch gewaltige Muren im Jungbrunntobel, am Steißbach und auf der Kandahar ab. „Es schaut schlimm aus“, sagte Bürgermeister Helmut Mall der Tiroler Tageszeitung.
Unwetter verwüstet St. Anton und Nachbarorte in Tirol – „Mir tut einfach das Herz weh“
Aber auch die Nachbardörfer hat es fatal erwischt. Gewitter mit Starkregen lösten Überschwemmungen und Erdrutsche auch andernorts aus. Mittlerweile steht Aufräumen auf dem Programm. „Manche Häuser sind über mehrere Geschosse voll, da ist so viel verschüttet, das ist zach. Da musst du alles mit Kübel herausholen“, sagt Patrick Wolf, Bürgermeister von Pettneu. „Mir tut einfach das Herz weh, wenn ich die Verwüstung sehe. Da erbarmt mir mein Bürgermeister-Kollege.“
Die Folgen der Unwetter für die beliebte Urlaubsregion bei St. Anton am Arberg sind gewaltig. Betroffen sind davon nun auch Touristen aus Deutschland – und das mitten in den bayerischen Sommerferien. Die Arlbergstraße, eine Hauptverkehrsader zwischen Tirol und Vorarlberg, wurde durch ein Unwetter beschädigt und ist derzeit nicht befahrbar. Reisende müssen großräumige Umleitungen in Kauf nehmen. Die Behörden in Tirol geben an, dass die Situation täglich neu bewertet wird. Am Freitagabend blockierten Erdrutsche die Straße. Zusätzlich wurde die Fahrbahn an einer Stelle durch das Unwetter unterspült und brach ein.
Arlbergpass gesperrt: Umleitungen über das Tiroler Lechtal oder Bayern
Umleitungen sind über das Tiroler Lechtal oder Bayern möglich. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen diese weiträumigen Alternativrouten nutzen, da der Arlbergtunnel, der normalerweise zur Durchquerung des Berges dient, derzeit wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist. Auch er wurde noch vor wenigen Wochen verschüttet. Vergangenes Jahr sorgte das Wetter auf dem Arlbergpass noch bis in den Mai hinein für Schnee-Chaos. Bahnreisende sind von den Unwetterschäden und den Bauarbeiten in diesem Sommer jedoch nicht betroffen.
In der Nähe der Arlbergstraße wurde auch die Silvretta-Hochalpenstraße am Freitag durch einen Erdrutsch erneut blockiert. Diese beliebte Alpen-Panoramaroute war bereits seit Mitte Juli nach einem großen Felssturz gesperrt. Nachdem der jüngste Erdrutsch unter anderem drei Bagger erfasst hatte, mussten die Aufräumarbeiten unterbrochen werden. (dpa, mke)