Weltweite Technik-Probleme – IT-Probleme schränken Flugverkehr am BER stundenlang ein…

Weltweite Technik-Probleme – IT-Probleme schränken Flugverkehr am BER stundenlang ein Fr 19.07.24 | 16:49 Uhr   32 dpa/Soeder Audio: rbb24 Inforadio | 19.07.2024 | Michael Mellinger & Catharina Hopp | Bild: dpa/Soeder Wegen einer technischen Störung ist es am Freitag zu Verspätungen und über 100 Ausfällen am Flughafen Berlin-Brandenburg gekommen. Mutmaßlicher Auslöser waren IT-Probleme bei Microsoft.
Weltweite Technik-Probleme – IT-Probleme schränken Flugverkehr am BER stundenlang ein…

Weltweite Technik-Probleme

IT-Probleme schränken Flugverkehr am BER stundenlang ein


Fr 19.07.24 | 16:49 Uhr

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Passagiere warten am Hauptstadtflughafen BER vor Check-in-Schaltern. (Quelle: dpa/Soeder)
dpa/Soeder
Audio: rbb24 Inforadio | 19.07.2024 | Michael Mellinger & Catharina Hopp | Bild: dpa/Soeder

Wegen einer technischen Störung ist es am Freitag zu Verspätungen und über 100 Ausfällen am Flughafen Berlin-Brandenburg gekommen. Mutmaßlicher Auslöser waren IT-Probleme bei Microsoft. Weltweit gab es Störungen auch bei Medien, Banken oder Kliniken.

Das rbb Fernsehen sendet 20:30 Uhr ein rbb24 spezial: Cyber-Chaos zum Ferienstart

  • Flugverkehr am BER am Freitagvormittag massiv beeinträchtigt
  • Grund waren technische Probleme
  • Weltweite IT-Störungen gemeldet – offenbar in Verbindung zu Software von Microsoft
  • Neben Flughäfen auch andere Unternehmen oder Krankenhäuser betroffen

Technische Probleme haben am Freitag den Flugbetrieb am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) schwer beeinträchtigt. Insgesamt mussten durch die Computerprobleme 113 Flüge am BER storniert werden. 51 geplante Ankünfte und 62 Abflüge mussten abgesagt werden. Das bestätigte Axel Schmidt, Sprecher des Flughafens, dem rbb. Auslöser war mutmaßlich eine weltweite IT-Panne bei Microsoft-Systemen.

Nach stundenlangen Störungen lief der Betrieb gegen Mittag langsam wieder an. “Die
Systeme des Flughafens sind wieder hochgefahren und wir kehren sukzessive zum Normalbetrieb zurück”, teilte eine Sprecherin mit. Es komme aber weiterhin zu Wartezeiten.

Am frühen Morgen war der Flugverkehr zunächst weitgehend eingestellt worden. Nach unbestätigten Informationen kam es am BER zu einem massiven Serverausfall, Notsysteme sollen angesprungen sein. Flüge wurden umgeleitet oder gestrichen, nur wenige landeten und starteten – und das oft mit Verspätung. Seit etwa 10 Uhr wurden die Systeme dann wieder hochgefahren.

Nachtflugverbot aufgehoben

Am späten Freitagnachmittag teilte die Fluglinie Eurowings mit, dass sie auch in den Abendstunden Flüge streichen muss. Zuvor hatte es gehießen, dass ab 15 Uhr wieder die Maschinen abheben und landen können. “Wir streichen immer noch schwerpunktmäßig innerdeutschen Flüge auch über 15 Uhr hinaus”, sagte eine Unternehmenssprecherin. Damit solle das betroffene IT-System weiterhin entlastet werden.

Wann der Flugverkehr wieder ohne Einschränkungen laufen kann, war am Nachmittag offen. “Wir setzen alles dran, dass sich die Lage bis morgen normalisiert hat, aber bestätigen kann ich das noch nicht”, so die Sprecherin.

Unterdessen greift der BER zu einer außerordentlichen Maßnahme. Normalerweise gilt am Flughafen in Schönefeld ein Nachtflugverbot. Das ist nun aufgehoben worden, bestätigt eine Sprecherin des Flughafens dem rbb. Wenn Airlines in der Nacht fliegen wollen, könnten sie nun Nachtflüge beantragen. Wie viele das tun werden, bleibt offen.

Lange Schlangen am BER

rbb-Reporter vor Ort berichten am Morgen von chaotischen Szenen auf dem Flughafen in Schönefeld (Dahme-Spreewald). Gepäck sei aus Flugzeugen wieder ausgeladen worden, Reisende mussten es von den Kofferbändern abholen und wieder zum Check-in und umbuchen. Es bildeten sich lange Schlangen an den Schaltern.

Der Geschäftsführer Operations am BER, Thomas Hoff Andersson, erklärte dem rbb dazu, jede Airline habe ihr eigenes System fürs Check-In und fürs Boarding, daher “funktioniert das heute nicht so gut. Das bedeutet, dass ein normalerweise sehr automatischer Prozess jetzt 100 Prozent manuell ist.” Nach seinen Worten hatte es auch Ausfälle bei den Gepäckbändern gegeben.

Inwischen hat sich nach Beobachtung eines rbb-Reporters die Lage an den Check-in-Schaltern und in der Wartehalle beruhigt. An den Schaltern der Airlines (Lufthansa) gab es am Nachmittag aber noch Gedränge, da Passagiere teils neue Verbindungen organisieren mussten.

Fehlerhaftes Update bei IT-Sicherheitssdienst

Hintergrund der technischen Störungen ist mutmaßlich ein fehlerhaftes Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike gewesen. Dieses brachte offensichtlich Anwendungen des Microsoft-Programms Windows zum Absturz.

Die Folge waren unter anderem Ausfälle im weltweiten Flugverkehr, aber auch andere Verkehrsunternehmen, Banken, Medienorganisationen oder Krankenhäuser meldeten Probleme. Zahlreiche Windows-PC-Nutzer weltweit bekamen am Freitag den “Blue Screen” mit einer Fehlermeldung angezeigt und konnten ihre Computer nicht mehr nutzen.

Am Freitagmittag teilte Crowdstrike mit, dass der Fehler gefunden sei und behoben werde.

Stand jetzt kein Cyber-Angriff

Nach bisherigen Informationen handelte es sich nicht um einen Cyber-Angriff. Nach aktuellem Erkenntnisstand gebe es keine Hinweise auf eine Cyber-Attacke, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Auch Crowdstrike-Chef Kurtz schrieb in seinem Statement, es sei kein Cyber-Angriff gewesen.

Auch Medien und Banken betroffen

Der Update-Fehler löste am Freitag rund um den Globus Probleme aus. Fluggesellschaften, Krankenhäuser, Rundfunkanstalten, Börsen oder weitere Unternehmen wurden teils komplett lahmgelegt.

Im Luftverlehr meldeten Probleme auch die deutschen Flughäfen in Düsseldorf, Köln-Bonn und Nürnberg, außerdem die Airlines Eurowings, Lufthansa oder Ryanair. Die Systeme am Frankfurter Flughafen liefen hingegen einem Sprecher zufolge problemlos. Auch in Spanien, Indien, in der Schweiz oder in den USA gab es Probleme im Luftverkehr. Die niederländische Fluggesellschaft KLM stellte ihren Betrieb zeitweise ein.

Störungen gab es aber auch in anderen Bereichen im In- und Ausland. Das wichtigste britische Bahnunternehmen meldete IT-Probleme, in Australien waren neben dem Flugverkehr auch Rundfunksender und Supermarktketten betroffen.

Betroffen waren in Deutschland unter anderem Volksbanken und Sparkassen, die Deutsche Bank, die Allianz, die Telekom und Vodafone. Auch in einigen Krankenhäusern ist der Betrieb gestört, außerdem bei Tesla und Mercedes. Der S-Bahn- und auch der Regional- und Fernverkehr der Bahn liefen offensichtlich aber ohne IT-bedingte Einschränkungen.

Einen Überblick über die Störungen in der Region finden Sie in unserem Newsblog.

Fluggäste warten nach einer Technischen Störung am Flughafen BER. (Quelle: rbb)Volle Wartehalle im BER: Viele Passagiere wussten auch am Vormittag noch nicht, wie es weiter geht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 19.07.2024, 14:30 Uhr

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32 Kommentare

  1. 31.

    die Homepage “BER” Abflüge ist nicht erreichbar

  2. 30.

    Herrlich. Wie viel tausend tonnen co2 grade wohl gespart werden.

    Weiter so IT

  3. 29.

    Die Apotheke konnte eben wegen des Softwarefehlers kein E-Rezept einlösen.

  4. 28.

    Am Dienstag streikte der PC des Arztes. Heute bekam ich keine Medikamente in der Apotheke, weil “wir haben ein technisches Problem”. Irgendwie ist hier überall der Wurm drin.

  5. 27.

    Viel Spaß im Mittelalter….. ick möchte diese Zeit nicht mehr erleben.

  6. 26.

    Und plötzlich sind wir alle aufgeschmissen…

  7. 25.

    Dafür nehmen Sie eine IT-Störung als Ausgangspunkt? Die Frage sollte eher sein: wie sicher ist IT? Ohne diese können sie heutzutage weder über Ihr Geld verfügen, noch Trinkwasser im Haus erhalten oder Ihr Auto bewegen. Und tatsächlich braucht es auch Flüge. Oder wie gedenken Sie anderweitig nach New York oder Sydney zu kommen? Es gibt ja keinen Liniendienst mehr, nur Kreuzfahrtschiffe. Oft ist es auch dringend wie bei Beerdigungen oder Transplantationen.

  8. 24.

    Genau, die Notsysteme vom BER könnten natürlich offline arbeiten. Allerdings bringt das nichts wenn die Flieger nicht fliegen dürfen.

  9. 23.

    Was ist da so schlimm?

    Was nutzt ein Start wenn man nicht mehr vernünftig landen kann da überall die Flughäfen ausfallen.

  10. 22.

    Das ist die Hölle. Aber es kommt immer wieder zu Irritationen. Ob Wetter oder Technik. Wenn ich zur Familie in die USA fliege, muss ich regulär meist 2x umsteigen.

    Ich bleibe auf einer Strecke meist irgendwo hängen.

    Deshalb habe ich immer eine aufblasbare Isomatte für meine Tochter mit und genügend essen dabei.

    Im Ausland sollte man immer die App der Fluggesellschaft haben und Internet (kein w- lan). Die Airlines buchen alleine um, man muss nur noch bestätigen. Das bringt im Fall von Berlin nichts, hatte mich letztens Jahr in Atlanta aber gerettet. Die Schlange am Schalter war ca 100 m lang. Ich habe meinen Flug direkt bekommen und konnte 5 Stunden später nach Europa fliegen.

    Im Flieger setzt die crew die Familien dann zusammen. Ist bisher immer gut gegangen.

  11. 21.

    Sieht nach einem globalen FallOut von IT-Systemen aus.

    Die Tagesschau titelt in Eilmeldung, dass Computersysteme weltweit ausgefallen sind…Banken sind dabei…

  12. 20.

    Diesmal ist niemand am BER schuld. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen sicherlich alles am Flughafen, aber hexen können die auch nicht.

    Man sollte die Kirche im Dorf lassen.

  13. 19.

    Soviel muss vielleicht tatsächlich nicht sein, aber darum geht’s hier nicht.

    Was da ist, muss zuverlässig funktionieren, und darf nicht mal durch Technik, mal durch Arbeitskampf, mal durch Aktivisten.. . ständig ausfallen!

  14. 18.

    Laut ‘The Guardian’ könnte das Problem möglicherweise bei Microsoft gelegen haben.

  15. 17.

    @Carlos

    Es gibt auch Ziele, wo man mit dem Auto schlecht hinkommt, z.B. Amerika, Afrika, Australien usw.

  16. 16.

    Angeblich ein Cyberangriff…

  17. 15.

    Nein, es ist keine Farce, es ist ganz normal.

    Die digitalen Systeme werden immer komplizierter und es gibt kaum Leute, die sie warten können.

    Oder sie werden so schlecht bezahlt wie ich und sollen alles auf einmal machen. Es war absehbar, dass es überall irgendwann dazu kommen muss.

    Dazu diese irrsinnige Erwartungshaltung der Menschen, das alles immer funktionieren muss.

  18. 14.

    Genau!!Carlos, viel Spaß mit dem Fahrrad auf Dienstreise nach Südafrika!

  19. 13.

    Hahahah hatten die nicht gestern noch groß getönt, dass es jetzt mit technischen Neuerungen und Optimierungen besser laufen soll?

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