Verdacht auf illegale Absprachen – EU-Kommission eröffnet Kartellverfahren gegen Delivery…

Verdacht auf illegale Absprachen – EU-Kommission eröffnet Kartellverfahren gegen Delivery Hero Di 23.07.24 | 13:11 Uhr   1 Picture Alliance/Leon Kuegeler Audio: rbb24 Inforadio | 23.07.2024 | Birgit Röhricht | Bild: Picture Alliance/Leon Kuegeler Die EU-Kommission hat ein Kartellverfahren gegen das deutsche Lieferdienst-Unternehmen Delivery Hero und dessen spanische Tochter Glovo eingeleitet. Die Brüsseler Wettbewerbshüter verdächtigen die
Verdacht auf illegale Absprachen – EU-Kommission eröffnet Kartellverfahren gegen Delivery…


Verdacht auf illegale Absprachen
EU-Kommission eröffnet Kartellverfahren gegen Delivery Hero


Di 23.07.24 | 13:11 Uhr

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Ein Logo des Unternehmes delivery hero an deren Firmenzentrale in Berlin, 04.04.2023. (Quelle: Picture Alliance/Leon Kuegeler)
Picture Alliance/Leon Kuegeler
Audio: rbb24 Inforadio | 23.07.2024 | Birgit Röhricht | Bild: Picture Alliance/Leon Kuegeler

Die EU-Kommission hat ein Kartellverfahren gegen das deutsche Lieferdienst-Unternehmen Delivery Hero und dessen spanische Tochter Glovo eingeleitet. Die Brüsseler Wettbewerbshüter verdächtigen die beiden Unternehmen, sich “an einem Kartell in den Bereichen Online-Bestellungen und der Lieferung von Nahrungs- und Lebensmitteln und anderen Alltagsprodukten für Verbraucher beteiligt zu haben”, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Kommissionserklärung heißt.

Delivery Hero und Glovo sind den Angaben zufolge zwei der größten Lebensmittellieferdienste in Europa. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Kommission mehrfach Büros der Unternehmen durchsuchen lassen, unter anderem am Hauptsitz von Delivery Hero in Berlin. Die Kommission begründet dies mit dem Verdacht auf illegale Absprachen zur Marktaufteilung und dem Austausch wirtschaftlich sensibler Informationen etwa zu Preisen und Vertriebsstrategien.

Strafe von mehr als 400 Millionen Euro möglich

Zudem sollen beide Unternehmen vereinbart haben, Angestellte nicht gegenseitig abzuwerben, wie es in der Kommissionserklärung heißt. Zudem steht der Vorwurf im Raum, dass die beiden Unternehmen Märkte örtlich untereinander aufgeteilt haben könnten. Die Kommission betont, dass sie noch nicht abschließend zu einem Ergebnis gekommen sei, ob die beiden Unternehmen EU-Regeln gebrochen hätten. Bestätigen sich die Vorwürfe, können die Wettbewerbshüter hohe Geldbußen verhängen. Die Vorwürfe beziehen sich teils auf die Zeit vor der vollständigen Übernahme von Glovo durch Delivery Hero im Juli 2022.

Delivery Hero will zur Aufklärung der Vorwürfe umfassend mit der EU-Kommission zusammenarbeiten, wie das Unternehmen in Berlin bekräftigte. Bereits Anfang Juli hatte der Lieferdienst eine Rückstellung von mehr als 400 Millionen Euro angekündigt und dies mit einer möglichen Kartellstrafe in dem Fall begründet.

Delivery Hero ist seit 2017 an der Frankfurter Börse im MDAX gelistet. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen weltweit in mehr als 70 Ländern vertreten und arbeitet mit 500.000 Restaurants zusammen. Glovo mit Sitz in Spanien ist in 25 Ländern aktiv.

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.07.2024, 13:00 Uhr

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1 Kommentar

  1. 1.

    Jetzt wirklich? Nein – was aber ein Skandal auch – dass das jetzt (erst) herausgefunden bzw. publik gemacht wurde. Preisabsprachen – nee also….. ein -Schelm, wer Böses dabei denkt….

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Verdacht auf illegale Absprachen
EU-Kommission eröffnet Kartellverfahren gegen Delivery Hero


Di 23.07.24 | 13:11 Uhr

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Ein Logo des Unternehmes delivery hero an deren Firmenzentrale in Berlin, 04.04.2023. (Quelle: Picture Alliance/Leon Kuegeler)
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Audio: rbb24 Inforadio | 23.07.2024 | Birgit Röhricht | Bild: Picture Alliance/Leon Kuegeler

Die EU-Kommission hat ein Kartellverfahren gegen das deutsche Lieferdienst-Unternehmen Delivery Hero und dessen spanische Tochter Glovo eingeleitet. Die Brüsseler Wettbewerbshüter verdächtigen die beiden Unternehmen, sich “an einem Kartell in den Bereichen Online-Bestellungen und der Lieferung von Nahrungs- und Lebensmitteln und anderen Alltagsprodukten für Verbraucher beteiligt zu haben”, wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Kommissionserklärung heißt.

Delivery Hero und Glovo sind den Angaben zufolge zwei der größten Lebensmittellieferdienste in Europa. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Kommission mehrfach Büros der Unternehmen durchsuchen lassen, unter anderem am Hauptsitz von Delivery Hero in Berlin. Die Kommission begründet dies mit dem Verdacht auf illegale Absprachen zur Marktaufteilung und dem Austausch wirtschaftlich sensibler Informationen etwa zu Preisen und Vertriebsstrategien.

Strafe von mehr als 400 Millionen Euro möglich

Zudem sollen beide Unternehmen vereinbart haben, Angestellte nicht gegenseitig abzuwerben, wie es in der Kommissionserklärung heißt. Zudem steht der Vorwurf im Raum, dass die beiden Unternehmen Märkte örtlich untereinander aufgeteilt haben könnten. Die Kommission betont, dass sie noch nicht abschließend zu einem Ergebnis gekommen sei, ob die beiden Unternehmen EU-Regeln gebrochen hätten. Bestätigen sich die Vorwürfe, können die Wettbewerbshüter hohe Geldbußen verhängen. Die Vorwürfe beziehen sich teils auf die Zeit vor der vollständigen Übernahme von Glovo durch Delivery Hero im Juli 2022.

Delivery Hero will zur Aufklärung der Vorwürfe umfassend mit der EU-Kommission zusammenarbeiten, wie das Unternehmen in Berlin bekräftigte. Bereits Anfang Juli hatte der Lieferdienst eine Rückstellung von mehr als 400 Millionen Euro angekündigt und dies mit einer möglichen Kartellstrafe in dem Fall begründet.

Delivery Hero ist seit 2017 an der Frankfurter Börse im MDAX gelistet. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen weltweit in mehr als 70 Ländern vertreten und arbeitet mit 500.000 Restaurants zusammen. Glovo mit Sitz in Spanien ist in 25 Ländern aktiv.

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