Weltrekord-Hund aus Wünsdorf – Ramses, der Größte Sa 27.07.24 |…

Ramses frisst zum Start in den Tag ein halbes Kilo Trockenfutter, abends dann bis zu drei Kilogramm Fleisch mit Gemüse. Dazu säuft er 15 bis 20 Liter Wasser täglich. “Das endet immer in einer großen Sauerei”, sagt Herrchen Patrick Hein im Gespräch mit dem rbb mit Blick auf den großen Napf seines drei Jahre alten Hundes. Dann trocknet er die Schnauze des Vierbeiners ab. “Er sabbert einfach zu viel”, erklärt Hein und lacht.

Ramses ist eine Deutsche Dogge. Er wiegt 90 Kilogramm und hat eine Schulterhöhe von 98 Zentimetern. Damit gilt er als der größte, lebende Hund der Welt. Noch ist der Titel aber nicht offiziell, das Guinness-Weltrekord-Komitee überprüft das gerade.

“Er ist immer weiter gewachsen und gewachsen”, berichtet Hein. “Wir wussten von Kevin – der hielt den Rekord bisher, dann dachte ich mir: Okay, da sind wir eigentlich drüber.” Daraufhin hatte Hein seine Dogge Anfang Juli für den Rekord angemeldet. Zuvor galt Zeus mit 94 Zentimetern als größter, lebender Hund. Das Tier starb aber, dann kam Bewegung in die Rekordjagd.

Ramses ist laut Halter Heim einen Zentimeter größer als der amtierende Rekordhalter. Die Eintragung ins Guinnessbuch der Rekorde gilt daher nur noch als Formsache. “Es steht noch eine Untersuchung beim Tierarzt aus – da wird er dann auch offiziell gemessen”, berichtet der 39-Jährige. “Das wird dann auch per Video dokumentiert für das Komitee.”

Ramses lebt im Zossener Ortsteil Wünsdorf (Teltow-Fläming). Seine besten Freunde leben mit Ramses unter einem Dach – der Gegensatz könnte nicht größer sein. Es sind drei Chihuahuas. Die Hunderasse gilt als kleinste der Welt. “Ramses hat Respekt vor den Chihuahuas und ordnet sich unter”, sagt Hein, der im Garten auch noch Vögel und Rothörnchen hält.

Im Ort ist er schon ein kleiner Star. “Auf der Gassirunde werden wir schon oft angesprochen. Ramses wird gestreichelt, es werden auch Fotos gemacht.” Es gebe aber auch Leute, die skeptisch die Seite wechseln und dann aus der der Ferne gucken, so Hein weiter. “Ich kann ihn halten, habe genug Gegengewicht, wiege 30 Kilo mehr als der Hund. Aber er hört ja auch auf mein Kommando.” Seine Lebensgefährtin gehe nicht mehr mit dem Hund spazieren. Sie könne ihn gar nicht mehr halten.

Doggen gelten generell als anfällig für Probleme mit den Gelenken. Ramses mit seiner Statur naturgemäß auch. Auch deshalb ist er von seinem Herrchen krankenversichert worden. “Alles in allem kostet uns Ramses rund 250 Euro im Monat”, sagt Hein, der als Logistiker in Großbeeren (Teltow-Fläming) arbeitet.

Der Vierbeiner hat auch einen Patenonkel. Er überweist zum Geburtstag wie die Mutter des Herrchens Geld für den Hund. Sein Körbchen erinnert an ein Kinderbett. “Er hat eine orthopädische Matratze – bei der Gewichtsklasse ist es auf jeden Fall zwingend notwendig”, sagt Hein.

Besitzer Hein hatte ursprünglich Angst vor Hunden. Das habe sich durch das Zusammenleben mit den drei Chihuahuas seiner Lebensgefährtin mit der Zeit aber gelegt. Er wollte dann irgendwann, wie er sagt, einen “Männerhund” haben und entschied sich für eine Deutsche Dogge. “Weil die einen entspannten Charakter haben”, berichtet Hein grinsend. Drei Jahre später ist klar: Ramses ist ein sehr aktiver, verspielter Hund, bewacht aber auch das Grundstück.

“Wir haben extra einen Welpen mit kleinen Elterntieren gewählt, der Hund sollte nicht so groß werden”, berichtet das Herrchen weiter. Es ist anders gekommen. Ramses ist nicht groß, sondern riesig. Wenn sich der Rüde auf die Hinterbeine stellt, ist er zwei Meter groß und überragt seinen Halter deutlich. Bald wird er auch im Guinnessbuch der Rekorde stehen. Das ganze Prozedere werde aber noch bis zu zwölf Wochen dauern, sagt Hein. Erst dann gilt Ramses auch offiziell als “größter lebender Hund”. Wenn es so weit ist, will Hein eine große Party schmeißen. Darüber hinaus will er sich die Urkunde, die Hundemarke und Ramses tätowieren lassen.

Mit Material von Ivo Ziemann

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.07.2024, 17 Uhr