Berlin. Die Hitzewelle in Südosteuropa hat auch Auswirkungen auf das Mittelmeer. In einigen Regionen ist kaum noch Abkühlung möglich.
Eine Hitzewelle hat Südosteuropa seit Tagen fest im Griff. Das hat auch gravierende Auswirkungen auf das Mittelmeer. Derzeit werden in manchen Regionen bis zu 30 Grad Wassertemperatur gemeldet. Abkühlung ist da kaum noch möglich.
Am heißesten ist es derzeit im östlichen Mittelmeerraum. Im Süden der Türkei, vor der Küste des Libanons und Israels beträgt die Wassertemperatur laut dem Deutschen Wetterdienst derzeit 30 Grad. Nur etwas weniger warm ist die Adria. Das Seitenbecken, das vor allem bei Italien-Urlaubern beliebt ist, misst derzeit eine Wassertemperatur von bis zu 29 Grad. Immerhin noch 24 bis 26 Grad warm ist das Wasser im westlichen Mittelmeer und rund um die Balearen.
Mittelmeer: Temperaturen laut Meteorologen viel zu hoch
Viel zu warm, meinen Meteorologen. Kachelmannwetter, das Wetterportal des ehemaligen Wetter-Moderators Jörg Kachelmann, schreibt auf dem Kurznachrichtendienst X: „Das zentrale Mittelmeer ist derzeit deutlich zu warm, vor allem die Adria, wo die Abweichung zum Klimamittel bei 4 bis 5 Grad und die Wassertemperatur bei rund 30 Grad liegt.“
Das zentrale Mittelmeer ist derzeit deutlich zu warm, vor allem die Adria, wo die Abweichung zum Klimamittel bei 4 bis 5 Grad und die Wassertemperatur bei rund 30 Grad liegt.
Aktuelle Wassertemperaturen Mittelmeer: https://t.co/KOVqT6hWwH /LD pic.twitter.com/hRNqoBSwRw
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) July 15, 2024
Die steigenden Temperaturen haben längst auch Auswirkungen auf das Ökosystem. Die Hitzewellen in den vergangenen zwei bis drei Jahren sollen etwa dazu geführt haben, dass sich Feuerwürmer im Mittelmeer vor Italien immer wohler fühlen und sich rasant verbreiten.
Besonders betroffen sind die Küsten im Süden: Sizilien, Kampanien, Apulien und Kalabrien. Kürzlich warnte das Nationale Institut für Ozeanografie und Geophysik (OGS) in Triest Einheimische und Touristen vor den bis zu 30 Zentimeter langen Vielborstern. Badegäste sollen den Feuerwurm im Falle einer Sichtung etwa auf keinen Fall berühren und beim Betreten des Wassers vorsichtiger sein, sagte Michela D‘Alessandro vom OGS.
Lesen Sie auch
Wassertemperatur der Meere stieg zuletzt schneller
Auch an der Ostsee sind die Wassertemperaturen derzeit relativ hoch. In einigen Badeorten werden bis zu 21 Grad gemessen. Zwar werden damit noch keine Rekordtemperaturen erreicht, allerdings liegt die durchschnittliche Wassertemperatur der Ostsee im Juli bei rund 17 Grad.
Langzeitbeobachtungen zeigen, dass die Meerestemperaturen zuletzt stark gestiegen sind. Daten der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) belegen, dass zwischen 1850 und 2022 die Oberflächentemperatur der Ozeane rund 0,04 Grad Celsius pro Jahrzehnt anstieg. Allerdings hat sich der Anstieg in den letzten Jahren beschleunigt. 2016 war ein Rekordjahr: Die gemessene Oberflächentemperatur der Weltmeere lag damals um 0,79 Grad Celsius über dem Durchschnitt.
mit dpa
- Urlaub: Billig reisen, wenn nirgendwo Ferien sind – Das sind die Termine 2024
- Risk Map: Gefährliche Reiseziele – In diesen Ländern sollten Sie keinen Urlaub machen
- Sparen: Urlaub planen leicht gemacht – So reisen Sie günstig
- Reiseplanung: Brückentage 2024 – So holen Sie die meisten freien Urlaubstage heraus